Organspende: Ja oder Nein
Die Zeit des unentschlossenen abwartens ist vorbei. Die Krankenkassen schreiben derzeit ihre Versicherten an und informieren über Organspenden. Beigefügt ist ein Organspendeausweis, den man ausgefüllt am besten immer bei sich trägt, wenn man das Haus verlässt. Wenn man sich gegen eine Organspende ausgesprochen hat läuft man so wenigstens nicht Gefahr doch noch als Spender ausgenommen zu werden. Das Thema selbst ist für viele schwierig, weil es mit dem eigenen Tod zu tun hat und angesichts der Vorkommnisse der letzten Monate kann es durchaus passieren, dass Organe ins Ausland an reiche Patienten verkauft werden oder dass der Tod des Spenders recht großzügig interpretiert wird. Ich kann mir schon vorstellen, dass nicht alle lebenserhaltende Maßnahmen ergriffen werden, wenn ein potenzieller Spender zur "Ausweidung" bereit steht. Fair wäre es, wenn nur jene Organe bekommen , die selbst als Spender registriert sind.
AW: Organspende: Ja oder Nein
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Realist59
Ich kann mir schon vorstellen, dass nicht alle lebenserhaltende Maßnahmen ergriffen werden, wenn ein potenzieller Spender zur "Ausweidung" bereit steht.
Wenn das Geschäft mit den Organen mehr einbringt als jenes mit den lebenserhaltenden Maßnahmen, dann bestimmt.
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Fair wäre es, wenn nur jene Organe bekommen , die selbst als Spender registriert sind.
Mindestens sollten sie den Vorzug auf der Warteliste erhalten.
AW: Organspende: Ja oder Nein
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abandländer
Wenn das Geschäft mit den Organen mehr einbringt als jenes mit den lebenserhaltenden Maßnahmen, dann bestimmt.
Ein Spender kann schon ordentlich die Bilanz auffrischen. Herz, Leber, Milz, Lunge, 2 Nieren, Hände und auch Gesicht sind schon eine ordentliche Ausbeute. Warum also ein Leben retten, wenn man dafür ein halbes Dutzend andere Leute glücklich machen kann?
AW: Organspende: Ja oder Nein
Organspende ist ein heikles Thema. Die Aktion finde ich toll, so muss jeder Farbe bekennen, oder eben nicht. Auch die Idee, dass Organspender ihrerseits bevorzugt werden, wenn sie ein Organ benötigen, finde ich sinnvoll. Quasi ein Anreitz selbst Organspender zuwerden.
Trotzdem werde ich diesen Ausweiß nicht annehmen und kein Organspender. Im Falle eines Falles, kann ich mich damit abfinden auf einer Warteliste hinter potenziellen Spendern zu stehen. Lieber würde ich ein Organ einem Spener abkaufen, als nur durch die Spende gerettet zu werden. Von Familienangehörigen würde ich keine Organe annehmen, ebenso nehme ich meine Innereien mit ins Grab.
AW: Organspende: Ja oder Nein
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Realist59
Warum also ein Leben retten, wenn man dafür ein halbes Dutzend andere Leute glücklich machen kann?
Ich habe gestern Abend Skyfall gesehen, da ging es um die selbe Überlegung, was das Opfer bringen anbelangt.
Diese Erscheinung hat einen Namen (so wie fast alles), es nennt sich: Trolley problem bzw. auf deutsch: http://de.wikipedia.org/wiki/Trolley-Problem
AW: Organspende: Ja oder Nein
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Realist59
Die Zeit des unentschlossenen abwartends ist vorbei. Die Krankenkassen schreiben derzeit ihre Versicherten an und informieren über Organspenden. Beigefügt ist ein Organspendeausweis, den man ausgefüllt am besten immer bei sich trägt, wenn man das Haus verlässt. Wenn man sich gegen eine Organspende ausgesprochen hat läuft man so wenigstens nicht Gefahr doch noch als Spender ausgenommen zu werden. Das Thema selbst ist für viele schwierig, weil es mit dem eigenen Tod zu tun hat und angesichts der Vorkommnisse der letzten Monate kann es durchaus passieren, dass Organe ins Ausland an reiche Patienten verkauft werden oder dass der Tod des Spenders recht großzügig interpretiert wird. Ich kann mir schon vorstellen, dass nicht alle lebenserhaltende Maßnahmen ergriffen werden, wenn ein potenzieller Spender zur "Ausweidung" bereit steht. Fair wäre es, wenn nur jene Organe bekommen , die selbst als Spender registriert sind.
Fälschungssicher? Siehe:
http://www.organspende-info.de/downl...usfuellbar.pdf
Und wie wird entschieden, wenn ein Organspendeausweis nicht vorliegt? Außerdem wird jetzt schon ganz ohne Wissen der Angehörigen den Toten Augenhornhaut entnommen.
Und noch eine Frage so ganz im Sinne der Religions- und Glaubensfreiheit. Neben anderen Beweggründen ist einer der wichtigsten gegen eine Organspende der Wunsch nach der eigenen Unversehrtheit nach dem Tod. Dazu gehört auch unabdingbar die Erdbestattung. Der Staat in seiner Fürsorgepflicht und die Gemeinden als umsetzende Instanzen nehmen dieses religiöse Anliegen ihrer Bürger nicht mehr wahr, besonders pikant, nachdem Jahre zuvor die Bestattungs-Versicherungsleistungen gekippt wurden und sich nun viele Bürger ihre eigene Bestattung nicht mehr leisten können und durch die veränderte Lage in Deutschland deren Angehörige auch oft nicht mehr. Für diesen Fall sieht der Staat nur die Feuerbestattung vor, für gläubige Christen ein Vernichtungsakt der Seele, zumindest aber ein Schandmal, das früher nur Ketzern und Hexen als Strafe vorbehalten war.
Eine weitere Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt: Inwieweit werden die gleichen Wirtschaftlichkeitsfaktoren auf muslimische Beerdigungen und Leichenüberführungen angewandt?
AW: Organspende: Ja oder Nein
Gefährlich und gleichzeitig wahr halte ich folgende Aussage Realists:
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dass Organe ins Ausland an reiche Patienten verkauft werden oder dass der Tod des Spenders recht großzügig interpretiert wird.
Eine gerechte Vergabe von Spendenorganen ist mittlerweile ausgeschlossen, weil jeder daran verdienen will. Der Hartzer Dialyse-Patient bleibt auf der Strecke, wenn der privatversicherte Millionär mit dem Geldbündel winkt. Mittlerweile ist man ja schon als "normaler Privatpatient" für die Ärzteschaft eine Nullnummer, weil man selbst an diesen Leuten nicht mehr genug verdienen kann. Vom Kassenpatienten ganz zu schweigen. Man sollte sich einmal fragen, warum das mittlerweile so ist, schliesslich ist unser Gesundheitssystem weltweit eines der teuersten und zugleich der ineffizientesten überhaupt!
AW: Organspende: Ja oder Nein
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Turmfalke
.....Und noch eine Frage so ganz im Sinne der Religions- und Glaubensfreiheit. Neben anderen Beweggründen ist einer der wichtigsten gegen eine Organspende der Wunsch nach der eigenen Unversehrtheit nach dem Tod.
Das gilt auch für Muslime und deshalb spenden diese Leute kaum Organe. Seltsamerweise haben sie aber nichts dagegen Organe von Ungläubigen zu erhalten
AW: Organspende: Ja oder Nein
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Seatrout
Gefährlich und gleichzeitig wahr halte ich folgende Aussage Realists:
Eine gerechte Vergabe von Spendenorganen ist mittlerweile ausgeschlossen, weil jeder daran verdienen will. Der Hartzer Dialyse-Patient bleibt auf der Strecke, wenn der privatversicherte Millionär mit dem Geldbündel winkt. Mittlerweile ist man ja schon als "normaler Privatpatient" für die Ärzteschaft eine Nullnummer, weil man selbst an diesen Leuten nicht mehr genug verdienen kann. Vom Kassenpatienten ganz zu schweigen. Man sollte sich einmal fragen, warum das mittlerweile so ist, schliesslich ist unser Gesundheitssystem weltweit eines der teuersten und zugleich der ineffizientesten überhaupt!
Warum das so ist? Weil zu viele Leute zu gut an den Patienten verdienen. Im Fall der Kassenpatienten werden die eingezahlten Kassenbeiträge auch ganz ohne erbrachte Leistungen an die Träger des Gesundheitswesens (so lassen sich die Ärzte, Apotheker, Krankenhausleitungen, Krankenkassendirektoren nebst Chauffeuren - ja, selbst dafür ist Geld da! - und die ärztlichen Verrechnungsstellen ja gerne nennen) verteilt. Da mag es nur als störend erscheinen, wenn ein solcher Kasseneinzahler tatsächlich auch einmal Leistungen in Anspruch nimmt, die ja bestenfalls die eigenen Prozentpunkte im Abrechnungsverfahren erhöhen. Der Klacks obendrauf sind dann die Privatpatienten, die zwar in ihrer Anzahl nicht die nötige Infrastruktur eines Krankenhauses oder einer Praxis wie auch den erforderlichen Grundumsatz zu stellen vermögen, aber zusätzlich in Gänze in tatsächlichem Geld abgerechnet werden können, sozusagen obendrauf wie ein lukrativer Nebenverdienst eines Politikers. Also und folglich behandelt man die, an denen man auch dann verdient, wenn keine Leistungen erbracht werden, nachrangig und die, die das lukrative Taschengeld zur Verfügung stellen, vorrangig. Daß es darüber hinaus natürlich auch Privatpatienten gibt, die ein noch besseres Taschengeld versprechen, ist wiederum Pech für die "normalen" Privatpatienten.
AW: Organspende: Ja oder Nein
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Realist59
Das gilt auch für Muslime und deshalb spenden diese Leute kaum Organe. Seltsamerweise haben sie aber nichts dagegen Organe von Ungläubigen zu erhalten
So ist es nicht nur bei der Organspende, sondern überall mit denen. Immer nur nehmen, raffen, aber nie was geben! Das ist übrigens einer der Hauptgründe, weshalb ich wahrscheinlich kein Organspender werde.