Erneut Lügen-Journalist aufgeflogen
MÜNCHEN. Die Süddeutsche Zeitung hat sich von einem Journalisten getrennt, der im Verdacht steht, die Protagonistin eines Textes erfunden zu haben. Bei dem namentlich nicht genannten freien Journalisten, der laut Branchendienst Meedia auch für den Spiegel und die Zeit geschrieben haben soll, handelt es sich um einen Träger des Henri-Nannen-Preises.
Durch eine interne Prüfung wuchsen bei der Redaktion des SZ-Magazins offenbar Zweifel an der Authentizität von Teilen des Textes, der sich um das Thema „Beziehungen“ drehen sollte. Der Autor habe daraufhin „zugegeben, daß die Zweifel an der Geschichte berechtigt sind”, teilte der Süddeutsche Zeitung-Verlag auf Anfrage von Meedia mit.
Auch Spiegel und Zeit überprüfen Texte des Autors
„Die Geschichte mit der erfundenen Protagonistin ist nicht erschienen, unsere Verfahren zur Prüfung von journalistischen Texten haben funktioniert“, sagte eine Verlagssprecherin. Trotzdem werde man den Fall zum Anlaß nehmen, „redaktionsinterne Abläufe“ weiter zu verbessern. Der Beitrag, der im Januar erscheinen sollte, sei bereits Monate vor Bekanntwerden des Fälschungs-Skandals um den ehemaligen Spiegel-Autor Claas Relotius eingereicht worden.
Bereits über 40 Artikel hat der Verfasser demnach in der Vergangenheit für verschiedene Publikationen der SZ-Verlagsfamilie geschrieben. Eine Überprüfung der fraglichen Beiträge habe allerdings „keine Anhaltspunkte dafür ergeben, daß es weitere schwerwiegende Verstöße gegen unsere journalistische Standards gegeben hat“. Spiegel und Zeit überprüfen derzeit noch die bei ihnen publizierten Texte des Autors.
https://jungefreiheit.de/kultur/medi...en-faelschung/
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Solche Schreiber müßten dauerhaft gesperrt werden.
Ich fürchte allerdings, daß dann die Redaktionen unter Personalmangel zu leiden hätten.
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Cherusker
Solche Schreiber müßten dauerhaft gesperrt werden.
Ich fürchte allerdings, daß dann die Redaktionen unter Personalmangel zu leiden hätten.
die Journalisten zahlen sich nicht ihr Gehalt selbst, sondern der Verleger ist dafür zuständig. Auch, für die ideologisch verzerrten Inhalte.
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Es gibt Geschichten, die werden gerne veröffentlicht, andere weniger. Es muss immer eine Botschaft dahinter stehen. Erzieherisch, mahnend, moralisierend und linientreu. Der Leser wird behandelt, wie ein ungezogenes Kleinkind. Und Kindern erzählt man Märchen.
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abandländer
Es gibt Geschichten, die werden gerne veröffentlicht, andere weniger. Es muss immer eine Botschaft dahinter stehen. Erzieherisch, mahnend, moralisierend und linientreu. Der Leser wird behandelt, wie ein ungezogenes Kleinkind. Und Kindern erzählt man Märchen.
seit dem 19ten Jahrhundert ist die deutsche Gesellschaft gespalten, wobei sich ein Teil gegenüber dem anderen, in dem von dir genannten Sinn, erhaben fühlt. Die Motive der Volkserzieher mögen variieren, die äußeren Umstände ebenso, jedoch basiert der ganze Totalitarismus exakt darauf.
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Interessant ist an der Sache, dass bisher kein Name gefallen ist. Damit hat der Lügenbold die Chance woanders unterzukommen und weiter zu lügen.
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Realist59
Interessant ist an der Sache, dass bisher kein Name gefallen ist. Damit hat der Lügenbold die Chance woanders unterzukommen und weiter zu lügen.
Wenn wir Fachwerkbauten hätten, gäbe es nur Rundbauten, weil sich die Balken vor lauter Lügen nur noch kringeln könnten.
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Interessant ist an der Sache, dass bisher kein Name gefallen ist. Damit hat der Lügenbold die Chance woanders unterzukommen und weiter zu lügen.
Wenigstens Relotius dürfte journalistisch nirgendwo mehr unterkommen.
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Clark
Wenigstens Relotius dürfte journalistisch nirgendwo mehr unterkommen.
Oder nur noch als Ghostwriter.
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mutiny
seit dem 19ten Jahrhundert ist die deutsche Gesellschaft gespalten, wobei sich ein Teil gegenüber dem anderen, in dem von dir genannten Sinn, erhaben fühlt. Die Motive der Volkserzieher mögen variieren, die äußeren Umstände ebenso, jedoch basiert der ganze Totalitarismus exakt darauf.
Vielleicht reicht die Spaltung zurück bis zum Dreissigjährigen Krieg. Vielleicht betrifft diese Spaltung auch heute nicht mehr nur die deutsche Gesellschaft. Nur haben sich die Motive und die Ausgangslage etwas geändert, wie z.B. dass die Reformer diesen geschichtsträchtigen Kontinent, und vielleicht sogar die Welt, zu mehr Totalitarismus hin reformieren möchten, während die Bewahrer der Freiheit ihre Freiheit bewahren möchten. Nicht jede Veränderung und jede Reform ist gut à la Kaizen, so wie es einem die "Volkserzieher" gern weis machen möchten. Wenn etwas funktioniert, dann sollte man das nicht ändern. Es gibt genügend Probleme, denen man die Ressourcen und die Aufmerksamkeit widmen sollte. Und wenn man etwas dennoch experimentell geändert hat und es dann nicht mehr funktioniert, dann sollte man diese Änderung wieder rückgängig machen - sofern dies möglich ist. Meist steht dem aber die Sturheit der Ideologie im Wege, oder der Drang der eigenen Selbstverwirklichung, die natürlich auf Kosten anderer betrieben wird (sozialisiert wird / Gegenteil von Verursacherprinzip).
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Offensichtlich ist der bisher nicht namentlich genannte Autor nun identifiziert.Herzlichen Dank an PI..................
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Dirk Gieselmann
Geboren 1978, freier Reporter, arbeitete als Redakteur beim Magazin "DUMMY", vorher zehn Jahre bei "11FREUNDE", Gewinner des Henri-Nannen- und des Deutschen Reporterpreises und nicht mehr amtierender Kreismeister über 100-Meter-Kraul. 2013 ist sein Buch "Und nun zum Wetter: 100 Jahre Weltgeschichte im Liveticker" im Rowohlt-Verlag erschienen. Er hat zwei Kinder und wohnt in Berlin-Schöneberg.
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