Gefährliche Argumentation. Nicht daß das ein neuer Asylgrund wird... Asylrecht wegen Musikverbot.
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In Mali konnte sich die Griot-Tradition trotz Islam halten.
Was der Islam nicht geschafft hat gelingt womöglich uns. Europa hat großen Hunger nach Weltmusik. Es gibt viele Bemühungen, die Musiker aus Mali für Europa anzuwerben. Ich bin da über den Strang mit dem Film "der inszenierte Hunger" drauf gestoßen.Zitat:
Kulturelle Identitäten
Im Hinblick auf die kulturelle Vielfalt gehört das Vielvölkerland Mali zu den interessantesten Staaten des subsaharischen Afrika. Im Lande findet man ein reiches Mosaik an Traditionen und kulturellen Ausdrucksformen.
In der malischen Gesellschaft wird viel Wert auf Konsens und Zusammenhalt gelegt, sei es in der Großfamilie oder im Dorf. Kritik und Meinungsverschiedenheiten werden, zumindest in traditionellen Milieus, nur selten offen geäußert, wobei es jedoch - gewissermaßen als Ventile für das Reduzieren von Spannungen - bestimmte Kommunikations- und Konfliktlösungsmechanismen gibt. In diesem Zusammenhang spielen die Griots eine Rolle, die zum Beispiel bei Familienstreitigkeiten vermitteln. In erster Linie fungieren die Griots als Bewahrer des oralen Wissens, beispielsweise der Geschichte bestimmter Familien, sowie des musikalischen Erbes (zur Griot-Musik der Fulbe: oneworld). Sie singen Balladen, musizieren und erzählen, wobei sie als gesellschaftliche Außenseiter auch Kritik und Spott äußern können. Bei vielen Zeremonien und Feierlichkeiten ist die Anwesenheit eines Griots erforderlich und erwünscht. Viele der berühmtesten malischen Musiker, wie zum Beispiel Cheick Hamala Diabaté und Babani Koné, stammen aus Griot-Familien. Wandlungen in der Griot-Kultur sowie die Stellung der Griots in der heutigen Gesellschaft Malis wurden von einem Forschungsprojekt der FU Berlin untersucht.
Viele Malier führen die innergesellschaftliche und zwischenethnische Harmonie auf die Existenz der sogenannten Scherzbeziehungen (auch Cousinage genannt) zurück, welche erlauben, fremde Personen „auf den Arm zu nehmen“ und dadurch Konflikten schon im Ansatz zu begegnen. Zudem helfen Scherzbeziehungen, Allianzen zwischen Ethnien, beispielsweise zwischen Dogon und Bozo, beziehungsweise zwischen Familienclans, so zum Beispiel zwischen Keita und Coulibaly, zu schaffen und aufrechtzuerhalten. Die Scherzbeziehungen, die bis heute von vielen Maliern aktiv und gerne gepflegt werden, leisten einen wesentlichen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben sehr unterschiedlicher Individuen und Gruppen. Ausführliche Hintergrundinformationen zu den Scherzbeziehungen sowie zu traditionellen Konfliktvermeidungs- und Regelungsmechanismen findet man bei Doulaye Konaté.
Ist blöde, wir entziehen denen die besten Musiker und somit eine wichtige kulturelle Basis.
http://www.neues-deutschland.de/arti...zcarraldo.htmlZitat:
Kein neuer Fitzcarraldo
Das in Burkina Faso geplante Operndorf ist ein europäisch-afrikanisches Gemeinschaftsprojekt
Der Theaterregisseur Christoph Schlingensief baut zusammen mit dem afrikanischen Architekten Francis Kéré in Burkina Faso ein Operndorf. Um europäischen Kulturexport geht es ihm dabei nicht, sondern eher um Kulturimport aus dem Süden und vor allem um Kulturaustausch.
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Man lese den Koran: Lieder sind eigentlich nicht erlaubt, genauso wie gegenständliche Kunst. Zwar wird in vielen moslemischen Ländern bei Hochzeiten aufgespielt, die Musikanten gehören aber zu den Ausgestoßenen, die fern jeder Siedlung wohnen und deren Umgang man meidet. Musik gilt als Teufelswerk und in wirklich islamischen Staaten ist sie deshalb auch gänzlich verboten bis natürlich auf den Muezzinruf. Das Orchester im Iran aus den Zeiten des Schah darf nur noch für ausländische, westliche Staatsgäste aufspielen, als Beispiel, aber in traditioneller Kleidung, Frauen also mit Kopftuch. Proteste, daß man so nicht spielen könne, weil man in diesem Mummenschanz nicht richtig hören würde, zählten nicht.
http://www.wdr.de/wissen/wdr_wissen/...04_1205_5.php5Zitat:
4. Juli 2013
Mali Blues
Vom Leben und Überleben der Musiker in Mali
Der westafrikanische Staat Mali ist für seine reiche Musikkultur bekannt. Viele Musikerinnen und Musiker touren seit Jahren auch erfolgreich durch Europa.
Der Musiker Baba Salah steht am 24.01.2013 in seinem Studio in Bamako, Mali. Als die Islamisten in den Norden Malis einfielen, nahmen sie den Menschen ihre Musik. Musik galt fortan als unislamisch und wurde verboten; Rechte: picture alliance / dpa
http://www.wdr.de/wissen//wdr_wissen...1205_5_160.jpg
Die Musik von Baba Salah wurde als "unislamisch" verboten.
Aber seit einigen Monaten macht das Land Schlagzeilen nur noch als Krisenregion: Der Norden wurde 2012 von Islamisten erobert, die mit dem Terrornetzwerk Al Qaida in Verbindung stehen. Zwar wurden die Islamisten militärisch zurückgedrängt, aber Selbstmordanschläge begehen sie immer noch.
Die Krise ist also längst noch nicht ausgestanden, und darunter leiden auch die Musiker. Für Feierlichkeiten wie Hochzeiten hat kaum jemand Geld. Damit fehlt den Musikern ihre wichtigste Einnahmequelle. Denn selbst diejenigen, die international bekannt sind, leben vor allem von dem, was sie durch live-Musik verdienen.
Europa für viele der einzige Ausweg.
http://www.3sat.de/page/?source=/kul...528/index.htmlZitat:
Das Herz Malis
Islamisten bedrohen die Tradition der Musik
"Wenn die Islamisten die Musik zum Schweigen bringen, dann reißen sie Mali das Herz heraus", sagt Bassekou Kouyaté, einer der bekanntesten Sänger des Landes. Er hat erlebt, wie die Rebellen im Norden das Land einnahmen. Wie die meisten Künstler fürchtet auch er die islamischen Rebellen, die Musik, Schriften und Bilder verbieten wollen und damit drohen, Musikern die Finger abzuschneiden. Dennoch stellt er sich ihnen entgegen: mit einem Friedenslied, das er als Video veröffentlicht hat. Das kann zurzeit lebensgefährlich im fünfstärmsten Land der Erde sein.
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http://www.washingtonpost.com/world/...6e2_story.htmlZitat:
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One day, they broke into Arby’s house and destroyed her instruments. Her voice was a threat to Islam, they said, even though one of her most popular songs praised Allah.
“They told my neighbors that if they ever caught me, they would cut my tongue out,” said Arby, sadness etched on her broad face.
Northern Mali, one of the richest reservoirs of music on the continent, is now an artistic wasteland. Hundreds of musicians have fled south to Bamako, the capital, and to other towns and neighboring countries, driven out by hard-liners who have decreed any form of music
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http://www.dw.de/musiker-in-mali-k%C...sur/a-16544819Zitat:
Musiker in Mali kämpfen gegen die Zensur
Die militanten Islamisten im Norden Malis haben in ihrem Einflussbereich jede Form von Musik verboten. Viele Musiker sind aus Angst um ihr Leben geflohen. Im Exil in Bamako singen sie gegen die Gewalt.
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Die Islamisten verboten jede Form von Musik - sogar Klingeltöne für Mobiltelefone.
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Zitat:
Mali
Islamisten im Norden Malis verbieten weltliche Musik im Radio
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http://www.zeit.de/news/2012-08/22/m...radio-22181207
„Böse Menschen haben keine Lieder!"
Ich hätte einen Vorschlag:
Zitat:
Advent, Advent, eine Kirche brennt, dann brennen zwei, dann drei, dann vier. Dann steht der Mullah vor der Tür.