1702 in Moskau - Steinigung auf russisch
Zitat:
Reisende Le Bruyn erzählt, daß er am 19. Januar 1702 Zeuge einer solchen Exekution in Moskau war*): Eine Frau, die ihren Mann umgebracht hatte, wurde bei lebendigem Leibe bis zu den Schultern eingegraben. Um Haupt und Hals des Opfers hatte man ein weißes Tuch gebunden. Einige Soldaten blieben bei der Grube als Wache, um zu verhindern, daß die Verurteilte Nahrung erhielt. Doch durfte man ihr Geld zuwerfen, das für Heiligenkerzen und für den Sarg verwendet werden sollte. Für diese Geldspenden dankte die Eingegrabene durch ein leichtes Kopfnicken. Es kam allerdings auch vor, daß die Soldaten das Geld einsteckten und dafür dem Opfer etwas Nahrung zukommen ließen. Manche lebendig Begrabene lebten lange fort in ihrer Grube. In der Zeit der Strjeljzenrevolte hatte Peter der Große zwei Frauen auf diese Weise bestraft. Nach Gmelins Reiseberichten wurden in Sibirien die Verbrecher zuweilen lebendig begraben; Gmelin sah eine Frau, die bis zum Halse in einer Grube stak und in diesem Zustande dreizehn Tage lang lebte.
http://www.lexikus.de/bibliothek/Ges...Gliederstrafen
Steinigung auf russisch sozusagen. Vom Islam inspiriert?
mehr ab Beitrag #9, Russland/ Osmanisches Reich
https://open-speech.com/showthread.p...t%C3%BCmmelung
AW: 1702 in Moskau - Steinigung auf russisch
Zitat:
Das Bildthema «Christus und die Ehebrecherin« in Italien und Venedig
seb3e1ff03758a36d.jimcontent.com/download/version/.../name/Adultera-Text.doc
Die "Lutherbibel" Nürnberg 1702 enthält die E. als anonymen Holzschnitt; typische Filiation Merians. .... Moskau (s. ..... gewellten 'Chiffren' für Landschaft, 'Aussenraum' (wo die Steinigung bevorstünde) stehen, was einen Ablauf signalisiert.
https://www.google.de/search?client=...K9SP8Qe207WgAg
Zitat:
Das Bildthema Christus und die Ehebrecherin Anfänge, der Norden, Italien und Venedig, Tintoretto
...
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j...JSzHo6UvtBjE-Q
S. 49 unten
http://www.dei-verbum.de/wp-content/...nitt-Titel.jpgDie Ehebrecherin - Wassili Dmitrijewitsch Polenow
Moskau 1886-88
Es wäre gut noch ältere Darstellungen zu finden.
AW: 1702 in Moskau - Steinigung auf russisch
Zitat:
Zitat von
Eddie J.
An der Schwelle vom 17. auf das 18.Jahrhundert herrschten auch in Mitteleuropa recht heftige Gebräuche, mit Hexen, Glaubenbestreitern, "Buhlerei mit dem Teufel" und ähnlichem Unbill zu verfahren.
Gänzlich vom Islam unbeeinflusst.
PS: Trotzdem spüre ich Dankbarkeit, daß sich Deine Neigungen und Interessen temporär vom Clowns-Thema entfernen.
Folter und harte körperliche Strafen gabs hier durchaus, aber ich habe noch nie gehört, dass eine Frau für Ehebruch zur Hälfte eingegraben wurde usw. Das ost was typisch islamisches.
Daher hatte ich im anderen Strang versucht zu klären was sich damals bzw in de r Zeit zuvor zwischen Russland und der islamischen Welt tat.
die Betrachtung der sich veränderten Staaten und Grenzen war interessant, ist mir aber noch nicht genug.
AW: 1702 in Moskau - Steinigung auf russisch
Ich finde, das Thema lässt schon aufhorchen.
Das war eine staatlich verordnete Strafe, von Soldaten ganz offiziell überwacht. Einerseits islamischs Eingraben, andererseits kein Steinwurf. Scharia-inspiriert aber nicht konsequent durchgeführt.
Wir würden uns hier doch auch wundern,wenn unsere Gerichte solch ein Urteil ausrufen würde.
Hier gibtes zwar schon Schariagerichte, aber das übersteigt zum Glück noch die Kompetenzen .
Gab es damals in Moskau Schariagerichte? Gab es damals islamische Russen?
AW: 1702 in Moskau - Steinigung auf russisch
Zitat:
Das russische Zarenreich im 17. Jahrhundert
Die russische Gesellschaft
Tatsächlich dämmerte Russ-land im 17. Jahrhundert im mittelalterlichen Halbschlaf dahin. Es hatte kein rö-misches Recht1, keine Re-naissancen und keine Refor-men erlebt, statt dessen aber die Despotie der später als Tataren bezeichneten Mongo-len.
Die wenigen Reiseberichte, die damals kursierten, schilderten Russland als rückständigen Staat, halb in Asien gelegen und von einem Despoten beherrscht, das gewöhnliche Volk barbarisch und dumm, die Beamten korrupt, die Oberschicht borniert und arrogant.
...
Der Zar nannte sich zwar "Selbstherrscher", herrschte aber alles andere als allein.
Er musste bei seinen Entscheidungen Rücksicht nehmen auf den Hochadel, der mit der Duma einen eigenen Rat bildete, auf die orthodoxe Kirche und auf die von Iwan dem Schrecklichen gebildeten Strelitzen2.
Bei den Strelitzen handelte es sich um ein erbliches Berufssoldatentum, dessen Angehörige mit ihren Familien in eigenen Stadtquartieren lebten und in Friedenszeiten auch gewerblichen Tätigkeiten nachgingen.
Strelitzen stellten ursprünglich den modernsten und schlag-kräftigsten Teil der russischen Armee dar, waren aber in ihrem Kastendenken jeglichen militär-technischen Neuerungen abgeneigt und politisch immer unzu-verlässiger.
In den 1630er Jahren wurden erstmals sogenannte „Regimenter neuer Ordnung" aufgestellt, die aus einheimischen Soldaten bestanden und von ausländischen Solddienstoffizieren nach west-europäischer Weise ausgebildet wurden
Geschichte
Die Strelizen lebten in den Städten in eigenen Stadtteilen (Sloboda) und dienten in Friedenszeiten als Polizei und Wachtruppe, außerdem wurden sie auch als Feuerwehr eingesetzt. Ihre Ausbildung beschränkte sich auf Grundelemente des Waffendienstes und die Ausübung der genannten Aufgaben. Dafür waren sie von denjenigen Abgaben und Diensten befreit, die von der übrigen Stadtbevölkerung gefordert wurden. Im Vergleich zum Adelsaufgebot waren sie besser bewaffnet und ausgebildet. Das gab ihnen im Krieg einen höheren Gefechtswert. Aufgrund dessen und wegen ihrer Garde- und Elitefunktion werden sie oft mit den römischen Prätorianern oder den türkischen Janitscharen verglichen.
Einerseits wurden sie zur Niederschlagung von Unruhen eingesetzt, andererseits traten sie seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bei Volksaufständen selbst mehrfach als führende und organisierende Kraft gegen die Regierung auf. Dazu führten auch die vielen Kriege in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, die mit einer raschen Verarmung einherging, denn die Strelizen erhielten keinen Sold, sondern waren auf ihre eigenen Gewerbe angewiesen, die ihre Frauen in ihrer Abwesenheit unzureichend weiterführten. Unter Zar Fjodor verschlechterte sich ihre soziale Lage rasch; ihre Privilegien, unter anderem Abgabefreiheit für ihren Handel und ihr Gewerbe, wurden eingeschränkt oder ganz aufgehoben. Hinzu kamen Willkür und Grausamkeit der Kommandeure, die Strelizen für sich arbeiten ließen, Löhne zurückbehielten und Prügelstrafen verhängten.
...
http://www.migrazioni.altervista.org...situation.html
Zitat:
Strelizen
Strelizen (auch Strelitzen; russ. Singular стрелец strelez, Plural стрельцы́ strelzy „(Bogen)schütze“, von slaw. strela „Strahl, Pfeil“) ist die Bezeichnung für die von Zar Iwan IV. um 1550 eingeführte, mit Muskete und Glefe oder Berdysch (russ. бердыш) ausgestattete Palastgarde. Die Strelizen wurden bald zu einem stehenden Heer mit zehntausenden Mitgliedern ausgebaut und stellten damit die erste reguläre Berufsarmee in Russland dar. Der Strelizenstand war erblich und wurde mit gutem Sold und mit Grundbesitz entlohnt. Die Strelizen wurden im Laufe der Zeit zu einem „Staat im Staate“ und griffen häufig in die Politik ein.
Der erste Strelizenaufstand war 1682.
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Der zweite Strelizenaufstand von 1698 brach aufgrund eines Briefes aus, in dem Sofia Alexejewna zur Palastrevolution und zu Gewalttaten gegen Ausländer aufgerufen hatte. Zar Peter, der sich zu Studienzwecken im Ausland befand, kehrte zurück, schlug den Aufstand nieder, erzwang unter Folter Beweise für die Beteiligung der Verschwörer und hielt ein blutiges Strafgericht mit unzähligen Hinrichtungen, bei denen er selbst teilweise mit Hand anlegte.[1] Danach löste er das Heer der Strelizen endgültig auf (siehe Petrinische Reformen).
https://de.wikipedia.org/wiki/Strelizen
AW: 1702 in Moskau - Steinigung auf russisch
Zitat:
Peter I., der Große (russisch Пётр I Вели́кий, transkribiert Pjotr I Weliki), geboren als Pjotr Alexejewitsch Romanow (russ. Пётр Алексе́евич Рома́нов; * 30. Maijul./ 9. Juni 1672greg. in Moskau; † 28. Januarjul./ 8. Februar 1725greg. in Sankt Petersburg), war von 1682 bis 1721 Zar und Großfürst von Russland und von 1721 bis 1725 der erste Kaiser[1] des Russischen Reichs.
...
https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_der_Gro%C3%9Fe
Peter der Große war auf jeden Fall Regent als die quasi-Steinigung geschah und die Strelitzen ausführende Organe.
AW: 1702 in Moskau - Steinigung auf russisch
Zitat:
Im 15. Jahrhundert gehörte das Gebiet als tatarisches Teilfürstentum (Khanat Kassimow 1452–1618) zum Großfürstentum Moskau. Der Prozess des Sprachwechsels der Bevölkerung zum Russischen und Tatarischen oder die von einigen Historikern angenommene Verdrängung bzw. Abwanderung der finno-ugrischen Bevölkerung war zu diesem Zeitpunkt bereits im Gange.
...
Jedenfalls wurden bei der ersten Volkszählung von 1897 im Russischen Kaiserreich 35.000 russische Meschtschora und 622.500 tatarische Mischer gezählt.
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https://de.wikipedia.org/wiki/Meschtscheren
AW: 1702 in Moskau - Steinigung auf russisch
Zitat:
Zitat von
burgfee
der überwältigend grosser Teil 'Russlands' wurde den Uralern, Turktataren, Kaukasiern, Sibiriern, u.A. von den russischen Imperialisten gewaltsam und blutrünstig geraubt. Schuldreflexion? = Null, ähnlich wie im Fall des Millionenfachen Massenmords des Sozialismus.
AW: 1702 in Moskau - Steinigung auf russisch
Mich interssieren die islamischen Einflüsse. Gut wir wissen nun, das um 1700 u.a. die Tartaren in Moskau lebten.
Die nächste Frage ist, wie konsequent sie den Islam praktizierten, ob s da auch Steinigungen gab. Und wie stark ihr Einfluss auf die Regierung und die Strelitzen war.
AW: 1702 in Moskau - Steinigung auf russisch
Zitat:
Pax Mongolica
Pax Mongolica oder „Der Mongolische Friede“ ist ein durch westliche Autoren geprägter Ausdruck, um die relativ stabilen sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Verhältnisse im Inneren des Mongolischen Reiches zu beschreiben. Dieses von Dschingis Khan und seinen Erben eroberte Reich umfasste vom späten 12. bis ins 16. Jahrhundert große Teile Asiens und Europas.
Die Legende spricht davon, dass zu den Glanzzeiten des Reiches eine Jungfrau mit einem Topf voll Gold sein Territorium von einem Ende bis zum anderen unbegleitet durchqueren konnte, ohne sich vor Belästigungen irgendwelcher Art fürchten zu müssen.
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https://upload.wikimedia.org/wikiped..._his_death.png
Mongolisches Reich beim Tode Dschingis Khans 1227
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https://de.wikipedia.org/wiki/Pax_Mongolica
Zitat:
Ursprünge
Die riesigen Steppengebiete der Mongolei – sowie die angrenzenden Gebiete Nordchinas, Südrusslands und Ostkasachstans – wurden im Mittelalter von nomadischen Gruppen beherrscht, welche sich aufgrund einer Lebensweise in Clans nicht immer leicht klassifizieren und voneinander unterscheiden lassen; linguistisch lassen sich diese Gruppen in drei Kategorien teilen: jene, die eine Turksprache, mongolisch oder eine tungusische Sprache sprechen.
Zu einem großen Teil auf den unterschiedlichen Sprachen aufbauend werden für die Jahrzehnte vor Dschingis Khan fünf Ethnien als die mongolischen Steppengebiete dominierend identifiziert: Naimanen, Keraiten, Merkiten, Tataren und Mongolen, wobei die Merkiten und Mongolen mongolisch und die Tataren eine Turksprache sprachen und die Naimanen und Keraiten von manchen als Turkvölker qualifiziert werden. Diese fünf Gruppen waren miteinander aber auch untereinander oft in Konflikte verwickelt.[11] Um 1123 wurden die Gruppen der mongolischen Steppengebiete von Kabul Khan geeint, doch ging dieses Reich bereits 1160/61 wieder unter.
Zitat:
Reichsgründung
Die Mongolen stiegen erst unter der Führung Dschingis Khans (1155/1162–1227) dauerhaft auf, dem 1190 wieder eine Vereinigung gelang und der bis 1204 auch die anderen Steppenvölker unterwarf.
...
Unter ihm und seinen Nachfolgern konnten die Mongolen so das größte Landreich der Geschichte mit einer Größe von 26.000.000 km² errichten, in dem 100 Millionen Menschen lebten. Auf dem Höhepunkt ihrer Macht beherrschten sie das Kaiserreich China, Korea, Khorassan (heute zu Afghanistan und Iran gehörend), Persien, Georgien, Armenien, Bulgarien, Ungarn, Russland, sowie die dazwischen liegenden Länder.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mongolisches_Reich
http://d-nb.info/983740402/34
AW: 1702 in Moskau - Steinigung auf russisch
Zitat:
Fälschliche Bezeichnung der Mongolen in Europa als Tartaren
→ Hauptartikel: Mongolisches Reich
Die mongolischen Truppen, die erstmals in den 1220er Jahren unter dem Großkhan Dschingis Khan in Europa einfielen, wurden in manchen Quellen als Ta(r)taren bezeichnet. Woher diese Fehlbezeichnung stammt, ist unklar. Schon in der Chronica Maiora von Matthäus Paris, der einzigen halbwegs umfassenden europäischen Primärquelle zum mongolischen Reich, wird diese Gleichstellung als ein (vermutlich dem französischen König Ludwig IX. unterlaufener) Irrtum klargestellt.[2][3] Der US-amerikanische Historiker David O. Morgan[4] und der britische Historiker Peter Jackson[5] sehen den Ursprung dieses „Fehlers“ im Versuch westlicher Chronisten, die als besonders grausam angesehenen Mongolen als „aus dem Tartarus stammend“ zu verballhornen. Der österreichische Historiker Johannes Gießauf verweist darauf, dass das Volk der Tataren bereits unter Dschingis Khan fast vollständig von den Mongolen ausgerottet und die geringfügigen Überreste von den Mongolen assimiliert wurden; die Tataren gehörten daher in Wahrheit zu den ersten Opfern der mongolischen Eroberungen, die vom späten 12. Jahrhundert bis ins frühe 16. Jahrhundert dauerten.[6]
...
Hier nur die islamischen Tartaren, es gibt auch andere dort aufgelistet!
Zitat:
Die Krimtataren sind eine turksprachige Ethnie. Ihre Sprache, das Krimtatarische, ist eine der nordwesttürkischen Sprachen. Sie werden heute zu den Turkvölkern gerechnet. Eine andere Bezeichnung der Krimtataren ist Krimtürken.
Die Lipka-Tataren in Polen, Litauen und Belarus sprechen kein Tatarisch mehr und definieren ihr Tatarentum vor allem über den islamischen Glauben.
Die Finnland-Tataren stehen den Lipka-Tataren nah und sind Muslime.
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https://de.wikipedia.org/wiki/Tataren
https://de.wikipedia.org/wiki/Finnland-Tataren
https://de.wikipedia.org/wiki/Islam_in_Finnland
https://de.wikipedia.org/wiki/Krimtataren
https://de.wikipedia.org/wiki/Lipka-Tataren
AW: 1702 in Moskau - Steinigung auf russisch
Zitat:
Zitat von
Eddie J.
Jetzt bis Du schon so von der Wißbegierde und dem Mitteilungsbedürfnis ob des Ergoogelten ergriffen, daß Du den Pluralis Majestatis verwendest. (Gut, wir wissen nun ...).
Unterwürfigste Grüße -heute war übrigens der erste Schnee auf dem Teide, Foto folgt nachher.
Jetzt schon Schnee?
Dann wärest du hierzulande dann doch milder dran.
AW: 1702 in Moskau - Steinigung auf russisch
Zitat:
Nach der Vernichtung der Kiewer Rus durch die Mongolen übersiedelte der Kiewer Metropolit im 14. Jahrhundert zunächst nach Wladimir, dann 1328 nach Moskau. Im 15. Jahrhundert löste sich die Russisch-Orthodoxe Kirche endgültig vom griechisch-orthodoxen Patriarchat in Konstantinopel, nachdem sich dieses infolge des politischen Niedergangs von Byzanz zu Zugeständnissen an den Papst bereit erklärte. Die Konzeption von Moskau als Drittem Rom, das als einziges den „wahren christlichen Glauben“ aufrecht erhalte, war geboren. 1589 wurde ein eigenes Patriarchat gegründet. Peter I. hob dieses auf und setzte 1721 stattdessen den Heiligen Synod an die Spitze der Kirche, erst 1917 stellten die Sowjets das Patriarchat wieder her.
Zitat:
Der Islam in Russland ist im Nordkaukasus schon seit dem 7. Jahrhundert verbreitet und damit auf dem heutigen russischen Staatsgebiet älter als die erste russische Staatsgründung und die Christianisierung des Landes. Im Jahr 922 traten auch die Wolgabulgaren zum Islam über und gaben ihn im 13. Jahrhundert an die Tataren weiter. Die einheimischen Völker des Kaukasus und die Turkvölker sind zumeist sunnitische Gläubige. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts waren im Russischen Reich 11,1 Prozent der Gesamtbevölkerung muslimischer Herkunft. Im heutigen Russland ist der Anteil der Muslime mit rund 14 Prozent etwa ebenso groß wie er einst in der Sowjetunion war. Seit 1990 existiert in Russland eine islamische Partei, die sich „Wiedergeburt“ nennt. Sie gibt es auch in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Seitdem sind zahlreiche weitere Organisationen und Abspaltungen entstanden. Zentren des Islam in Russland sind heute neben Kasan und Moskau auch Ufa und Dagestan.
https://de.wikipedia.org/wiki/Russland
Die Geschichte Russlands im 16. und 17. Jahrhundert aus der Perspektive seiner Regionen -> Einleitung S.13
https://books.google.de/books?id=3f_...moskau&f=false
AW: 1702 in Moskau - Steinigung auf russisch
Zitat:
Moskau-Kasan-Kriege
Die Moskau-Kasan-Kriege waren eine Reihe militärischer Auseinandersetzungen zwischen dem Khanat Kasan und dem Moskauer Reich im 15. und 16. Jahrhundert, bis die Hauptstadt Kasan schließlich im Jahr 1552 von den Truppen Iwans des Schrecklichen endgültig eingenommen wurde.
...
https://de.wikipedia.org/wiki/Moskau-Kasan-Kriege
Zitat:
Kasan
Kasan (russisch Каза́нь; tatarisch Казан/Qazan) ist die Hauptstadt der Republik Tatarstan in Russland. Mit 1.143.535 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010)[1] ist Kasan die achtgrößte Stadt Russlands. Die Stadt an der Wolga liegt rund 800 km östlich von Moskau und ist ein wichtiges Zentrum des russischen Islams sowie ein bedeutender Kultur-, Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort und Verkehrsknotenpunkt.
...
https://de.wikipedia.org/wiki/Kasan
AW: 1702 in Moskau - Steinigung auf russisch
Zitat:
Zitat von
Eddie J.
Endlich mal etwas, was so noch nicht bekannt war.
Weiter so, tapfere Bildungs-Beauftragte !!
Sind alles nur kleine Puzzlestücke, noch nicht so klar und plastisch wie ichs gern hätte.
AW: 1702 in Moskau - Steinigung auf russisch
Zitat:
Steinigung
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Aber auch hier kommt es immer wieder zu Pannen bei der Vollstreckung, wie beispielsweise bei einer Hinrichtung im Iran in der 90ziger Jahren. Als man nach der Steinigung den Leichnam der jungen Frau beseitigen wollte, stelle man fest, dass sie noch lebte. Man brachte sie darauf hin in ein Krankenhaus, wo sie über Monate hinweg gesund gepflegt wurde. Nachdem sich ein Gericht mit dem Fall beschäftigte, stellte man klar, dass das Todesurteil gegen sie immer noch Gültigkeit habe. So wurde sie nach der Entlassung aus dem Krankenhaus erneut von einer aufgebrachten Menge gesteinigt, dieses Mal bis zu ihrem Tod.
Doch sollte auch angemerkt werden, dass viele Menschen durch Steine starben, die der Mob auf sie warf. Ohne jegliche Gerichtsverhandlung und Verteidigung wurden Tausende von Menschen Opfer dieser Lynchmorde!
http://www.todesstrafe.de/artikel/16...teinigung.html
AW: 1702 in Moskau - Steinigung auf russisch
Ich komme etwas vom Thema ab, bin noch auf der Suche, ob es in den Nachbarländern Moskaus die Steinigung gab, bzw bei den Turkvölkern, Mongolen, im Osmanischen Reich.
Fand nebenbei das hier:
Ukraine | Junge Muslimin gesteinigt, weil sie zu schön war
http://img4.fotos-hochladen.net/uplo...aywxu16t3o.jpg
http://cccc.community4um.de/t3820f20...choen-war.html
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Nigeria
Zitat:
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Nach dem Steinigungsurteil gegen die 31-jährige Amina Lawal kritisieren islamische Fundamentalisten und die amtierende Miss Norwegen die Austragung des Schönheitswettbewerbs in Nigeria. Islamische Fundamentalisten sehen in den Miss-Wahlen eine Vergiftung der moralischen Atmosphäre des Landes und eine Strategie, um durch die Ausbeutung von Frauen Geld zu machen. Nach den Unruhen in Nigeria wird die Miss-World-Wahl nach London verlegt, Die seit Tagen anhaltenden schweren Unruhen anlässlich der Miss-World-Wahl zwischen Christen und Muslimen in Nigeria haben ca. 100 Opfer gefordert, 500 weitere wurden verletzt. Anlass des Aufruhrs, der am Mittwoch in der Stadt Kaduna begann, war ein Zeitungsartikel, in dem die Kritik von Muslimen an der Miss-World-Wahl in der nigerianischen Metropole zurückgewiesen wurde
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http://pattispotpourriblog.blogspot....er-frauen.html
AW: 1702 in Moskau - Steinigung auf russisch
Zitat:
Zitat von
Eddie J.
Der erste Viertel-Satz,
"ich komme etwas vom Thema ab",
der liest sich sehr überzeugend !!
:p :D
AW: 1702 in Moskau - Steinigung auf russisch
Sehr aufschlussreich, unbedingt lesen!
Zitat:
Die islamistische Steinigung:
ein modernes Phänomen
...
Muslime steinigten früher auch nicht, obwohl das in einigen Rechtsquellen der Scharia unzweideutig empfohlen wird; in anderen Rechtsquellen fanden sie aber die juristischen Mittel um es zu umgehen; siehe dazu unten.
Aber seit einigen Jahrzehnten steinigen sie manchmal doch. In allen Fällen ist es die Strafe für einvernehmlichen Geschlechtsverkehr von zwei Personen, die mit anderen verheiratet sind oder schon mal waren.
...
Zitat:
Aber wie war es denn vor 1980 oder vor 1932? Vor dem 20. Jahrhundert wurde NICHT aufgrund eines Rechtsurteils gesteinigt. Steinigung ist in der islamischen Welt ein modernes Phänomen, das zu Unrecht „mittelalterlich“ genannt wird.
.
Zitat:
Der Münsteraner Islamwissenschaftler Thomas Bauer hat viele Geschichtswerke aus der klassischen Periode im Nahen Osten durchgearbeitet und stieß dabei auf zahlreiche schwungvoll erzählte Berichte von Folterungen und Hinrichtungen. Aber er fand nur einen Fall einer Steinigung, und der verursachte seinerzeit großes Aufsehen:
Es gab Rebellen und Räuber, die gekreuzigt wurden – die Dichter stürzten sich darauf und dichteten spektakuläre Gedichte – Sensationslust ist ja kein modernes Phänomen. Es gab Machthaber, die folterten und hinrichten ließen – die Chronisten berichten es in aller Ausführlichkeit – aber nirgendwo wird von einer Steinigung berichtet. Mit einiger einzigen Ausnahme. Meines Wissens gab es in der Zeit zwischen 800 und dem 20. Jahrhundert nur einen einzigen sicher bezeugten Fall einer Steinigung wegen Ehebruchs aus dem Kernbereich des Islams. Er trug sich um das Jahr 1670 im osmanischen Reich zu, war – wie die modernen Fälle ja auch – politisch motiviert – und sorgte für einen handfesten Skandal. Der verantwortliche Richter wurde abgesetzt. Der Chronist, der von dem Fall berichtet, zeigt sich ebenfalls empört. Er hält Steinigungen keineswegs für islamisch. So etwas sei seit der Frühzeit des Islams nie mehr vorgekommen, stellt er entrüstet fest. Auch für ihn waren Steinigungen etwas Atavistisches und Unmenschliches.2
https://lesewerkarabisch.wordpress.c...s-phaenomen-2/
S. 2
Zitat:
Fortsetzung - Die islamistische Steinigung: ein modernes Phänomen
Seite zwei
Warum steinigen moderne Muslime dann, wenn das keine Tradition hatte? Aufgrund einiger Hadithe und eines Pseudo-Koranverses. Ein echter Koranvers erwähnt eine ganz andere Bestrafung bei Unzucht:
...
Zitat:
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Eine Schwangerschaft muss kein Beweis von Unzucht sein: Die Rechtsgelehrten schafften Rat. Die Frau könnte ja das Kind ohne Unzucht unbemerkt im Schlaf empfangen haben. Oder vielleicht war es ein „schlafendes Kind“. Ein Kind kann ja sehr lange, manchmal Jahre lang, im Mutterleib verborgen sein, bis es „geweckt“ wird und zur Welt kommt. Wussten die Rechtsgelehrten früher denn nicht, dass eine Schwangerschaft nur neun Monate dauert? Doch, natürlich, aber sie ließen Raum für die andere Möglichkeit um Ehen zu retten und Hinrichtungen vorzubeugen, und nicht zuletzt im Hinblick auf das Kindeswohl. Sie versuchten die Gesellschaft erträglich zu halten, indem sie alles unternahmen um die Strafe nicht anwenden zu müssen. Wenn man Gott wirklich sein Recht geben wollte, müsste man ja die halbe Bevölkerung hinrichten—und das wäre natürlich nicht im Sinne des Erfinders. Klar, man konnte Gottes Befehle nicht ignorieren oder für ungültig erklären, aber man konnte ihm schon seine eigene Schrift um die Ohren schlagen und ihn auf andere Weise überlisten.
Keine Todesstrafe also, keine Steinigung.
...
Zitat:
Warum hat man mit dieser menschenfreundlichen Rechtspraxis im „Islamischen Staat“ und in anderen islamistischen Umgebungen so radikal gebrochen? Siehe dazu
Seite drei.
...
Auch die dritte Seite unbedingt lesen!
https://lesewerkarabisch.wordpress.c...phaenomen-2/2/
Die Quasi-Steinigung-in-Moskau 1702 war ihm wohl nicht bekannt oder zählte sie nicht mit, weil dort keine Steine geworfen wurden?
Auf S. 3 erwähnt:
Buchtip
Die Kultur der Ambiguität
von Thomas Bauer
https://images-na.ssl-images-amazon....1Tv6QEWXRL.jpg
https://www.amazon.de/Die-Kultur-Amb.../dp/3458710337
https://de.wikipedia.org/wiki/Mehrdeutigkeit
Thomas Bauer – Die Kultur der Ambiguität. Eine andere Geschichte des Islams
https://vimeo.com/35009659
https://vimeo.com/35009659
AW: 1702 in Moskau - Steinigung auf russisch
Zitat:
Zitat von
Eddie J.
Wenn ich kurz von den Steinigungs-Expertisen abschweifen darf:
Who the fxck is:
":p :D"
Who? You mean "what"
ne neckende rausgestreckte Zunge grins
AW: 1702 in Moskau - Steinigung auf russisch
Musterschüler und Zauberlehrling. Wie viel Westen steckt im modernen
Zitat:
31. Deutscher Orientalistentag, Marburg 2010
„Spiegelungen, Projektionen, Reflexionen“.
Festvortrag von Prof. Dr. Thomas Bauer (Münster)
Musterschüler und Zauberlehrling
.
Wieviel Westen steckt im modernen Islam?
...
https://www.uni-marburg.de/cnms/aktu...trag-bauer.pdf
videos - Prof. Dr. Thomas Bauer
Prof. Dr. Thomas Bauer - Gottfried Wilhelm Leibniz-Preisträger 2013
- video -
http://mediathek.dfg.de/video/prof-d...straeger-2013/
Der Korantext ist vieldeutig
https://www.youtube.com/watch?v=CFoNZz2AHQI
Zitat:
Veröffentlicht am 14.02.2013
Religionen im Gespräch im Haus der Religionen Hannover. Am 7. Februar 2013 diskutierte Prof. Dr. Thomas Bauer, Arabist und Islamwissenschaftler an der Universität Münster, mit der Islamwissenschaftlerin Dr. Kathrin Klausing von der Universität Osnabrück über das Thema "Ein Text, ein Sinn? Der Koran und seine Bedeutungen".
Moderiert von Prof. Dr. Wolfgang Reinbold.
Mehr Infos unter:
http://www.religionen-im-gespraech.de/
https://www.youtube.com/watch?v=CFoNZz2AHQI
Religionen im Gespräch - Sendung 06 // Ein Text, ein Sinn? Der Koran und seine Bedeutungen
https://www.youtube.com/watch?v=1PXEjX8Ok2I
https://www.youtube.com/watch?v=1PXEjX8Ok2I
weitere videos von ihm sind auf der Seite verlinkt.
AW: 1702 in Moskau - Steinigung auf russisch
Zitat:
Ethologische Überlegungen auf dem Gebiet der Altertumskunde:
Phallische Demonstration, Fernsicht. Die Steinigung (Zetemata)
18. Dezember 1974
von Detlev Fehling
https://www.amazon.de/Ethologische-%...=9783406051517
https://books.google.de/books?id=Ju3...lalter&f=false
Hmm, das Buch scheint sich nur mit der Steinigung in unserer Kultur zu befassen, nicht mit der islamischen. So mein erster Eindruck beim Lesen des Inhaltsverzeichnisses.
https://de.wikipedia.org/wiki/Zetemata
AW: 1702 in Moskau - Steinigung auf russisch
Zitat:
14.09.2009
Indonesische Provinz verschärft Gesetz
Steinigung bei Ehebruch
Das Regionalparlament in Aceh verschärft einstimmig das bereits 2001 eingeführte islamische Recht weiter - Ehebruch kann nun mit dem Tod durch Steinigung bestraft werden.
...
http://www.taz.de/!5156162/