......Kurt Krömer ruft diesen Vorfall noch einmal ausführlich in Erinnerung. Kawusi ist sichtlich genervt. Er habe für seinen Fehler geradegestanden. Für ihn ist das Thema durch. "Und jetzt kommst du sechs Monate später und wirfst nochmal einen Haufen Scheiße", wirft Kawusi Krömer vor.
Das sei eben seine Vita, argumentiert Krömer. Was Kawusi vehement abstreitet: Er verweist darauf, es als Kind einer Flüchtlingsfamilie geschafft zu haben, er sei der erste Afghane, der in der Entertainmentbranche so weit gekommen ist.
Faisal Kawusi wird wütend
Richtig wütend macht ihn die Reduktion seiner Karriere auf diesen einen Vorfall: "Ich hab über 2000 Auftritte hingelegt – das ist doch nicht meine Vita. Das ist ein Kommentar unter einem Kommentar bei Instagram. Das ist das Einzige, was du siehst."
Dass Kawusi sich bei "stern TV" entschuldigte, bezeichnet Krömer als "die typische Reuenummer". Warum er seinem Gast die Reue nicht abnimmt, wird schnell klar: Nach dem Besuch versuchte es Kaiwusi bei Instagram erneut mit einem Gag über K.O.-Tropfen. "Sieht jetzt nicht so aus, als wenn man was gelernt hat", folgert der Moderator.
Es ist leider nicht das einzig Problematische: Krömer zeigt ein Tourplakat des Comedians, das an die tödliche Festnahme von George Floyd 2020 erinnert. "Da will ich die Kunst einfach für sich sprechen lassen", rechtfertig sich Kawusi.
Motsi Mabuse hat er rassistisch beleidigt
Doch bei dem nächsten Vorfall gehen auch ihm die Argumente aus. Krömer erinnert daran, dass sein Gast im Jahr 2017 Motsi Mabuse rassistisch beleidigt hatte. Er sei eben ein Mensch, zieht sich der Beschuldigte nun auf seine objektive Existenz zurück. "Viel suspekter sind für mich Menschen, die so tun, als würden sie keine Fehler machen." - "Aber da ist ja alles voll mit Fehlern", entgegnet Krömer. Der noch lange nicht fertig ist und in Erinnerung ruft, dass Kawusi 2015 den Hamburger Comedy Pokal zurückgeben musste, als herauskam, dass er Gags des kanadischen Comedians Russell Peters geklaut hatte.
Am Ende versucht es Krömer noch einmal grundsätzlich: Man werfe dem Comedian vor, dass seine Witze meist nur aus Klischees und Stereotypen vor allem über Minderheiten bestünden und fragt: "Warum trittst du immer nach unten?"
Der will das nicht recht verstehen. "Ich bin doch selbst ein Kanake" sagt er. Er sei doch unten, gehöre selbst zu einer Minderheit. "Wie kann ich denn nach unten treten?" Überhaupt könne er mit dem Terminus nichts anfangen. "Wer erstellt denn diese Tabelle?"
Kurt Krömer will nicht mehr
Da platzt dem Gastgeber endgültig der Kragen. Krömer hat, wie er sagt, "keinen Bock mehr". Er wird nun grob: "Ich dachte schon den ganzen Tag, dass es absolute Scheiße wird. Wir haben inklusive dir nur Arschlöcher hier."
Und weiter: "Du erzählst nur Scheiße." - "Und das heißt?", fragt der überforderte Gast. "Dass du dich jetzt verpissen kannst." Da Kawusi keine Anstalten macht aufzustehen, verlässt Krömer den Raum und lässt seinen Gast zurück.
Da waren erst 24 Minuten vergangen - vier Minuten musste Krömer vor der Tür noch ausharren. Das Gespräch, das wird deutlich, hat ihm sichtlich zugesetzt. "Heute ist der Tag, wo ich nach Hause gehe und mal gucke, ob ich das Konzept nochmal überdenke."
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