Aufregung um Flüchtlings-Doku im Kinderkanal
19-jähriger und Minderjährige als Paar ++ Sender korrigierte nach Kritik plötzlich Altersangaben
Kritik an der Sendung kam vom Bundestagsabgeordneten Dirk Spaniel (46, AfD). Dieser sprach auf seiner Facebook-Seite von einer „unerträglichen und gefährlichen Propaganda der Staatsmedien“.
„Der Film ist eine unverantwortliche Manipulation und Indoktrination Minderjähriger!“, schreibt er – und bringt die Geschichte mit dem Mord in Kandel (Rheinland-Pfalz) in Zusammenhang. In Kandel war ein Mädchen, Mia (†15), von einem afghanischen Flüchtling in einer Beziehungstat ermordet worden. Der Mörder soll angeblich ebenfalls 15 gewesen sein, obwohl er viel älter aussieht.
KiKa verändert plötzlich die Altersangabe des Flüchtlings
In der KiKa-Geschichte sieht Diaa mit seinem Vollbart älter aus als das Alter, das zunächst angegeben wurde. Hieß es anfangs, er und Malvina seien etwa gleichaltrig (sie ist 16), steht nun auf der KiKa-Website, er sei 19. Vermerkt wurde die Altersänderung als „Aktualisierung“ (am Montag um 17.06 Uhr).
Thema der Sendung: Die Liebesgeschichte zwischen Malvina und Diaa, einem Flüchtling aus dem syrischen Aleppo – und die kulturellen Schwierigkeiten, die diese Beziehung mit sich bringt.
► So will Diaa zum Beispiel nicht, dass Malvina (16) kurze Röcke trägt oder ihren besten Schulfreund Pascal umarmt („Sie gehört mir und ich gehöre ihr. So ist die Regel bei mir“, sagt er dazu).
►Malvina spricht diese Schwierigkeiten offen an: „Ich habe das Problem mit ihm, dass ich oft in eine Richtung gelenkt werde, in die ich gar nicht kommen möchte. Ich darf keine kurzen Sachen anziehen, immer nur lange Sachen. Das heißt: Kleider dürfen nur bis zum Knie gehen. Und das war's – und nicht kürzer“
Diaa sagt dazu: „Ich kann sowas nicht akzeptieren, dass meine Frau so aussieht. Das ist total schwierig – für mich oder für arabische Männer allgemein.“
► Letztlich fügt sie sich in mehreren Punkten, spricht von „Kompromiss“: „(Er ist) mir wichtiger, als Hotpants zu tragen“, sagt sie. Aber als er fragte, ob sie ein Kopftuch tragen würde, lehnt sie ab: „Das passt nicht zu mir.“ Malvina weiter: „Ich hab so ein mulmiges Gefühl: Was will er gerade damit bezwecken? Ist das gerade der Anfang? Was kommt danach?“
►„Ich hatte da nie die Befürchtung, dass ich in eine Burka gesteckt werde“, sagt Malvina allerdings auch. Ihre Mutter: „Ja, ich schon. Aber ich habe sie auch noch immer. Und das geht überhaupt nicht.“
► Sie hat aufgehört, Schweinefleisch zu essen, weil Diaa Moslem ist. „Er sagte, dass das Fleisch nicht so gut wäre. Und dann hab ich auch aufgehört das zu essen. Das hab' ich ihm zuliebe gemacht – und das stört mich nicht so unbedingt.“
► Auch zu anderen Themen gibt es sehr unterschiedliche Ansichten, die er kulturell begründet. Malvina: „Wir sind nicht immer derselben Meinung, zum Beispiel bei den Homosexuellen. “
►Diaa verteidigt dagegen seine Vorstellung des Islam: „Die Religion gibt uns die Regeln. Und daran müssen wir uns halten.“
► Doch Malvina kennt auch ihre Grenzen. Zum Islam konvertieren will sie nicht, Kopftuch tragen auch nicht. „Ich bin eine Christin. Und eine Emanze“, sagt sie.
► Er sagt auch: „Ich will sie einfach schnell heiraten. Sie: „Daraus wird nichts.“
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