„GUT SO!“
ARD-Kommentar feiert Preisschock bei Öl und Gas
„Er ist da, der Preisschock. Gut so!“ So beginnt der streitbare Tagesthemen-Kommentar von ARD-Journalist Detlef Flintz am Dienstagabend.
Direkt danach behauptet der Dozent für Verbraucherjournalismus an der Kölner Journalistenschule: „Denn nur, wenn Öl und Gas spürbar teurer werden, kriegen wir die Erderwärmung in den Griff“.
Dabei scheint der 63-Jährige die Argumentation der Klima-Fanatiker von „Extinction Rebellion“ zu übernehmen, die nicht glauben, dass der Mensch mit innovativen neuen Techniken gegen den Klimawandel ankämpfen kann, sondern sofort und radikal zulasten des Konsums sein Verhalten ändern müsste.
Flintz wörtlich: „Mehr Windräder und Solarenergie. Solange können wir nicht warten und sollten froh sein, dass wir GEZWUNGEN werden, Konsum und Produktion zu ändern.“
Der ARD-Mann erklärt in Bezug auf den radikalen Wandel, dass „jetzt die Märkte das Tempo diktieren und nicht mehr unsere viel zu zaghafte Politik“. Dabei scheint er zu vergessen, dass nicht Mechanismen des freien Marktes die Preise aktuell hochtreiben, sondern die des Quasi-Monopols Russlands auf dem deutschen Öl- und Gasmarkt. Nicht wenige sehen die absichtliche Politik des Kreml hinter den Verknappungen. Eines Regimes also, das mit Klimaschutz etwa so viel am Hut hat, wie es die Meinungsfreiheit im größten Land der Welt unterstützt.
Kaum zu glauben: Den Versuch, die Rohstoffpreise hierzulande wieder nach unten zu drücken bzw. mehr Rohstoffe in Deutschland zur Verfügung zu stellen, vergleicht der öffentlich-rechtliche Journalist mit einem „Junkie“, der seine Droge nicht aufgeben will.
Stattdessen fordert Flintz „einen Umbau unseres Sozialsystems“, um die Folgen der Rohstoffarmut abzufedern. Dafür müssten „ganz simpel die Reichen ein bisschen ärmer werden und im Gegenzug die Armen ein bisschen reicher“ ...
Während Flintz Staat und Politik beim Thema Klima also jede Kompetenz abspricht, fordert er mehr Staat und politisches Eingreifen, um das Sozialsystem in Deutschland dem Klimawandel vorgreifend radikal umzubauen. Dies sollten bereits die aktuellen Koalitionsverhandlungen in die Wege leiten.
Heftige Reaktionen bei Twitter
Kein Wunder, dass Flintz' auch bei Twitter geposteter Kommentar auf heftige Reaktionen stieß.
„Wie viel Geld würden wir denn einsparen, wenn wir den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk nur auf je einen TV- und Radiosender reduzieren würden? ‚Junkies‘? Ernsthaft?“, kommentierte beispielsweise der Medienanwalt Christian Conrad das Meinungsstück.
Auch Manuel Ostermann, Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft DPolG, kommentierte den Tweet der ARD. Er schrieb: „Ich sage es mal so. Hier braucht man starke Nerven. Es gibt gute Gründe, warum sich viele Menschen vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk abwenden.“
„Unterkomplexe Lösungen auf überkomplexe Probleme aus Sicht von 10 000 € pro Monat“, kommentiert das Personalratsmitglied der Berliner Charité, Alexander Eichholtz, die Einlassungen des WDR-Leiters der Programmgruppe Wirtschaft und Recht.
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