CORONA-REPORTAGE ÜBER IMPFUNGEN
Öffentlich-rechtliche Doku macht Stimmung gegen Israel
Ärger um eine öffentlich-rechtliche Doku über Corona-Impfungen in Israel und den palästinensischen Gebieten!
Auf dem Titelbild der Reportage des Jugendformats „STRG_F“ (gehört zu ARD/ZDF) heißt es: „Israel geimpft, Palästina leidet!“ Die Botschaft, die bei vielen Zuschauern ankam: Die Palästinenser erkranken und sterben an Corona, weil Israel sie nicht impft!
ABER: Wichtige Tatsachen wurden in der Doku verschwiegen.
Fakt ist: Israel konnte bereits 60 Prozent seiner jüdischen, muslimischen und christlichen Einwohner impfen. In den palästinensischen Gebieten sind nur rund 3 Prozent der Bevölkerung geimpft.
Die wichtigste Frage diesbezüglich wird in der Doku aber nicht gestellt, nämlich: Warum hat die palästinensische Autonomiebehörde nicht genug Impfstoff besorgt? Gemäß seit Jahrzehnten geltenden Verträgen mit Israel ist SIE für das Gesundheitswesen in den Gebieten zuständig.
Der für die Reportage verantwortliche NDR erklärte auf BILD-Anfrage: „Sie haben kein Geld – so ergeht es auch anderen Ländern.“ Im Film gehe es nicht um die Frage, wer schuld am Impfstoffmangel sei. Zudem erwähne die Doku, dass Israel 100 000 palästinensische Arbeiter geimpft habe.
Der NDR verweist auch auf den Vorwurf der palästinensischen Autonomiebehörde aus dem Januar, dass es Israels Pflicht sei, auch Palästinenser mit Impfstoff zu versorgen. Israel „ignoriert seine Pflichten als Besatzungsmacht, diskriminiert Palästinenser und verwehrt ihnen das Recht auf Gesundheit“.
FAKT ist aber: Israel hat auch Hunderttausende in Ost-Jerusalem lebende Palästinenser bereits geimpft, obwohl sie keine israelischen Staatsbürger sind.
Als Israel ein Impfzentrum für gläubige Muslime auf dem für Juden und Muslime heiligen Tempelberg errichten wollte, lehnte Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas (85) das Berichten des israelischen Senders „Kan“ zufolge ab! Auch das wird in der Doku nicht erwähnt.
Auch die Behauptung, dass die Palästinenser „kein Geld“ haben, ist nicht belegt. Vielmehr stellt sich die Frage: Wohin fließen die Fördermilliarden aus Deutschland und der EU?
Corona in Israel und den palästinensischen Gebieten
Israel hatte mit schweren Corona-Wellen zu kämpfen und verhängte mehrere harte Lockdowns. Seit Beginn der Pandemie verzeichnete Israel 735 Corona-Tote pro einer Million Einwohner. Dank rechtzeitiger Beschaffung des Impfstoffs sowie seines modernen Gesundheitssystems konnte Israel bereits 60 Prozent seiner jüdischen, muslimischen und christlichen Einwohner gegen Corona impfen und gilt damit als Impf-Meister der Welt.
In den palästinensischen Gebieten starben bislang weniger Menschen an Corona als in Israel. Die Palästinenser verzeichneten 646 Corona-Tote pro eine Million Einwohner. Zuletzt ging die Todesrate stark zurück. Das Impfen geht allerdings nur langsam voran. Die palästinensische Autonomiebehörde konnte bislang nur rund 3 Prozent der Bevölkerung impfen. Damit liegen die Palästinenser unter dem Nachbarn Jordanien, aber deutlich über Ägypten.
Terror-Finanzierung statt Gesundheits-Investitionen
Der Historiker und Nahost-Experte Michael Wolffsohn (73) sagte BILD: Da die palästinensischen Verantwortlichen „lieber Familien von Terroristen als Belohnung Renten zahlen, anstatt ins Gesundheitswesen zu investieren“, gebe es „eben kein funktionierendes Gesundheitssystem“.
DENN: Familien von Terroristen, die Anschläge auf israelische Zivilisten und Soldaten verüben, erhalten von der Palästinenser-Behörde großzügige Rentenzahlungen! An anderer Stelle fehlt das Geld.
Auf BILD-Anfrage erklärt der NDR, dass „beide Positionen“ abgebildet würden, die israelische und die palästinensische.
Doch Fakt ist: Die palästinensische Autonomiebehörde, die für das Impfen zuständig wäre, wird in der Doku nicht mit den Vorwürfen konfrontiert – sie werden nicht einmal geäußert. Anders als die israelische Regierung, die in der Doku von mehreren Personen, darunter auch einem israelischen Epidemiologen, deutlich kritisiert wird.
„Behauptungen verzerren die Realität“
Remko Leemhuis (38) von der amerikanisch-jüdischen Organisation AJC kritisiert gegenüber BILD, dass die Doku das „Versagen der Palästinensischen Autonomiebehörde mit keinem Wort erwähnt“.
Leemhuis weiter: „Es finden sich in dem Film zum Teil hanebüchene Verzerrungen der komplexen Realität vor Ort. Die ganze Montage des Beitrags ist tendenziös und so angelegt, dass – bewusst oder unbewusst – Stimmung gegen Israel gemacht wird.“ Gerade bei Formaten, die sich an ein jüngeres Publikum wenden, dürften „besonders im öffentlichen Rundfunk journalistische Standards nicht außer Kraft gesetzt werden“.
Denn auch weitere, in der Doku aufgestellte Behauptungen verzerren die Realität. So zeigen die Macher die Grenze zwischen Israel und den Palästinensern als Mauer. Dabei handelt es sich bei der Grenzanlage zum größten Teil um einen Zaun, der als Reaktion auf hunderte Selbstmordattentate errichtet wurde, die palästinensische Terroristen gegen israelische Zivilisten begingen.
Auf BILD-Anfrage erklärt der NDR, dass man während der Mauer-Animation von „einer physischen Grenze“, aber nicht von einer Mauer spreche. Nun werde man darauf gesondert hinweisen.
Zudem bezeichnet die Reporterin die Stadt Ramallah, in der sie lebt, als „sehr aufgeschlossene Stadt“. Fakt ist aber: Wie in anderen palästinensischen Städten schmücken Plakate von Terroristen das Stadtbild. Für homosexuelle Paare kann es lebensgefährlich sein, sich als solche zu erkennen zu geben. Auch für jüdische Israelis enden versehentliche Besuche in den palästinensischen Gebieten regelmäßig mit Gewalt.
https://www.bild.de/politik/inland/p...0024.bild.html