Das Manifest des neuseeländischen Schützen, auf das hier
[bei Breitbart] nicht verwiesen wird, ist eine Mischung einer Stimmung, die sich zu weißer Vorherrschaft bekennt sowie Vorschlägen von Taktiken für Extremisten-Kameraden - einschließlich seiner erklärten Absicht, rassische, kulturelle und politische Spaltungen in den USA auszunutzen.
Laut seinem Manifest scheint der Schütze, der in zwei Moscheen in Christchurch (Neuseeland) ein Massaker bei Zivilisten angerichtet hat, verschiedenen Ideologien zuzustimmen Das Dokument ist mit weißen nationalistischen Kernargumenten durchsetzt, und der Schütze bezeichnet sich selbst als einen „Faschisten‟. Er kritisiert Muslime auch als „die am meisten verachtete Gruppe von Eindringlingen im Westen‟.
An anderer Stelle des Dokuments jedoch bezeichnet sich der Schütze als einen Sozialisten, „abhängig von der Definition‟. Der Schütze erklärt auch, er unterstütze „Umweltschutz‟, „Arbeitnehmerrechte‟ und „verantwortungsbewusste Märkte‟.
Einerseits stellt das Manifest die politische Linke als einen Feind dar, der einen „Marsch durch die Institutionen‟ durchführe und beschreibt Antifa, Kommunisten und Marxisten als „Anti-weißen Abschaum‟. An anderer Stelle schreibt der Schütze „unter einigen Definitionen‟, er sei sowohl rechts als auch links.
An anderer Stelle verurteilt der Schütze den Konservatismus und lehnt es ab, sich mit ihm zu identifizieren. Er schreibt: „Konservatismus ist tot, Gott sei Dank‟ und bezeichnet ihn als „verkleideten Korporatismus‟. Er behauptet: „Konservative glauben noch nicht einmal an die Rasse, sie besitzen nicht den Mut zu sagen, dass Rasse existiert‟ und ihnen sei es sogar gleich, ob sie existiert.
„Die Vorstellung von einer Zukunft oder einem Schicksal einer Rasse ist ihnen ebenso fremd wie soziale Verantwortung.‟
Teile des Manifests scheinen unaufrichtige Troll-Provokationen zu sein, um Verwirrung über seine Beweggründe zu erzeugen. An einer Stelle gibt der Schütze die Schuld für seine Tat beliebten Videospielen: „
Spyro the Dragon 3 hat mich Ethno-Nationalismus gelehrt‟ und „
Fortnite hat mich zu einem Mörder ausgebildet.‟
Wieder an anderer Stelle des Dokuments identifiziert sich der Schütze mit dem schwarzen konservativen
Candace Owens - der offensichtlich weder ein weißer Nationalisten noch ein Befürworter von Gewalttätigkeit ist - als die „Person, die mich hauptsächlich beeinflusst hat“. In einem online veröffentlichten Video fordert der Schütze die Zuschauer ebenfalls dazu auf, den Kanal von
PewDiePie zu abonnieren - das Pseudonym von
Felix Kjellberg, einem Comedian und Videospiel-Streamer, der den am meisten abonnierten Kanal auf YouTube betreibt und dessen Inhalt überwiegend unpolitisch ist.
In beiden Fällen versucht der Schütze, sehr bekannte Persönlichkeiten - die wenig mit seiner behaupteten Ideologie gemein, aber viele Online-Anhänger haben und häufig das Ziel unfairer Medienangriffe sind - mit seinem Angriff in Verbindung zu bringen. Wenn dies einen Krieg der Worte zwischen den Medien und ihren häufigen Zielen auslöst, wäre das Ergebnis dieser Taktik eine stärkere Öffentlichkeitswirkung für den Schützen.
An drei Stellen in seinem Manifest bekundet der Schütze auch seine Absicht, einen Bürgerkrieg in den Vereinigten Staaten auszulösen, indem er Vorgehensweisen gegen den
2. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten [der das Recht auf Besitz und Tragen von Waffen regelt] anspricht. In seiner umfangreichen Liste von Motiven verbringt der Schütze die meiste Zeit damit, dieses Ziel zu diskutieren, von dem er glaubt, dass es letztendlich zu einem „Bruch‟ der USA entlang „kultureller und rassischer Grenzlinien‟ führen würde.
Seiner Beschreibung nach würde sein Angriff „einen Konflikt zwischen den beiden Ideologien in den Vereinigten Staaten über den Besitz von Schusswaffen verursachen, der die soziale, kulturelle, politische und rassische Spaltung in den Vereinigten Staaten verstärkt. Dieser Konflikt zwischen dem 2. Zusatzartikel und dem Versuch, das Recht zum Schusswaffenbesitz aufzuheben, wird letztendlich zu einem Bürgerkrieg führen, der die USA entlang politischer, kultureller und vor allem rassischer Grenzlinien balkanisieren wird.‟
An anderer Stelle des Manifests sagt der Schütze voraus, dass sein Angriff zu Forderungen führen wird, „dass den Weißen in den Vereinigten Staaten die Waffenrechte entzogen werden sollen ... das ist schon immer der Plan.‟
Während der Schütze eine Reihe von höchst tödlichen Methoden auflistet, die er bei der Durchführung des Terrorakts hätte verwenden können, behauptet er, er habe sich deswegen für Schusswaffen entschieden, „weil sich dies auf die gesellschaftliche Diskussion auswirken würde, auf die zusätzliche Berichterstattung in den Medien sowie auf die Wirkung auf die Politik der Vereinigten Staaten und damit auch auf die politische Weltlage.‟
„Bei genügend Druck werden die Linken in den Vereinigten Staaten versuchen, den 2. Zusatzartikel abzuschaffen, und die Rechten in den USA werden dies als einen Angriff auf ihre eigentlichen politischen und bürgerlichen Freiheitsrechte
[their very freedom and liberty] sehen. Die versuchte Abschaffung der
[juristischen] Rechte durch die
[politische] Linke wird zu einer dramatischen Polarisierung der Bevölkerung in den Vereinigten Staaten und schließlich zu einem Bruch der USA entlang kultureller und rassischer Grenzlinien führen.‟
Dies ist eine sich entwickelnde Geschichte.
