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Was hat Trump genau gesagt? Die
"Washington Post" hat Mitschriften von zwei Trump-Telefonaten veröffentlicht, eines führte er mit Turnbull, ein anderes mit dem mexikanischen Präsidenten
Enrique Peña Nieto. Die Dokumente lassen Rückschlüsse darauf zu, wie Trump tickt – und
mit anderen Politikern umgeht, wenn keine Kameras laufen.
Mit Turnbull sprach Trump über
Flüchtlinge. Der australische Premierminister erklärt Trump die strenge Flüchtlingspolitik seines Landes.
Dann spricht sich Trump für ähnlich restriktive Maßnahmen aus und begründet das:
"Weil du dein Land nicht zerstören willst. Schau, was in Deutschland passiert ist. Schau, was in diesen Ländern passiert. Diese Leute waren verrückt, das geschehen zu lassen. Ich habe heute mit Merkel gesprochen, und glaub mir, sie wünscht sich, sie hätte es nicht getan. Deutschland ist am Ende, weil das passiert ist."
Gemeint hat Trump offensichtlich die Aufnahme Hunderttausender Flüchtlinge in Deutschland. Diese hatte er zuvor schon kritisiert.
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Stimmt das? Es ist zumindest theoretisch möglich. Laut "Washington Post" wurde das Telefonat Trump-Turnbull am
28. Januar 2017 geführt. Am gleichen Tag hat er auch mit Merkel telefoniert (
tagesschau.de).
Aber: Merkel steht bislang öffentlich zu ihrer Entscheidung, die Grenzen nicht geschlossen zu haben, als im Sommer 2015 viele Flüchtlinge über die Balkan-Route nach Deutschland kamen. Im vergangenen Sommer bekräftigte sie zuletzt
ihren "Wir schaffen das"-Appell (
bento). Merkels Linie: Wenn sie könnte, würde sie
die "Zeit zurückdrehen", um ihre Entscheidung den Bürgern besser zu erklären.