Annalena Baerbock (40) wird nicht die erste Grüne im Kanzleramt. Sie wird nicht mal mehr Vizekanzlerin. Sie wird: bemitleidet. Abserviert von dem Mann, der gerne an ihrer Stelle gewesen wäre: Robert Habeck (52).
Als Baerbock am Montag in die Böll-Stiftung kam, war sie das erste Mal in diesem Wahlkampf dünnhäutig, fast zickig. Erst ging sie wortlos an den Journalisten vorbei, drückte einer Mitarbeiterin ihre Tasche in den Arm und rief einer Journalistin gereizt zu: „Oder wollen Sie die Tasche für mich halten?“ Das nachgeschobene Lächeln kam zu spät. Baerbock wusste, dass ihre Zeit in der ersten Reihe vorbei ist.
Habeck sagte an diesem Montag vor Journalisten: Die Frage, wer Vizekanzler wird, sei geklärt. Er nannte keine Namen, sein Umfeld streute aber gleichzeitig: ER wird es. SIE nicht. SIE hatte ihre Chance und hat sie vergeigt. Jetzt ist ER dran.
Sie muss noch auf den Fotos mitlächeln. Aber er gibt den Ton an. Bei den Grünen, bei denen Frauen meistens die Listen anführen, wird die Nummer Eins abserviert.
Überraschend kommt das nicht: Kurz nach der Bekanntgabe der Baerbock-Kandidatur sagte Habeck, dieser Moment sei „der schmerzhafteste Tag in meiner politischen Laufbahn“ gewesen. Jetzt die Rache.
Es ist ein Polit-Absturz, wie es ihn lange nicht mehr gab. Baerbock ist mit hohen Sympathie-Werten angetreten (Kanzlereignung 43 Prozent im Mai), lag zu Beginn in Umfragen sogar vor Olaf Scholz (63, SPD) und Armin Laschet (60, CDU).
Doch dann kam der aufgemotzte Lebenslauf, Plagiate in ihrem Buch - dazu patzige Reaktionen auf Kritik, gesteuert von ihrem Team, das überall nur „Schmutzkampagnen“ witterte, statt Baerbocks Fehler zuzugeben.
DAZU: Wenig Unterstützung von Habeck, der immer wieder durchblicken ließ, dass er es besser kann......
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