Afghanische Familie: Hoffen auf Umzug nach Hamm – Ärztliche Hilfe nötig
Eine afghanische Familie braucht ärztliche Hilfe in der Nähe. Dort wo sie jetzt leben, im kleinen Dorf Klotingen bei Welver, ist der Weg zum Arzt weit. Die Familie will nach Hamm umziehen. Doch es gibt Hürden.
Klotingen/Hamm – Seit einem Vierteljahr lebt Enayatullah Hashemi mit seiner Familie in Klotingen, erfährt viel Sympathie in dem Dorf in der Niederbörde. „Es sind nette Leute hier, sie haben mich auch schon in ihre WhatsApp-Gruppe aufgenommen“, freut sich der Flüchtling aus Afghanistan über das freundliche Entgegenkommen der Menschen in seiner neuen Umgebung.
Und doch ist der Familienvater unglücklich. Denn seine Frau Monisa leidet extrem unter den Begleitumständen der monatelangen Flucht. Der Hausarzt bescheinigt ihr eine ausgeprägte depressive Störung mit Angstzuständen infolge einer posttraumatischen Belastungsstörung. Aufgrund dessen ist immer wieder mit akuten medizinischen Problemen zu rechnen, die eine schnelle und unkomplizierte Inanspruchnahme medizinischer Hilfe erforderlich macht.
Afghanische Familie braucht ärztliche Hilfe: Monisa Hashemi leidet unter Panikattacken
So nett die Familie mit den drei Kinder Osman, Tasnim und Ali sich inzwischen in der von der Gemeinde Welver zur Verfügung gestellten Wohnung in Klotingen auch eingerichtet hat – von diesem Ort aus sind Arztbesuche nur unter schwierigen Umständen zu erreichen. Nur montags und freitags fährt der Bürgerbus, die Familie hat noch kein Auto, der Führerschein von Enayatullah Hashemi gilt in Deutschland nicht.
Der Weg mit dem Fahrrad zum Arzt oder Bahnhof in Welver ist weit.
Umzug nach Hamm Möglichkeit
Sie fühlt sich vom Leben abgeschnitten, bescheinigt ihr der Hausarzt. Demzufolge leidet sie unter Panikattacken, sorgt sich auch um die drei Kinder, denen sie in Notsituationen nicht schnell genug helfen könnte, zumal der Familienvater regelmäßig mit Fahrrad und Zug nach Hamm fährt, um dort die deutsche Sprache zu lernen. Ein Umzug nach Hamm wäre eine Lösung, weil hier ärztliche Hilfe, vor allem fachärztliche, viel leichter zu erreichen ist.
Ein Angebot liegt vor. Eine Dame, die nicht namentlich genannt werden möchte, würde eine Wohnung an die Hashemis vermieten. Sie ist durch den Bericht in dieser Zeitung über das Schicksal der Familie aus Kabul aufmerksam geworden. „Die Wohnung ist ab dem 1. Dezember frei. Sie hat 70 Quadratmeter, ein Zimmer mehr als die Wohnung in Klotingen. Es gibt einen Balkon, die Kinder könnten im Garten spielen“, preist sie die Vorzüge der Wohnung in Bockum-Hövel an. Hier sind Einkaufsmöglichkeiten und Ärzte nah bei oder per Bus im Nu erreichbar.
Noch kein grünes Licht aus Arnsberg
Noch aber gibt es kein grünes Licht aus Arnsberg. Vom Regierungsbezirk hieß es zunächst, dass eine bessere Wohnung kein Umzugsgrund sei. Dabei war der Behörde das im August ausgestellte Attest im September per Einschreiben zugeleitet worden, ist dort aber zunächst nicht angekommen. Erst am 10. Oktober wurde der Eingang des Einschreibens mit dem Attest bestätigt. Jetzt heißt es warten. Denn vier Wochen Bearbeitungszeit sind offenkundig die Regel. Enayatullah Hashemi würde gern die Unterstützung durch seine Schwester Yasamin und seinen Bruder Hayatullah in Anspruch nehmen.......
https://www.soester-anzeiger.de/loka...-92647187.html