Die Frist zur Beantragung dieser Energiepauschale ist sehr knapp gehalten. Leider lässt sich jetzt auf die Schnell nicht recherchieren, wie lange diese Frist ist, aber irgendwann war einmal von knappen zwei Wochen die Rede. Die sind allerdings durch den Serverumzug am Freitag bereits unterbrochen, der zur Folge hat, dass von Freitag bis Montag keine Anträge gestellt werden können.
Aber es ist ja noch viel lustiger als es sich im Artikel ankündigt. Digital ist lange nicht alles, denn dem Digitalen folgt der Brief oder der geht dem Digitalen voraus.
Zitat:
Bevor Studentinnen und Studenten den Antrag stellen können, müssen sie noch einige Vorbereitungen getroffen haben:
Studierende brauchen für den Antrag einen Zugangscode plus Pin, den sie von der jeweiligen Universität oder Hochschule zugeschickt bekommen. Diesen müssen Studenten nicht anfordern, sondern wird ihnen automatisch zugesandt.
außerdem
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Für die Beantragung der Energiepreispauschale brauchen Studenten zwingend ein BundID-Nutzerkonto. Dabei handelt es sich um ein zentrales Benutzerkonto in Deutschland für digitale Verwaltungsleistungen.
Und jetzt wird es ambitioniert:
Das Anlegen des Nutzerkontos ist zwar kostenlos, dafür aber kompliziert, denn man braucht dafür einen Personalausweis mit Online-Funktion oder ein Elster-Zertifikat. Für
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die Online-Ausweisfunktion benötigen Studenten ein Smartphone mit NFC-Funktion und eine Identifizierungs-App.
https://www.mainpost.de/ueberregiona...o-art-11051137
Und nun ein paar Erlebnisberichte von Azubis, Fachschülern und Studenten und natürlich auch die besten Kommentare und Anregungen:
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Statt die Semesterbeiträge einfach um 200€ zu senken und das Ganze mit den Unis abzuwickeln wird natürlich der Schwächste tyrannisiert.
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Nach 3h ging anscheinend mein Antrag durch, aber ich habe nicht mal eine Bestätigungsmail erhalten. Das wäre aber auch zu viel verlangt.
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Die Plattform für die Energiepauschale der Studenten wurde von dem Softwarehaus HIS in Hannover erstellt. Ergebnis: Wartezeiten bis zu einer Stunde, Verbindungsabbrüche, Systemabstürze. Seit heute gibt es ein neues Konzept in der Informatik, von der HIS erfunden: „Der digitale Warteraum“. Früher wurde es „Warten auf Godot“ genannt.
Als wäre das Chaos nichr bereits perfekt, verkündet HIS nun auch noch: „Am Freitag, 17. März 2023 werden ab 14:00 Uhr alle HIS-Server in ein neues Rechenzentrum umgezogen. In dieser Zeit sind HIS-Services wie HIS-SaaS, HIS-Wiki oder HISzilla nicht erreichbar. Ab Montag, 20. März stehen die Systeme wie gewohnt zur Verfügung.“
Womit das Softwarehaus mit den drei Buchstaben HIS auch signifikant bezeichnen wäre: Hindernis im Hochschulmanagement.
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Als Student verstehe ich nicht, weshalb man nicht die Unis die Zahlungen hat vornehmen lassen. Jeder Studierende zahlt Semesterbeiträge in jedem Bundesland, hier gibt es also eine Bankverbindung die jedes Semester zumindest in eine Richtung genutzt wird.
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Wäre erstens zu Einfach gewesen und zweitens kann man dann keinen "Buddy's" Aufträge rüber schieben.
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Also nach 2 Stunden Wartezeit kam ich zum Antrag . Da gibt es Pflichtfelder . Leider sind die nicht beschreibbar. funny.
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Musst du leider nochmal laden, war bei mir auch so, aber ey nur 3h :D
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Fassen wir die Misere doch mal zusammen.
Vor 6 Monaten unter den Schlagworten "schnell" und "unbürokratisch " angekündigt.
Monatelanges Hin und Her zwischen Bund und Ländern.
Auszahlung über die Minderung der Semesterkosten wurde nicht mal überlegt.
Vor einem Monat die Ankündigung, dass es heute so weit sein soll. Jedem hätte an der Stelle klar sein müssen, dass da bei 3,5 Mio Studenten ein großer Ansturm kommt.
Zuganscodes waren seit einem Monat beschlossen, trotzdem haben viele den bis heute nicht.
Geht man auf die Seite darf man aktuell 1-2 Stunden warten um sich überhaupt anmelden zu dürfen.
Die Anmeldung scheitert teilweise schon daran, dass da ein "Pflichtfeld" ist, in das man bei einem vorkommenden Fehler nichts eintragen kann. Lösung: neu laden und ab zurück in den Warteraum.
Kommt man dann durch die Initialanmeldung muss man sich im BundID Konto anmelden. Ohne Registrierung in dem System, deren bisherige Nutzerzahlen davor noch im 6-stelligen Bereich war, kommt man nicht weiter. Und, oh Wunder! Oft passiert entweder nichts oder es kommt die Nachricht "Netzwerkfehler"/"Technischer Fehler". Lösung: Neu laden und ab zurück in den Warteraum.
So funktioniert Digitalisierung in Deutschland: eine absolute Shitshow.
Soviel zum Thema "schnell und unbürokratisch ".
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Ach ja. Wenn man bei der Bund ID dann mal durch kommt landet man zur eigentlichen Beantragung wieder in einem Warteraum.
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Bin jetzt zum 3. Mal im digitalen Warteraum für jeweils 30 Minuten . dazwischen Fehlermeldungen wo eigentlich kein Fehler war . Bin gespannt wie es weitergeht .
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es war 1980 im Herbst, Ölpreisschock. Studenten erhielten 80 DM (BaföG max 600 DM). Antragsweg war mit Perso, Immatrikulierungsbescheiningung zum Sozialamt, ein einseitiges Formular ausfüllen und abgegeben. Nach 3 Wochen war das Geld auf dem Konto.
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Meine Uni hat es ja nicht mal geschafft die Zugangscodes für die Beantragung auszugeben.
Ist jetzt nicht so als ob man da drauf gewartet hat. Die Studis mit Nebenjob in der Telefonzentrale sind genauso angefressen wie wir die wir anrufen.
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Ich habe noch keinen Zugangscode von meiner Hochschule bekommen. Die Antwort auf meine Nachfrage lautete: "Sie bekommen demnächst eine Email". Cool!
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Auf Anfrage der SZ hat der Aufbau der Infrastruktur 3,4 Millionen Euro gekostet.
1,5 Millionen Euro für die Software-Entwicklung und 1,9 Millionen für den laufenden Betrieb. Viel Geld, um jedem einzelnen Studenten magere 200 Euro zu überweisen. Zudem hin gibt es schon fertige Antragsplattformen bei ITZ Bund, Dataport und Bundesdruckerei. Verschwendung!
Zitat:
"Der IT-Dienstleister, der die Plattform betreibt, und die Stelle, die die Gelder auszahlt, sind darauf vorbereitet"
Welcher IT Dienstleister ist das denn, der auch im Jahr 2023 noch kein vernünftiges Load-Balancing umsetzen kann? Das sollte man für künftige Ausschreibungen vielleicht mal zur Voraussetzung machen.