SACK UND ASCHE, STATT HIGHTECH UND HANDY
Sollen wir arm werden, um das Klima zu retten?
Ist weniger kaufen wirklich mehr Klimaschutz? Ja, sagt WDR-Kommentator Detlef Flintz (63). Und jubiliert: „Er ist da, der Preisschock. Gut so!“ Denn: Wir „sollten froh sein, dass wir GEZWUNGEN werden, Konsum und Produktion zu ändern“.
„Verbrennt den Kapitalismus“ („Burn Capitalism“) rufen sie bei Fridays for Future. Katarina Barley (52, SPD), Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, rät Bürgern zum Verzicht, weil jede nicht verbrauchte Kilowattstunde „am billigsten“ sei. Und bei den Grünen steht das sogar im Wahlprogramm: „... auf einem endlichen Planeten kann es kein unendliches Wachstum geben“.
Sack und Asche statt Hightech und Handy? Sollen wir arm werden, um das Klima zu retten?
Fakt ist: Egal, ob Friseurbesuch (plus 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat) oder essen gehen (3,7 Prozent mehr): Deutschland trifft derzeit schon ein Teuer-Schock!
So gut wie nichts, was in den Supermarktregalen zu finden ist, bleibt preislich stabil: Eier, Käse, Kaffee, Alkohol. Und: Die Preise für Nahrungsmittel im Allgemeinen stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,9 Prozent.
Das Motto: Arm aber Klima-sexy ist der falsche Weg, sagt Wolfgang Steiger (57, CDU), Generalsekretär des CDU-Wirtschaftsrats. „Eine noch schnellere Erhöhung des CO2-Preises wäre kontraproduktiv. Wer in dieser Situation explodierende Energiepreise als Klima-Erziehungsmaßnahme gutheißt, freut sich damit über nichts anderes als massive Wohlstandsverluste für die Bevölkerung.“
„Eine Verzichtskultur hilft dem Klimaschutz wenig, da große Teile der Bevölkerung ihren Konsum nicht wesentlich einschränken können oder wollen. Wer die sozialen Aspekte des wirtschaftlichen Umbaus ignoriert, wird keine Akzeptanz finden“, sagt Ulrich Schmidt (53), Ökonom am Kieler Institut für Weltwirtschaft.
Steigende CO2-Preise lösten Innovationen aus, „sodass zukünftig Klimaschutz und Wachstum keine Gegensätze mehr sind“.
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