INVESTOR KLAGT: "HERTHA WAR EIN FEHLER"
Das steckt hinter der
Windhorst-Kritik
Sportlich wird der „Big City Club“ Hertha BSC immer mehr zu Lachnummer. Und jetzt hat Investor Lars Windhorst (45) die Faxen dicke!
Im Wirtschaftsmagazin „Capital“ antwortet er auf die Frage, ob das Investment bei Hertha ein Fehler gewesen sei: „Ehrlich gesagt, aus heutiger Sicht ja, leider. Bislang hat mir das Investment bei Hertha (...) nur Nachteile gebracht.“
Windhorst wirft Präsident Werner Gegenbauer (71) und anderen aus der Vereinsführung vor (ohne deren Namen zu nennen): „Machterhalt und Kungelei“ seien für sie wichtiger als Hertha zum Erfolg zu führen.
Windhorst wollte groß angreifen, hatte u.a. Jürgen Klinsmann und später Jens Lehmann in den Aufsichtsrat geholt. Alles vergebens.
Sein Fazit: „Ich habe darauf gesetzt, dass bei Hertha rational und in die Zukunft denkende Leute das Sagen haben, die auch nachhaltig den Erfolg wollen.“
Aussteigen will er nicht. Windhorst: „Ich lasse mir von niemandem dort 375 Mio. Euro verbrennen und werde niemals aufgeben.“
Der Investor (besitzt 64,7 Prozent Anteile an der KGaA) löst ein Hertha-Beben aus.
► Was steckt hinter Windhorsts Aussagen?
Hertha investierte seit 2019 rund 165 Mio. Euro in Transfers (und nahm nur 80. Mio Euro ein). Größter Flop ist Lucas Tousart (25 Mio. Euro an Lyon). Die Personalkosten stiegen von 60 auf 90 Mio. Euro.
Hertha verwendete jedoch Teile des Geldes zur Schulden-Tilgung (u.a. 71,2 Mio. Euro an KKR), für Investitionen in die Infrastruktur (ca. 5 Mio. Euro), zum Rückkauf von Catering-Rechten und zum Löcherstopfen in der Corona-Krise.
In Windhorsts Augen die falsche Strategie!
Außerdem beklagt Windhorst dem Vernehmen nach, dass für ihn nicht erkennbar sei, wofür Finanz-Boss Ingo Schiller (56) die Mittel verwendet habe.
Hertha hält dagegen: Über seinen Sitz im Beirat sei Windhorst über alle Entscheidungen, auch Personalien, informiert gewesen. Habe allem zugestimmt. Auch die Mittelverwendung sei vor dem Investment mit ihm besprochen worden.
Und: Ein Teil des Windhorst-Geldes liegt noch auf Hertha-Konten, der Klub weist 107,5 Mio. Euro Eigenkapital aus.
► Wie reagiert der Klub auf die Vorwürfe?
In einer Stellungnahme heißt es: „Herr Windhorst hat sich bisher weder in entsprechenden Sitzungen des Vereins noch gegenüber Personen im Verein in dieser Form geäußert. Alle Entscheidungen wurden seit seinem Einstieg bei Hertha BSC einstimmig im Beirat beschlossen. Wir werden ihn dazu befragen.“
Mehr will keiner der Beteiligten sagen.
Klar ist: Der offene Konflikt zwischen Klub und Investor stürzt Hertha noch tiefer in die Krise.
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