Die Berliner Morgenpost schreibt:
Deutsch wird in vielen Gefängnissen zur Fremdsprache - Die Zahl der Ausländer in den deutschen Haftanstalten steigt. In Berlin beträgt ihr Anteil 47 Prozent. Das bringt Probleme mit sich.
Entwarnung: ganz so schlimm ist es auch wieder nicht, denn:
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Wertvolle Hilfe leisten laut der bayerischen Justiz Aufseher, die selbst einen Migrationshintergrund hätten, nicht nur als Dolmetscher, sondern auch, weil sie „kulturelle Besonderheiten aus eigener Erfahrung heraus noch besser einschätzen können“.
Hurra, alles wird wieder gut - dank der rechtzeitigen Integration von kompetenten Kultursachverständigen.
Wenn dies dann auch noch bei der Polizei und im Rechtswesen geschieht, ist sozusagen alles in Butter.
Man spricht nicht unbedingt deutsch im Knast. Der Anteil
ausländischer Häftlinge steigt seit 2012 an. Er ist am höchsten in Stadtstaaten wie Hamburg (58 Prozent) und Berlin (47 Prozent), im Westen auffälliger als im Osten.
In Thüringen (187 Häftlinge) beträgt er zwölf Prozent, in Bayern 42,3 Prozent. 2012 lag er dort bei 30,5 Prozent. In Nordrhein-Westfalen sitzen 5835 ausländische Gefangene ein, in Niedersachsen 1543. Wohlgemerkt, darunter fallen nicht Deutsche mit Migrationshintergrund oder Spätaussiedler.
Der nobelpreisverdächtige Mainzer Raketenwissenschaftler Horst Hund, Vorsitzender des Strafvollzugsausschusses der Länder, hat in aufreibender Einstein-mäßiger detektivischer Kärrnerarbeit eine völlig überraschende Antwort auf die vorher schier unlösbar erscheinende Frage gefunden "Hat die verstärkte Zuwanderung eine Auswirkung?"
„Zumindest für Rheinland-Pfalz hat sich der Trend mit dem Jahr 2015 verstärkt. Die Annahme liegt nahe, dass die Zuwanderungswelle damit zu tun hat“.
https://open-speech.com/images/smilies/zu_005.gif A Hund is a fei scho.
Weiter die MoPo:
Beispiel Bayern: Innerhalb von sechs Monaten wurden 2015, im Jahr der Flüchtlingskrise, rund 800 Schleuser in Untersuchungshaft genommen. „Auf eine solche Entwicklung war aus meiner Sicht niemand vorbereitet“, glaubt Hund.
Aber mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Migrationsindustrie dürfen wir auch noch rechnen, ganz abgesehen davon, dass auch unsere Kulturkompetenz erhöht werden soll:
Der Bedarf an Sprachkursen und Dolmetscherleistungen steige, „und auch die Kompetenz im Umgang mit anderen Kulturen ist gefordert“, weiß der Vorsitzende der Justizministerkonferenz, Dieter Lauinger (Grüne) aus Thüringen.
Natürlich müssen dann auch kleinere opfa Opfer gebracht werden:
Die Gewerkschaft beklagt, die Ausländer verstünden Anweisungen nicht
Die Länder bemühen sich zwar über Dolmetscher – auch Telefon- oder Videodolmetscher –, die Kommunikation hinzubekommen, „optimal ist das aber nicht und noch dazu teuer“, gibt Praktiker Hund zu bedenken.
Früher sagte man: Gewerkschaft kommt von "Werken". Aber heute gibt es zum Glück auch die Gefangenengewerkschaft. Wie heißt eine Gefangenengewerkschaft eigentlich im Englischen? Gewerkschaften werden als trade unions oder labor unions bezeichnet. Ist eine englische oder amerikanische Gefangenengewerkschaft dann eine theft union oder eine redistribution union?
Aber bei allem berechtigten Optimismus dürfen wir nicht unsere eigene Schuld vergessen oder gar verleugnen. Wer mit dem Zeigefinger auf Andere deutet, zielt mit drei Fingern schließlich auf sich selbst. Wir sind entsetzt, betroffen und auch ein Stück weit traurig, denn:
Die Gefangenengewerkschaft GG/BO beklagt, oftmals könnten die ausländischen Gefangenen Anweisungen nicht verstehen. Im Gespräch mit Stationsleitern komme es zu Konflikten, weil ihnen Regeln einfach nicht in ihrer Muttersprache erklärt würden.
Die kulturunsensiblen Deutschen haben sich also nicht rechtzeitig darum gekümmert, die richtigen Fremdsprachen zu lernen. Ob es da wohl ausreicht, wenn jetzt erst Türkisch-, Polnisch- und Russisch-Unterricht an Grundschulen gehalten wird, wie es der Vorsitzende des nordrhein-westfälischen Integrationsrates, Tayfun Keltek, für gut hält?
Vorschlag: Man könnte den Englischunterricht auch hauptsächlich am Freitag halten, schon allein wegen der Fridays for Future - eine regelrechte Win-Win-Situation. Mindestens. Eher eine Win-Win-Win-Situation.
Und als Bonus werden Haftanstalten noch kulturell bereichert:
Wertvolle Hilfe leisten laut der bayerischen Justiz Aufseher, die selbst einen Migrationshintergrund hätten, nicht nur als Dolmetscher, sondern auch, weil sie „kulturelle Besonderheiten aus eigener Erfahrung heraus noch besser einschätzen können“.
Was will man denn eigentlich noch mehr? Wo ist überhaupt das Problem? Alles wird gut.
Hier gibt es nichts zu sehen. Bitte gehen Sie weiter.