250 000 EURO ABFINDUNG AN STADTMITARBEITER
Iserlohns Bürgermeister unter Untreue-Verdacht
Räume der Stadtverwaltung Iserlohn und mehrere Privatwohnungen sind am Dienstag wegen Untreue-Verdachts durchsucht worden.
Gegen den Iserlohner Bürgermeister, den Kämmerer und weitere Mitarbeiter der Verwaltung werde wegen des Verdachts der Untreue in einem besonders schweren Fall ermittelt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft Hagen mit.
Hintergrund sei die Zahlung einer Abfindung in Höhe von 250 000 Euro an den früheren
Ordnungsmitarbeiter Ugur Ünal der Stadt im Sauerland.
Bürgermeister Dr. Peter Paul Ahrens (69,
SPD) sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass er den Vorwurf einer Veruntreuung zurückweise. Er bestätigte, dass der Mitarbeiter (mittlerer Dienst) im Januar 250 000 Euro als Abfindung erhalten habe. Das sei zwar eine sehr hohe Summe, habe aber nichts mit Veruntreuung zu tun.
Auch in seiner Wohnung seien die Ermittler gewesen und hätten seinen Rechner und ein Handy mitgenommen. Er beabsichtige nicht kurzfristig zurückzutreten, wie bereits öffentlich spekuliert werde – trotz eines aktuellen „Shitstorms“, wie er es sagte.
Ahrens betonte, er sehe kein schuldhaftes Verhalten. In einer Stellungnahme auf der Stadt-Homepage schrieb Ahrens vor zwei Wochen: „Ich bin mir aber bewusst, dass ich in der politischen Verantwortung stehe für alle Dinge, die in diesem Rathaus passieren. (...) Vor diesem Hintergrund beabsichtige ich, mein Amt im September niederzulegen.“
Die Strafanzeige einer Wählergemeinschaft habe das Verfahren ins Rollen gebracht. Der SPD-Politiker war 2015 wiedergewählt worden.
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