Immer wieder thematisieren die Medien das Thema „Bargeldabschaffung“ und sachte, Schritt um Schritt, robben Politik, Finanzwirtschaft und Medien auf den bargeldlosen Überwachungsstaat zu. Die Notenbanken haben jetzt einmal wieder das Wort ergriffen und der Focus assistiert. Dieser Beitrag will aus diesem Grunde das große Bild beschreiben, das sehr wahrscheinlich als Folge der Bargeldlosigkeit eintreten wird.
Die Gründe könnten fadenscheiniger nicht sein. Bargeld schade der Umwelt. Bargeldloses Zahlen produziere dagegen weniger CO2. Was für ein Unsinn! Jeder Jogger erzeugt durch seine körperliche Anstrengung mehr CO2 als ein ganzer Pulk Leute, die mit Bargeld zahlen. Letztendlich gibt auch der Focus zu, dass der Anteil der Bargeldbenutzung am CO2 Ausstoß insgesamt verschwindend gering sei.
Und dann kommen die üblichen Gründe, nämlich „Weniger Kriminalität“ und „Weniger Schwarzarbeit“. Nun, beleuchten wir einmal die Chancen und Risiken einer bargeldlosen Gesellschaft anhand von Situationen, die das menschliche Verhalten unter verschiedenen Bedingungen der Überwachung, des fehlenden Bargeldes und der Verhinderung von Schwarzarbeit und anderen, ähnlichen Situationen durchspielen.
Wozu eigentlich wirklich ein Bargeldverbot?
Natürlich wird uns das alles verkauft als viel praktischer, als Schutz vor Raubüberfällen, als preiswerter, als Kampf gegen den Terrorismus, als Verhinderung von Geldwäsche und Ausschaltung der Korruption, als Schlag gegen die organisierte Kriminalität – und als anrüchig, wenn man immer noch Bargeld benutzt. Wer Bargeld braucht, hat etwas zu verbergen, wird suggeriert. Und bei vielen braven, gutgläubigen Bürgern wird das auch erstmal ziehen. Ja, warum denn nicht? Ist doch sehr praktisch, oder?
Es ist vor allem praktisch für das System. Denn das, was wirklich damit bezweckt wird, wird natürlich nicht benannt. Der einfache Grund, warum das gemacht wird ist, dass das ganze System schon kurz vor dem Crash steht.
Das tut es zwar sein 2008, aber bisher konnte man noch Jahr um Jahr durch Tricksereien gewinnen, mittels Staatsanleihenankäufen durch die EZB in großem Stil, Gelddrucken, faule Assets in gut getürkten Bilanzen verstecken, Schulden über Schulden aufnehmen, Zinsen bis auf Null oder sogar in den Minusbereich senken … Dabei weiß eigentlich jeder, dass die EU als Ganzes und die meisten Länder der EU überschuldet – wenn nicht sogar insolvent sind. Auch Deutschland ist kräftig verschuldet, aber die ganze Riege der nächstgrößten EU-Länder torkelt geradewegs auf die Insolvenz zu: Frankreich, Spanien, Italien. Italien hat einen politischen Putsch per Wahl hinter sich, der die Bevölkerung wieder einigermaßen beruhigt hat, ist aber über beide Ohren verschuldet. Frankreich steht kurz vor einer Revolution und Präsident Macron bekommt die Stimmung nicht mehr in den Griff. All die Geldgeschenke, die er jetzt machen will, bringt das Land tiefer in die Pleite.
Die Banken sind alle mehr oder weniger an der Grenze zur Insolvenz, die älteste Bank Monte dei Paschi baumelt immer noch über dem Abgrund und musste gegen jede Regel und Vorschrift doch vom Staat „gerettet“ werden.
Die Lebensversicherungen und Pensionsfonds wissen nicht, wie sie die auf sie zu kommenden Auszahlungen leisten sollen. Den Deutschen und fast allen anderen Europäern droht bittere Altersarmut. Die Sozialkosten explodieren unter der ansteigenden Verarmung, wachsender Arbeitslosigkeit und ungeregelter, massenhafter Zuwanderung von Millionen, die sofort in die Sozialsysteme einwandern. Das Gesundheitssystem ächzt, die öffentlichen Einrichtungen zerfallen wegen Geldmangels, die Bildung liegt darnieder und Gelder gibt es fast nur noch für Genderwahnsinns- und Integratrionsprojekte.
Es läuft ein Bankrun in Zeitlupe
Damit die Staaten überhaupt noch ihre Schulden tragen können, müssen die Zinsen für Staatsanleihen auf fast Null herunter, um eine Kaskade von Staatsbankrotten zu verhindern. Die Staaten leihen sich das Geld zu einem großen Teil von den Banken, einschließlich der EZB. Die sind aber selbst illiquide und einige Institute erheben bereits negative Zinsen auf Bankguthaben. Das bedeutet: Man muss noch dafür zahlen, dass man Geld auf der Bank liegen hat. Was machen die Leute dann? Sie holen ihr Geld von der Bank. Nun überlegen die Institute – laut Focus-Artikel – in ihrer Ausweglosigkeit, das Bargeldabheben dadurch zu verhindern, dass das Bargeld gegenüber den Bankguthaben abgewertet wird. Was wird geschehen? Die Leute werden von ihren Bankguthaben einiges in Fremdwährungs-Bargeld umtauschen und dieses bunkern.
Nicht nur der sprichwörtliche „kleine Sparer“ macht das. Berichte darüber, dass Pensionsfonds und sogar Banken selbst dazu übergehen, ihr Kapital in Bar im Tresor zu lagern, tauchten ab 2015 schon auf. Deshalb sind die Notenbanken ja so alarmiert.
Denn der langsame Bankrun, sein Bargeld physisch selbst zu halten, wäre letztlich das Ende des Banken- und Finanzsystems. Also muss man verhindern, dass die Bürger, Unternehmer, Pensionsfonds, Investoren usw. ihr Geld abheben. Denn wenn ein Bankrun unmöglich geworden ist, indem es einfach kein Bargeld mehr gibt, dann kann man ungehindert weiterwursteln bis das Wirtschafts- und Finanzsystem in einem deflationären Crash kreischend zum Stillstand kommt oder in der Supernova einer Hyperinflation verglüht.
Ohne Bargeld weiß der Staat über jeden Euro Bescheid – und kann Steuern eintreiben
Dann kann niemand mehr, so das Kalkül der Mächtigen, Geld am Staat – also an der Steuer vorbei – einnehmen, niemand kann es mehr unbeobachtet ausgeben, über jeden Euro muss Rechenschaft abgelegt werden. Und ab irgendeinem nicht allzu fernen Datum kann man auch nur noch „altes“ Bargeld auf sein Konto einzahlen, wenn man belegen kann, woher man es hat. Sonst wird es eingezogen. Das ist bereits geplant. In Indien wurde das gnadenlos durchgezogen – ist allerdings krachend gescheitert.
Als nächster Schritt werden Steuern aller Art hochgeschraubt. Nicht lange darauf, wenn das Bargeld weitgehend abgeschafft ist, wird man die schon lange geplante Vermögensabgabe durchziehen. Die Bürger haben – dank Bargeldverbot – keine Chance, ihr Geld in Sicherheit zu bringen, es wird einfach abgebucht werden.
Das ist in der Tat unvermeidbar, wenn man das System am Leben halten will. Nur durch ein scharfes Abrasieren der privaten Vermögen ist es möglich, die immensen Staatsschuldenberge wenigstens so weit abzutragen, dass wieder ein paar Jahre weitergewurstelt werden kann.
Beinharte Verteilungsskämpfe in der unteren Hälfte der Gesellschaft voraus!
Die Völker Europas sind überall mehr als unzufrieden, aber bis zum Gelbwestenaufstand machte man murrend einfach weiter. Das könnte sich aber bald ändern. Denn wenn es kein Bargeld mehr gibt, werden sich schnell die Bruchstellen zeigen:
Gerade in den Familien, in denen das „offizielle“ Einkommen zu klein ist, um davon leben zu können, wird es losgehen. Die Putzstelle von Mama ist weg, weil es jetzt nichts mehr unter der Hand zu putzen gibt. Denn, sobald das Putzen offiziell wird, bedeutet das Steuern, sowie Unfall, Kranken- und Sozialversicherung – das wird für den auftraggebenden Haushalt zu teuer und für Mama bleibt kaum was übrig. Die Babysitterstelle der Tochter ist auch weg, aus den gleichen Gründen. Papa kann nun auch nicht mehr nach Feierabend und am Wochenende schwarz auf dem Bau schaffen – und nach einem Monat findet sich die Familie mit vielen, vielen anderen auf dem Sozialamt in einer langen Schlange wieder. Dort wird schlechte Laune herrschen, denn die Flüchtlinge werden entweder ihre vollen Bezüge weiter bekommen und den Zorn der hoffnungslosen, sozial schwachen Biodeutschen zu spüren bekommen – oder es gibt kaum noch Geld für alle am unteren Rand der Gesellschaft, der sich täglich zur Mitte hin vergrößert. Daraus resultieren dann beinharte Verteilungskämpfe.
Das ist nicht frei erfunden, das ist schon einmal passiert: 2004 gab es so eine Anti-Schwarzarbeit-Kampagne. Den Beschäftigern von Schwarzarbeitern wurden mit empfindlichen Strafen bis zu 25.000 Euro gedroht. Ein paar Wochen später schlugen die Sozialämter Alarm, dass die einkommensschwachen Familien in den Fluren Schlange standen und Anträge einreichten. Angesichts dessen ruderte man schnell zurück. Es gehe nicht nur um die arme, kleine Putzfrau, sondern um das Heer der illegalen Schwarzarbeiter in der Wirtschaft. Der Staat legte die Kehrtwende hin und rief die „Ich-AG“ ins Leben. Arbeitslose bekamen ein Jahr lang 1000 Euro, um mit einer Kleinselbständigkeit wieder im Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Eine schlechte Idee, denn die subventionierten Ich-AGler konnten ihre Leistungen preiswerter anbieten als alle anderen und verdarben die Marktpreise, so dass viele eingeführte, kleine Firmen aufgeben mussten. Am Ende waren die Ich-AGler nach Ablauf des Jahres wieder arbeitslos, viele Firmen ausgeblutet und pleite und die ganze Sache hatte mehr kaputtgemacht als genutzt.
Soviel zu den großen Arbeitsmarktstrategien.
Der Mensch ist ein schlaues Wesen und findet immer einen Weg
Der nächste Schritt wird sein, dass die Menschen aus der Not heraus kreativ werden, denn das liegt in der Natur des Menschen. Er ist findig und verschlagen, wenn es sein muss. Man kann ja vieles regeln ohne Geld.
Wer sagt denn, dass die treue Haushaltsperle erst Geld bekommen muss, um damit Einkaufen zu tätigen. Von nun an kommt sie eben mit einer Klappbox, und holt sich ihren Wochenlohn in Form von Naturalien ab. Kaffee, Bier, Brot, Käse, Chips, Schnitzel …
Für kräftige, junge Männer, die Arbeit suchen, aber nicht viel an Bildung aufzuweisen haben, gibt es dann viel zu tun. Die genannten Verteilungskämpfe führen dazu, dass viele Menschen, die selbst körperlich nicht ausreichend wehrfähig sind, diese Aufgabe an geeignete, junge Männer übertragen werden. Geschäfte werden solche Vorkehrungen treffen müssen, um zu vermeiden, dass ein gewisses Klientel das bargeldlose Einkaufen falsch versteht. Wir können das zur Zeit in Venezuela beobachten. Die Hyperinflation dort hat einen ähnlichen Effekt wie die Bargeldlosigkeit in Indien: Lebensmittel werden knapp, Geschäfte sind leer oder schließen, die wütenden, hungrigen Menschen werden gewalttätig und holen sich, was sie dringend brauchen. In Venezuela stehen Soldaten mit Gewehren in den Supermärkten.
Die Schwarzarbeit wird trotz – nein, wegen – Bargeldlosigkeit explodieren. Der Papa kann nach kurzer Zeit wieder auf dem Bau arbeiten, denn der Steuerberater, dessen Haus er mitbaut, erledigt dafür am Wochenende Papas Steuererklärung und gibt ihm noch Tipps, die Papa noch gar nicht kannte. Oder das Bauunternehmen hat für Papa eine Position Spanplatten oder Fliesen, die leider, leider vom Laster gefallen sind, und mit denen Papa die Wohnung des nächsten Kunden renovieren kann, wo er im Gegenzug das gebrauchte Auto des Auftraggebers für einen symbolischen, „offiziellen“ Geldpreis mitnimmt und den Rest des Kaufpreises abgearbeitet hat. Geht doch! Ein Szenario dass durchaus an DDR-Zeiten erinnert.
Das Schöne daran: Die Leute reden wieder miteinander, kennen sich, empfehlen sich gegenseitig und helfen einander. Da spielt es dann auf einmal wieder eine Rolle, ob jemand „Handschlagsqualität“ hat, ob er zuverlässig, ehrlich und worttreu ist.
Ersatzwährungen gab es schon immer – und die Menschen werden ihre Netzwerke mehr pflegen
Kaffee, Schnaps und Zigaretten werden einen ganz genau definierten Marktwert bekommen, mit dem man einiges unter Freunden regeln kann. Und was damit nicht geht, das kann man vielleicht durch die dann gut nachgefragten Regio-Währungen bekommen. Sicher, dagegen wir der Staat dann irgendwann auch einschreiten. Dann gibt und nimmt man eben anders Ersatzgeld. Muss ja nicht mit virtuellem Kontogeld gekauft werden. Das geht auch ganz anders: Eine gut geführte Tauschbörse im Netz für Waren und Dienstleistungen funktioniert auch mit Punkten.
All diese in Krisenstaaten schon existierenden Einrichtungen fristen zur Zeit noch ein Randexistenz-Dasein, weil es ja mit Geld so viel bequemer ist. Sobald das System aber das echte Geld abschafft, werden die Flohmärkte und Tauschbörsen immensen Zulauf haben. Und die Menschen werden sich endlich mehr um ihre Netzwerke kümmern.
Für diejenigen, die etwas größere Mengen an Bargeld irgendwie umwandeln müssen, bieten sich im Vorfeld bis zum Bargeldverbot Sachwerte und Edelmetalle an. Dabei werden die Preise umso höher steigen, je näher das Bargeldverbot rückt. Bei Edelmetallen empfiehlt sich eher Silber, weil man damit in praktischen, kleineren Einheiten auf dem Schwarzmarkt im Prinzip alles bekommt. Eine Goldunze ist für kleinere Geschäfte zu auffällig und teuer und kann nicht überall eingesetzt werden. Kleine Sammlermünzen oder Minibarren sind da eher geeignet.
Wer in bargeldlosen Zeiten ein Auto, ein Grundstück, ein Haus oder ein schönes Möbelstück kaufen will, wird einen „offiziellen“ Preis ausmachen, der dann über die Bank offen abgewickelt wird, und den inoffiziellen Rest in Edelmetall oder anderen wertvollen Sachwerten bezahlen. Für größere Anschaffungen sind dann wieder Gold- oder Platinstücke wegen ihrer hohen Wertdichte gut.
Das bedeutet aber, dass hauptsächlich privat angebotene oder gebrauchte Waren ge- und verkauft werden. Ein Autohaus kann so einen Deal kaum mit einem Neuwagen machen, das fiele sofort in den Bilanzen auf. Mit Gebrauchtwagen dagegen geht das sehr gut, auch der private Verkäufer verkauft den Wagen zu einem offiziellen und einem inoffiziellen Teil – und so reicht der Händler es auch weiter. Das wird in vielen südeuropäischen Ländern schon lange so gehandhabt.
Für die großen Konzerne und Herstellerfirmen wird die Bargeldlosigkeit zum Albtraum. Möglicherweise weicht man dann auf Dollar oder – nach dem Brexit – auf britische Pfund aus, und sorgt für Grauimporte angeblicher „Gebrauchtwagen“ in die EU hinein.
Fremdwährungen, wie nach dem Krieg der Dollar
Fremdwährungen werden einen großen Teil der Ersatzwährung stellen. Gerade für solche „inoffiziellen Teile“ von Käufen sind akzeptierte Fremdwährungen ideal. Zum Beispiel Schweizer Franken oder Dollar. Wie in Drittweltländern, wo man der eigenen Währung ja auch nicht traut, würde sich in der EU sehr schnell der private Devisenvorrat für alle möglichen Geschäfte etablieren.
Einen größeren Gefallen könnte die EU den USA gar nicht tun, als im Euroraum das Bargeld abzuschaffen: Angenommen, die 507 Millionen Einwohner der EU würden sich im Schnitt nur lächerliche 100 Dollar pro Person an Devisenvermögen in Dollar zulegen, dann wäre das in der EU schon eine Nachfrage nach über 50 Milliarden Dollar. Aber auch 1000 Dollar im Durchschnitt sind ohne weiteres denkbar, wo wir schon bei 507 Milliarden Dollar lägen. Eine für die USA höchst erquickliche Stützung ihrer maroden Währung – und spiegelbildlich ein großer Schlag gegen den Wert des Euro. Der Euro würde zum digitalen Gespenst.
Würde der Schweizer Franken ähnlich stark nachgefragt werden (was sehr wahrscheinlich ist), brächte das enorm Bewegung in den Wechselkurs, ein weiterer Anreiz für den Bargeldbesitzer, die bald verbotenen Euroscheinchen in Franken zu wechseln. Der Franken würde in seiner Kaufkraft immens an Wert zulegen. Und schon sind die Negativzinsen kein Thema mehr.
Bargeldlosigkeit, der Auftakt zu einem Katz- und Maus-Spiel
Das Bargeldverbot wird ziemlich sicher zu einer ganz neuen Kreativität führen, und die verschiedene Taktiken, wenn sie sich als erfolgreich erweisen, sofort die Runde machen und schnell adaptiert werden. Sobald die Staatsmacht dann nachrüstet, weicht der Einfallsreichtum auf neue Methoden aus und das Katz-und-Maus-Spiel wird im Großen und Ganzen gegen die „EU-Staatsmacht“ ausgehen.
Die Europäer werden Netzwerke bilden, sich schneller untereinander verständigen, Zuverlässigkeit und Vertrauen zählen wieder, Familien helfen sich wieder stärker und besser untereinander, weil das allen nützt. Ein wunderbarer Schlag gegen die NWO. Gleichzeitig macht es die Gesellschaft weniger anfällig für den unausweichlich kommenden Crash, wenn diese Netzwerke bis dahin aufgebaut sind.
Das Kriminalitäts-Argument
Die Begründung, das Bargeldverbot werde die Alltags-Kriminalität aushebeln, ist blanker Unsinn. Tankstellen werden vielleicht weniger überfallen. Stattdessen geht die Jagd auf die Bezahl- Kredit- und Kontokarten los. Man muss ja nur an die Plastikkarte kommen, und dann kann man sehr viel mehr erbeuten, als nur ein bisschen Bargeld aus dem Portemonnaie. Schon heute knacken Taschendiebe erbeutete Kredit- und EC-Karten schneller, als man die Bank benachrichtigen kann. Gut ausgerüstete Diebe heben damit schon längst kein Bargeld mehr ab. Sie überweisen es direkt vom Konto des Opfers nach Asien, Afrika oder den nahen Osten auf extra eingerichtete Konten, wo der Komplize sofort unbehelligt alles abhebt – in barer Landeswährung. Und zwar alles, was das Konto hergibt. Da greift kein Bargeldverbot. Dieses Geschäft wird erst recht blühen und die EU-Bürger vollkommen wehrlos ausnehmen.
Heute schon gibt es Auslesegeräte, die die PIN von Kredit- und Kontokarten im Vorbeigehen auslesen können. Die Diebe folgen dem ausgespähten Opfer, entwenden ihm geschickt die Karte, räumen alles ab, was auf dem Konto liegt und überziehen auch noch bis zum Dispolimit. Die Schulden darf der Bestohlene dann auch noch abbezahlen.
Betrug wird Konjunktur haben. Die leidigen Phishing-Mails, mit denen mehr oder weniger raffiniert der ahnungslose Empfänger dazu gebracht wird, seine Bankdaten oder Paypal-Zugangsdaten oder Kreditkartendaten arglos herauszugeben, bringen offensichtlich ordentlich was ein, auch dem ist mit Bargeldverbot gar nicht beizukommen.
Die Wirtschaft wird anfangs erhebliche Einbußen hinnehmen müssen. Haben die Bürger erst einmal gläserne Konten, kaufen sie vieles nicht mehr, was niemand wissen soll. Vom Sexspielzeug bis zum Kneipenbesuch, vom schicken Kleid, was der Ehemann nicht wissen soll bis zum schönen Wochenende mit der Geliebten im Luxushotel, von dem die Frau nichts wissen soll. Anschaffungen oder Investitionen, von denen das Finanzamt nichts Genaues wissen darf – all das wird stark zurückgehen und viele Wirtschaftszweige heftig treffen.
Aber auch hier wird es bald Lösungen geben, die den Kunden wieder die gewünschte Anonymität bieten und nicht auf den offiziellen Konten erscheinen. Nur, dass diese Transaktionen dann todsicher ganz weit am Staat vorbeigehen, und auch bei den Empfängern nicht mehr steuerlich auftauchen.
Das richtige Problem ist aber ein anderes
In den Vereinigten Staaten gab es in den 1920er und 30er Jahren eine Zeit der „Prohibition“. Alkohol war streng verboten, und der Verkauf einer Flasche Schnaps eine Straftat. Das führte aber nicht zu einer landesweiten Enthaltsamkeit, sondern zu einem riesigen Schwarzmarkt.
Die Mafia, bis dahin im Untergrund und relativ unscheinbar, sah ihre Stunde gekommen: Durch die Prohibition und den Handel mit Alkohol bauten Männer wie Al Capone eine riesige Alkoholindustrie und die dazu nötigen Verteiler-Strukturen auf, verkauften schlechten Alkohol zu weit überzogenen Preisen, wodurch die Familien der Käufer noch mehr verarmten als vorher. Die verschiedenen Banden kämpfen untereinander um die Vorherrschaft und alle zusammen gegen die Polizei. Allein zwischen 1920 und 1921 stieg dadurch die Kriminalitätsrate um 24% an.
Neue Mafiastrukturen werden entstehen
Die Mafia gelangte zu großem Reichtum und Macht bis in die höchsten Kreise hinein. Als der Alkohol wieder erlaubt wurde (man darf sich bis heute allerdings in den USA nicht in der Öffentlichkeit damit zeigen), verlor die Mafia diese Branche. Dafür wandte sie sich dem Drogenhandel zu, der eine der schlimmsten Geißeln der Gesellschaften heute ist. Regierungen und Geheimdienste sind darin verwickelt, Kriege werden darum geführt.
Wer wirklich glaubt, das organisierte Verbrechen würde schluchzend die Hände in den Schoß legen, weil es kein Bargeld mehr gibt, muss schon sehr naiv sein. Gut organisierte Schwarzmarktbanden werden gegen Devisen, Edelmetalle oder anderes Werthaltiges alles möglich machen, was die Menschen brauchen und wollen und nicht mehr auf normalem Wege kaufen können. Nur ist dieser Markt mit all diesen unglaublich vielen Dingen und Dienstleistungen um ein -zigfaches größer und unkontrollierbarer als Alkohol, Waffen und Drogen zusammen.
Die EU zieht sich mit einem Bargeldverbot die Mutter aller Schwarzhandelsorganisationen heran – und damit halten Oligarchien in Europa Einzug, die eine Macht und eigene Milizen aufbauen, denen diese Dilettanten in Brüssel und den Hauptstädten Europas nichts entgegenzusetzen haben. Man braucht nicht weit zu schauen, um zu ahnen, welche Mafiafamilien das dann sein werden. Schon heute trauen sich die Polizeibeamten in den westeuropäischen Ländern nicht mehr in die von diesen „Großfamilien“ beherrschten Zonen.
Das könnte das Ende des Euro und der EU bedeuten
Im Bargeldverbot liegt also gleichzeitig die Chance und Gefahr, dass das Wirtschaftsleben sich im Guten wie im Schlechten noch viel stärker als bisher in die Zonen verlagert, wo es sich auf vielerlei Weise staatlichen und gesetzlichen Regelung vollkommen entzieht.
Die Konsequenz ist logisch. Für die jetzt schon maroden, politischen, staatlichen Strukturen ausgehöhlter, tyrannischer, volksferner Pseudo-Demokratien wird das wahrscheinlich das Ende bedeuten. Je besser sich die Strukturen der Grauzone organisieren, desto weniger Steuereinnahmen erhält der traditionelle Staat, bis die leere Hülle ihre eigene Struktur nicht mehr finanzieren kann und verschwindet. Das Machtvakuum wird von etwas anderem gefüllt werden. Das ist immer so.
Die Repräsentanten der „ancien régimes“ der Republiken werden sich zu ihrem Nutzen mit den neuen Strukturen arrangieren und überlaufen.
Was dann kommen wird? Vielleicht werden die nächsten Wahlen quer durch Europa eine Serie weiterer nationaler Protestwahlen und politischer Kehrtwenden. Vielleicht wird es eine Zeit des Chaos geben. Vielleicht werden die Oligarchen und Warlords der Schattenwirtschaften und der organisierten Kriminalität wie in anderen destabilisierten Staaten (zum Beispiel der Ukraine) ihre Fürstentümer errichten, die sie dann mit ihren eigenen Gesetzen innerhalb der erkämpften Territorien befrieden. Vielleicht werden sich Großmächte den Kuchen Europa teilen. Vielleicht werden sich die europäischen Völker besinnen und aufstehen, um sich ihre Nationen wiederzuholen und sich unter der Fahne gerechter Könige und Kaiser zusammenfinden. Das ganze System Europa wieder auf gesunde Füße stellen und wieder echtes, goldgedecktes Geld für freie Völker schaffen.
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