„MÜSSEN UNS SORGEN MACHEN“
Lauterbach warnt vor den Affenpocken
In der Corona-Pandemie machte er sich als Mahner und Warner einen Namen. Bis er schließlich Bundesgesundheitsminister wurde.
Nun warnt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD) vor den Folgen der Verbreitung von Affenpocken – und fordert ein entschlossenes Vorgehen.
„Der weltweite Ausbruch der Affenpocken-Infektionen ist so ungewöhnlich, dass wir uns Sorgen machen müssen, ob er so abläuft wie frühere Affenpocken-Ausbrüche“, sagte Lauterbach am Montag (23. Mai) in Genf, wo sich die G7-Gesundheitsminister treffen. Darum müsse man müsse jetzt schnell und hart reagieren, um einen globalen Ausbruch einzudämmen.
Lauterbach kündigte für Dienstag konkrete Empfehlungen etwa zu Quarantäne-Maßnahmen an. Darüber hinaus würden Vorbereitungen für die mögliche Beschaffung von Impfstoffen getroffen.
Allerdings: „Eine Impfung der allgemeinen Bevölkerung ist hier nicht im Gespräch“, sagte der SPD-Politiker. Vielmehr werde über Impfempfehlungen für besonders gefährdete Personen nachgedacht.
Zum jetzigen Zeitpunkt wisse man, dass sich in erster Linie Männer infizieren, die Sex mit anderen Männern gehabt haben. „Ich appelliere an all diejenigen, die insbesondere anonymen Sex mit Männern gehabt haben, dass man hier vorsichtig ist, auf entsprechende Hautveränderungen achtet, Fieber ernst nimmt und sich im Falle eins Verdachts sehr schnell in entsprechende medizinische Behandlung begibt“, sagte Lauterbach.
Man müsse die Risikogruppen ehrlich ansprechen. „Das ist zum Schluss auch zum Schutze dieser Risikogruppen und darf nicht falsch verstanden werden als eine Stigmatisierung von Männern, die Sex mit Männern haben.“ Zum jetzigen Zeitpunkt sei das die Gruppe, in der sich die Affenpocken am stärksten ausbreiteten. „Das kann sich jederzeit ändern, und um dies zu verhindern, muss schnell und ehrlich reagiert werden.“
Affenpocken treten hauptsächlich in West- und Zentralafrika auf und nur sehr selten andernorts, was die gegenwärtigen Ausbrüche ungewöhnlich macht. Seit Anfang Mai werden zunehmend Fälle in Europa festgestellt. Zu den Symptomen gehören Fieber, Kopfschmerzen und Hautausschläge, die meist im Gesicht beginnen und sich auf den Rest des Körpers ausbreiten.
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