Der Kampf gegen Antisemitismus ist eines der Herzensthemen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU). Immer wieder ruft sie auf, entschlossen dagegen vorzugehen. Doch nun hat es offenbar auch in ihrem eigenen Haus einen gravierenden Vorfall gegeben.
Nach BILD am Sonntag-Informationen aus Regierungskreisen hat sich ein Mitarbeiter jüdischen .Glaubens beschwert, über .einen längeren Zeitraum von seinen Kollegen gemobbt und dabei auch antisemitisch .beleidigt worden zu sein.
Der aus dem Libanon stammende Mann arbeitete in der Fahrbereitschaft des Bundeskanzleramtes. Mehrere Kollegen sollen Anfang 2019 ihm .gegenüber mehrfach ausfällig geworden sein, ihn als „Judensau“ und „Kanake“ bezeichnet haben.
Der Mann wandte sich daraufhin an den Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung im Innenministerium, .Felix Klein. Dessen Sprecherin bestätigte gegenüber BILD am Sonntag den Vorgang, wollte aber aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes keine Details nennen, weil der Mann um Vertraulichkeit gebeten habe.
Welche Konsequenzen im Kanzleramt wegen des Vorfalls gezogen wurden, ist offen. Nach BILD am Sonntag-Informationen wurde aber dafür gesorgt, dass der Betroffene nicht mehr mit den Kollegen zusammenarbeiten musste. Mittlerweise soll auch er selbst nicht mehr im Kanzleramt arbeiten.
BILD am Sonntag fragte im Kanzleramt nach. Antwort: „Das Bundeskanzleramt äußert sich grundsätzlich nicht öffentlich zu .Personalangelegenheiten. Es duldet als Arbeitgeber weder Mobbing noch Antisemitismus oder Rassismus“, so ein Sprecher der Regierung.
Rund 500 Mitarbeiter hat das Bundeskanzleramt. Zu .seinem Fuhrpark gehören 27 Pkw. .Jeder Staatsminister und jede Staatsministerin hat .einen eigenen Chauffeur, der Kanzlerin stehen mehrere .Fahrer zur Verfügung.
Auch Referats- und Abteilungsleiter dürfen Dienstfahrzeuge nutzen, falls Kapazitäten vor.handen sind. Der betroffene Fahrer war kein Fahrer der Kanzlerin.
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