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Vorgeschichte zur ARMM
Aufgrund der reichen Naturschätze, die Mindanao beherbergt, drangen immer mehr christliche Gruppen von den nördlichen Inseln der Philippinen ein, um sich in den fruchtbaren und lukrativen Gebieten anzusiedeln. Dies machte die Inseln zu einem Schmelztiegel verschiedener Volksgruppen, Kulturen, Traditionen und Religionen. Diese Entwicklung vollzog sich lange Zeit friedlich, änderte sich jedoch, als skrupellose Geschäftsmänner und Politiker die schlechte Bildung der Bevölkerung ausnutzten und daraus ihren Profit schlugen.
Im Februar 1973 eskalierte das Problem in einen bewaffneten Konflikt zwischen der Nationalen Befreiungsfront der Moros (MNLF) und der philippinischen Armee. Im Rahmen der jahrelangen bewaffneten Auseinandersetzungen verloren Tausende Unschuldige ihr Leben oder wurden vertrieben.
Am 7. Juli 1975 unterzeichnete Präsident Ferdinand E. Marcos den „Presidential Decree Nr. 742“ und den „Letter Of Instruction 290“, die die Western- und Central-Regionen von Mindanao bildeten und das Office of the Regional Commissioner (ORC, deutsch: Büro des Regionalkommissars) in beiden Regionen einsetzte. Trotzdem hörte der bewaffnete Konflikt zwischen der MNFL und dem Militär nicht auf.
Die Situation führte zu einer Intervention der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC), das zur Unterzeichnung der Vereinbarung von Tripolis zwischen der philippinischen Regierung und der MNFL am 23. Dezember 1976 führte.
In Zusammenhang mit dieser Vereinbarung unterzeichnete Ferdinand Marcos am 25. März 1977 die „Presidential Proclamation Nr. 1628“ zur Formung der „Autonomous Region in Southern Philippines“. Diese wurde von den meisten Mitgliedern der moslemischen Kämpfer jedoch nicht angenommen.
Am 25. Juli 1979 wurde ein Regional Autonomous Government (Regionale autonome Regierung) in den Regionen West- und Central-Mindanao eingesetzt. Doch auch diese Aktion konnte die Kämpfer nicht von ihren politischen Idealen abbringen.
1986 verfolgte die neue Präsidentin Corazon C. Aquino einen wesentlich energischeren Ansatz, um das Problem in Mindanao zu lösen und Friedensverhandlungen einzuleiten. Der Jeddah Accord, unterzeichnet am 3. Februar 1987 von der philippinischen Regierung und der Führung der MNFL, verpflichtete beide Parteien zur Durchführung von Gesprächen über eine vollständige Einrichtung einer bedeutenderen Regionalautonomie.
1988 wurde der Wortlaut der Verordnung fertiggestellt und dem philippinischen Kongress zur Diskussion und Anerkennung unterbreitet.
Gründung der ARMM[Bearbeiten]
http://upload.wikimedia.org/wikipedi.../6/63/ARMM.png
rot - Momentan zur ARMM gehörende Gebiete
gelb - Gebiete, die für einen Beitritt zu ARMM vorgeschlagen sind
Der Bezirk Autonomous Region of Muslim Mindanao wurde am 1. August 1989 zum ersten Mal mit dem Republic Act Nr. 6734 eingesetzt.
Eine Volksabstimmung wurde in den Provinzen Basilan, Cotabato (Provinz), Davao del Sur, Lanao del Norte, Lanao del Sur, Maguindanao, Palawan, South Cotabato, Sultan Kudarat, Sulu, Tawi-Tawi, Zamboanga del Norte und Zamboanga del Sur abgehalten und ebenso in den Städten Cotabato City, Dapitan City, Dipolog City, General Santos City, Iligan City, Marawi City, Pagadian City, Puerto Princesa City sowie in Zamboanga City durchgeführt, um herauszufinden, ob die Einwohner einem Beitritt ihrer Provinz bzw. ihrer Stadt zur ARMM befürworten.
Als einzige votierten die Provinzen Lanao del Sur, Maguindanao, Sulu und Tawi-Tawi mehrheitlich für eine Integration in die neue autonome Region. Die ARMM wurde somit offiziell am 6. November 1990 in Cotabato City, der einstweiligen Bezirkshauptstadt, eingeweiht.
Am 2. September 1996 unterzeichneten die MNFL und die philippinische Regierung die letzte Friedensvereinbarung, die zur Wahl des MNLF Vorsitzenden Nur Misuari zum Regionalgouverneur der ARMM führte.
Im Jahre 2001 wurde ein neues Gesetz verabschiedet, um die Erweiterung der ARMM durch Aufnahme von Gebieten, deren Provinzen eine Eingliederung zuvor ablehnten, zu ermöglichen. Seit dieser Neuerung sind allerdings nur Marawi City und Basilan, allerdings ohne deren Hauptstadt Isabela City, nachträglich der Region beigetreten.[3]
Am 18. Juli 2008 kündigte der "Friedensberater" der philippinischen Präsidentin Gloria Arroyo, Hermogenes Esperon, eine weitere Expansion der ARMM an, die auf einer Übereinkunft beruht, die zwischen der philippinischen Regierung und der Islamischen Befreiungsfront der Moros erreicht wurde. Das Abkommen, das nach beinahe sechs Jahren des Dialoges entschieden wurde, überträgt der ARMM die Verantwortung über weitere 712 Ortschaften auf der Insel Mindanao, sowie weiterreichende politische und wirtschaftliche Machtbefugnisse. Die Verhandlungen zum Abschluss dieser Übereinkunft sind jedoch noch nicht vollständig abgeschlossen.[4]
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