Mehr als 60 geschändete Gräber, bis zu 100 000 Euro Schaden.
So lautet die Bilanz einer unfassbaren Dummheit, vermutlich begangen von zwei 14 Jahre alten Mädchen. Über den Vorfall im 100-Einwohner-Dörfchen Groß Varchow (Mecklenburg-Vorpommern) berichtet die Polizei.
Demnach hatten die beiden Teenager zwischen Mittwoch und Donnerstag auf dem kleinen Friedhof gewütet. Sie zerstörten Grabschmuck und traten reihenweise Grabsteine um – mit einer solchen Gewalt, dass sogar die Fundamente der teils über 100 Kilogramm schweren Steine beschädigt wurden.
Schuhe verraten die Täterinnen
Auf die Spur kamen die Beamten den 14-Jährigen, weil die Spuren ihrer Schuhe sie verrieten. Auch Augenzeugen hatten die Mädchen identifiziert. Die Polizei ermittelt jetzt wegen Sachbeschädigung und Störung der Totenruhe.
Hinweise auf einen politischen Hintergrund gibt es laut offizieller Pressemeldung nicht. Bei dem Friedhof handelt es sich um das Grabfeld der evangelisch-lutheranischen Kirchengemeinde, schreibt das Portal „Wir sind Müritzer“.
Thomas Diener, Bürgermeister der Gemeinde Möllenhagen, zu der Groß Varchow gehört, ist geschockt. „So etwas habe ich noch nicht erlebt, mir fehlen die Worte“, sagte der CDU-Politiker angesichts der blinden Zerstörungswut. Angehörige hätten Tränen in den Augen gehabt, als sie die geschändeten Ruhestätten ihrer Liebsten gesehen hätten.
„Ich weiß wirklich nicht, was in den Köpfen der Täter vorgegangen ist“, so Diener. Diesbezüglich tappt die Polizei auch noch im Dunkeln: Zu einem Motiv könne man noch keine Angaben machen.
Teenager waren zu Gast in Meck-Pomm
Die Ordnungshüter schätzen den entstandenen Schaden auf etwa 50 000 Euro, Thomas Diener geht von einer etwa doppelt so hohen Summe aus.
Die Teenager gehörten zu einer Jugendgruppe aus einem anderen Bundesland, die sich zu der Zeit in der Region im Norden des Landkreises aufgehalten hat. Weitere Informationen wollte die Polizei nicht veröffentlichen.
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