Habeck stoppt Förderung für Häuslebauer
300 000 Wohnungen in der Schwebe ++ Eigentümerverband: „Schlechteste Neubau- und Klimapolitik seit einem Jahrzehnt“
Dieser Ampel-Hammer ist eine ziemlich bittere Pille für alle, die bald ein Haus bauen wollen: Der Bund stoppt kurzfristig die Förderung!
Heißt: Für viele Familien könnte jetzt der Traum von den eigenen vier Wänden platzen –durch eine Pressemitteilung des Ministeriums von Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck (52, Grüne), das damit den plötzlichen Förder-Stopp am heutigen Montag (24. Januar) ankündigte.
Dazu gehören sowohl staatliche Darlehen sowie Tilgungszuschüsse durch die bund-eigene Bank KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau).
300 000 Wohnungen in der Schwebe
Folge: 300 000 Wohnungen in Deutschland können laut Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW nicht wie geplant gebaut oder modernisiert werden. Und: Das Ziel von 400 000 neuen Wohnungen pro Jahr rücke in weite Ferne, hieß es beim Zentralen Immobilien Ausschuss.
Auch BILD-Reporter Moritz Leihkamm ist betroffen: „Da ich mit meiner Familie dieses Jahr ein Häuschen bauen möchte, heißt das für uns: Das für die Finanzierung eingeplante 150 000-Euro-KfW-Darlehen ist einfach futsch. Genauso wie die versprochenen 26 250 Euro Zuschuss zur Tilgung. Die Kosten für das schon in Auftrag gegebene Energiegutachten, das für den Antrag Voraussetzung gewesen wäre, tragen wir wohl trotzdem.“
„Das ist einfach nur desolat“, schimpfte auch Kai Warnicke, Präsident von Haus & Grund, dem Zentralverband der Deutschen Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer. Warnicke zu BILD: „Es handelt sich hier um die schlechteste Neubau- und Klimapolitik seit einem Jahrzehnt“.
Was ist passiert? Eine Kommunikationspanne der Ampel-Regierung. Die zwang sie, jetzt die Notbremse bei den Fördergeldern zu ziehen.
Denn der rot-grün-gelb waren die geförderten Häuser nicht „sauber“ genug. So legten sie im Koalitionsvertrag fest, die Förderung für Häuser mit Effizienzstandard EH55 schon Ende Januar 2021 auslaufen zu lassen, bei EH40 wurde die Zukunft der Förderung offen gelassen.
EH50 und EH40 bedeuten, dass ein Gebäude nur 55 Prozent bzw. 40 Prozent der Energie verbrauchen, die ein Standardhaus benötigt.
Fatale Folge der Ankündigung: ein Run auf die Förderungen! Wer konnte, beantragte noch schnell das Geld, da unklar ist, wann und wie es wieder Hilfen gibt.
Die Ampel schiebt die Schuld auf die Vorgängerregierung: „Wir hätten diesen Schritt gern vermieden“, erklärte Energiestaatssekretär Patrick Graichen. „Allerdings wurde in den vergangenen Jahren versäumt, die Förderkulisse und die gesetzlichen Neubaustandards anzupassen.“
Wie geht's weiter?
Beim Wirtschaftsministerium hieß es bloß: „Die Förderung für Sanierungen wird vorläufig gestoppt und wieder aufgenommen, sobald entsprechende Haushaltsmittel bereitgestellt sind. Über die Zukunft der Neubauförderung für EH40-Neubauten wird vor dem Hintergrund der zur Verfügung stehenden Mittel im Energie- und Klimafonds und der Mittelbedarfe anderer Programme in der Bundesregierung zügig entschieden.“
Wann das sein wird und wie die neueren Förderungen aussehen werden: noch völlig unklar.
https://www.bild.de/geld/wirtschaft/...7478.bild.html