Die Wette ist gewonnen. Schlagzeile heute:
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Pressekonferenz der Polizei
Nach blutiger Attacke im ICE: Messerstecher wegen Schizophrenie im Bezirkskrankenhaus
Neumarkt - Es gibt bislang keine Hinweise auf einen terroristischen oder islamistischen Hintergrund: Das betonten Vertreter von Polizei und Staatsanwaltschaft einen Tag nach der blutigen Messerattacke im ICE 928. Der Express von Passau nach Hamburg hatte deshalb in Seubersdorf zwangsgestoppt. Der Tatverdächtige leide an einer paranoiden Schizophrenie und sei in das Bezirkskrankenhaus in Regensburg eingewiesen worden. Es handle sich um einen Einzeltäter.
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Der 27-jährige Syrer war im Zug von Passau nach Hamburg gesessen. Nachdem der ICE Regensburg verlassen hatte, stand er auf und zückte sein Messer. Ein ein paar Reihen weiter sitzender Mann sei ihm, sagte der Tatverdächtige bei der Vernehmung, verdächtig vorgekommen. Er hielt ihn für einen Polizisten oder Polizei-Spitzel, der ihn verfolge. Er habe schon länger den Verdacht gehabt, dass die Polizei ihn beschatte oder Spitzel schicke, um ihn verrückt zu machen. Deshalb habe er auch immer ein Klappmesser in der Hosentasche.
Mit Messer attackiert
Das zückte der Mann und attackierte einen 26-jährigen Mann, der in Wagen fünf saß. Er fügte ihm mit der gut acht Zentimeter langen Klinge mehrere Schnittwunden am Kopf zu und verletzte ihn schwer. Danach sei es "wie im Traum" weiter gegangen, erklärte der 27-Jährige einem Psychiater. Er attackierte einen 60-jährigen in einer anderen Sitzreihe, der an Kopf und Rumpf Schnittwunden erlitt. Ein anderer 60-Jähriger, der ihm zu Hilfe kam, erlitt Verletzungen an den Händen, "Typische Abwehrverletzungen", sagte Polizei-Vizepräsident Thomas Schöniger. Der Messerstecher ging weiter in Wagen vier und attackierte hier erneut einen Mann; der 39-jährige erlitt Stichwunden am Oberkörper.
Danach ließ der Täter von seinem Opfer ab, blieb aber im Wagen. Als die alarmierten Parsberger Polizeibeamten in Seubersdorf den Zug enterten, eine Zugbegleiterin hatte eine Türe geöffnet, fanden sie den Mann schnell in dem Großraumwagen. Mit gezückten Waffen brachten sie ihn zu Boden und fesselten ihn. Eine 29-jährige Beamtin der Bundepolizei, die privat mit dem Zug unterwegs war, half ihnen dabei. Zu den Polizisten sagte er: "Ich bin krank, ich brauche Hilfe." Ein Ärzte-Ehepaar nahm sich derweil der Verletzten an. Die beiden älteren Männer konnten am Sonntag das Krankenhaus schon wieder verlassen.
Tat war nicht geplant
Bei einer Pressekonferenz teilte das Polizeipräsidium Oberpfalz am Sonntag weitere Details zur Tat mit.
Bei einer Pressekonferenz teilte das Polizeipräsidium Oberpfalz am Sonntag weitere Details zur Tat mit. © Roland Fengler, NNZ
Der Mann, sagte Sabine Nagel, die Leiterin der KPI in Regensburg, habe mit seinem Tun so abrupt aufgehört wie er vorher angefangen hatte. Die Polizei habe im Laufe des Samstags noch seine Wohnung in Passau durchsucht, zudem bekamen seine Eltern und andere Verwandte in Nordrhein-Westfalen und Thüringen Besuch. Das sei geschehen, um abzuklären, ob es Mitwisser oder Mittäter gegeben habe. Bislang gebe es dafür keine Hinweise. Der 27-Jährige habe, so der jetzige Erkenntnisstand, die Tat auch nicht geplant oder vorbereitet.
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Der Mann sei polizeilich bisher einmal aufgefallen - wegen eines geringfügigen Betrugsdeliktes sei er 2020 rechtskräftig verurteilt worden. Er sei in Damaskus geboren, 2014 als Flüchtender nach Deutschland gekommen. 2015 habe er einen Asylantrag gestellt, 2016 sei er anerkannt worden. Er sei in Passau einer Arbeit nachgegangen, das Arbeitsverhältnis endete am Tag vor der Tat.
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Mehrere Anrufe aus dem ICE
Die Polizei, sagte Polizei-Vizepräsident Schöniger, sei um kurz nach 9 Uhr von einer Frau aus dem Zug alarmiert worden, dass ein Mann im ICE Passagiere mit einem Messer angreife. Wenig später folgten weitere Anrufe aus dem Zug gleichen Inhalts. Die PI Parsberg wurde alarmiert, zwei Streifen waren wenig später am Seubersdorfer Bahnhof, wo der Zug stand. Der Großeinsatz rollte los: 420 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Rotem Kreuz und dem Katastrophenschutz waren im Einsatz.
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Nachdem die Polizei den Zug durchsucht hatte, konnten die 208 Personen evakuiert werden. Dabei ging den Beamten auch eine geschleuste Person ins Netz. Doch diese habe nichts mit dem Tatverdächtigen zu tun gehabt. Genauso wenig wie die Behauptung des 27-jährigen Syrers, er sei von der Polizei verfolgt worden: Es habe keinen Einsatz gegen den Mann gegeben.
Wobei KPI-Leiterin Sabine Nagel auf eines Wert legte: Das sei der bisherige Stand der Ermittlungen, sagte sie mehrmals. Es sei für alle Beteiligten eine kurze Nacht gewesen, nun werde weiter ermittelt. Das könne noch Wochen oder länger dauern, bis eben alles abgeklärt sei. Gegen den Mann ist wegen seiner vermutlichen psychischen Erkrankung kein Haftbefehl ergangen, sondern er kam ins Bezirkskrankenhaus in Regensburg. Vorgeworfen wird ihm versuchter Mord, versuchter Totschlag und gefährliche Körperverletzung.
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Landrat Willibald Gailler, der der Polizei den Saal des Landratsamtes für die Pressekonferenz zur Verfügung gestellt hatte, war das Geschehen immer noch unvorstellbar: "Dass so etwas bei uns passiert", sagte er. Er war am Samstag Nachmittag vor Ort gewesen und lobte wie Polizeipräsident Norbert Zink das große Engagement der zahllosen ehrenamtlichen Helfern, die vor Ort waren.
https://www.nordbayern.de/nach-bluti...aus-1.11511779
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Dass der Syrer seinen Job am Tag vor der Tat verlor, macht Bild auch zum Thema:
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Samstagmorgen, kurz vor 9 Uhr ging im ICE 928 von Passau (Bayern) in Richtung Hamburg Abdalrahman A. (27) mit einem Messer wild auf vier Reisende los. Die Männer (26, 39, 60) werden schwer verletzt.
Glück: Zwei Einsatzzüge des Unterstützungskommandos (Spezialkräfte der Bayerischen Polizei) waren auf dem Weg zum Fußballspiel nach Regensburg und zum Tatzeitpunkt in direkter Nähe. Der Täter konnte direkt gefasst werden.
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BILD erfuhr aus Sicherheitskreisen: A. soll erst Freitag seinen Job verloren haben, erhielt die Kündigung einen Tag vor der Blutttat. Drehte er deswegen durch? Der Syrer soll nach BILD-Infos an einer paranoiden Schizophrenie und an Verfolgungswahn leiden.
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Am Studentenwohnheim in Passau, in dem A. wohnte, traf BILD einen seiner Bekannten. Der beschreibt den Messer-Mann als nett, aber unzuverlässig. „Seinen letzten Job hat er nach nur einem Monat verloren, weil er so oft gefehlt hat.“
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Die Polizisten, konnten den mutmaßlichen Täter im Zug festnehmen – mithilfe einer jungen Bundespolizistin, die privat in dem Zug unterwegs war. Der Festgenommene hatte ein blutiges Klappmesser (Klingenlänge 8 cm) bei sich.
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Die Opfer kommen laut Schöniger alle aus dem Großraum Passau – die beiden jüngeren Männer werden noch immer im Krankenhaus behandelt. Eine weitere Frau erlitt einen Schock.
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Der Sachverständige diagnostizierte eine paranoide Schizophrenie. Der 27-Jährige ist also schuldunfähig, wird bis zur Verhandlung nun im Bezirksklinikum Regensburg untergebracht.
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Kriminaldirektorin Sabine Nagel berichtet, dass der Tatverdächtige, der 2014 aus Syrien eingereist ist, 2020 schon einmal polizeilich aufgefallen ist. Mit einem „kleinen Betrugsdelikt“, für das er schon rechtskräftig verurteilt ist.
https://www.bild.de/news/inland/news...4654.bild.html