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  • Bürgerkrieg in der Türkei

    Dass die türkische Regierungspartei AKP in den bisherigen Wahlen so gut abgeschnitten hat liegt auch an den Kurden, die in hohem Maße ihre Stimmen der Erdogan-Partei gegeben haben. Über lange Zeit schien ihr Vertrauen in die AKP gerechtfertigt zu sein. Nach 30 Jahren Kampf schien der Frieden nahe und der wirtschaftliche Aufschwung war auch in den Kurdengebieten zu spüren. Dann verspielte Erdogan alles, was bisher erreicht war. Die syrische Stadt Kobane, von Kurden bewohnt und von der Türkei aus gut zu sehen, wurde vom Islamischen Staat angegriffen. Erdogan tat nichts, sagte sogar, dass Kobane die Türkei nichts anginge. Die Kurden demonstrierten daraufhin zum ersten Mal seit Jahren wieder und es floss Blut. Die PKK kündigte den Waffenstillstand auf. Mittlerweile sind zahlreiche türkische Polizisten und Soldaten Opfer der PKK geworden und Erdogan heizt den Konflikt weiter an. In dieser Woche kam es zu Pogromen in vielen türkischen Städten. Die rechtsradikale Partei MHP rief dazu auf, Kurden fertig zu machen. Es wurden zahlreiche Gebäude niedergebrannt. Unter anderem das Parteigebäude der kurdischen Partei HDP und das Verlagshaus der Hürriyet, einer regierungskritischen Zeitung. Es klingt unglaublich aber Erdogan feuert den Konflikt deshalb an, um die Kurden unmöglich zu machen. Er will bei den anstehenden Wahlen verhindern, dass die HDP erneut ins Parlament einzieht. Nur so ist es möglich, dass seine Partei, die AKP, alleine regiert. Dass er die Kurden gegen sich aufbringt, die dann die AKP nicht mehr wählen, scheint er nicht zu begreifen.


    http://www.tagesspiegel.de/politik/t.../12295450.html


    Ursprünglich wurde dieser Artikel in diesem Thema veröffentlicht: Bürgerkrieg in der Türkei - Erstellt von: Realist59 Original-Beitrag anzeigen