Muslime im Streit mit der griechischen Polizei
Vergangene Woche kam es in Athen zu Auschreitungen zwischen Muslimen und der griechischen Polizei, nachdem bei einer Identitätskontrolle bei Immigranten eine Koranausgabe verunstaltet wurde. Unbekannte Täter übten daraufhin am Samstag einen Brandanschlag auf ein muslimisches Gebetshaus in Athen aus, bei dem fünf Muslime verletzt wurden.
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In Griechenland kam es erneut zu Reibereien zwischen der griechischen Behörde und den Immigranten. Muslime, hauptsächlich Immigranten aus Pakistan und Afghanistan, gingen am Wochenende auf die Straße und protestierten lautstark. Es handelte sich dabei um die Schändung eines Korans durch einen griechischen Polizisten. Nach Darstellung der Muslim-Union Griechenlands soll ein griechischer Polizist eine Koranausgabe bei einem Syrer gefunden, ihn zerrissen und zu Boden geworfen haben, und sogar auf ihn getrampelt sein.
Bei den Protesten auf der Straße kam es indessen zu Gewalteskalationen zwischen der Polizei und den Muslimen, woraufhin rund 40 Menschen verletzt wurden. Unter Einsatz von Schlagstöcken und dem Tränengas nahm die Polizei Dutzende von Protestierenden fest.
Bereits am Donnerstag war es zu Handgreiflichkeiten mit der Polizei gekommen, als rund 1500 Muslime durch das Arbeitsviertel Kypseli zogen und gegen den Umgang mit dem
Koran protestierten. Protestierende verlangen, dass Polizisten, die bei diesem Vorfall mitgewirkt haben, sich vor dem Gericht verantworten müssen.
In einer Stellungnahme kritisierte der griechische Innenminister, Hristos Markojinnakis, die Schändung eines religiösen Heiligtums und verkündete, dass dieser Vorfall samt Verantwortlichen untersucht werde. „Es ist nicht hinnehmbar, dass religiöse Symbole geschändet werden“, sagte der Innenminister und fügte hinzu, dass sie jeden Glauben respektierten.
Nach diesen Protesten schlugen am Samstag unbekannte Täter zum Gegenschlag aus und setzten ein muslimisches Gebetshaus in Athen in Brand, bei dem fünf Muslime aus Bangladesch verletzt wurden.
Die Haltung Griechenlands gegenüber den Immigranten ist schon länger ein Problem. Viele der illegal eingewanderten Immigranten, die in der Hoffnung auf ein neues Leben in Europa beginnen zu können einwanderten, werden meist wegen kleiner Vergehen verhaftet. Nach Angaben des griechischen Innenministeriums wurden im vergangenen Jahr rund 150 000 illegale Einwanderer festgenommen, insgesamt wird ihre Zahl auf über 250 000 geschätzt. (ab)