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  • Das Wesen der Vernaderer

    In Österreich häufen sich die Fälle von Anzeigen aufgrund bestimmter Äußerungen in sozialen Netzwerken, die von eigens Berufenen oder sich berufen Fühlenden gesucht und gefunden wurden.

    Die Tatsache nicht mehr in einem freien Land zu leben erkennt man unter anderem daran, daß das Denunziantentum fröhliche Urständ feiert. Das Netz wird von mit einer ganz bestimmten Persönlichkeitsstruktur behafteten Zeitgenossen akribischst genau durchstöbert, um gegen die vorgeschriebene politische Korrektheit verstoßende Meinungsäußerungen zu finden und die Verfasser bei Arbeitgebern, Behörden oder gar Staatsanwaltschaft anzuzeigen. Es ist sogar zu vermuten, daß gar nicht wenige dies unbezahlt und in freizeitlicher Wonne durchführen. Andere könnten, die Vermutung liegt nahe, von bestimmten Organisationen, oder gar staatsnahen Organen dafür angestellt und bezahlt werden. So genau weiß man nicht, wo sich die Vernaderer herumtreiben, aber man kann sich dessen sicher sein, daß sie alle unglaublichen Spaß daran haben.

    Das Internet mit all seiner Freiheit in Halbanonymität ermöglicht Meinungsäußerungen bis in weit extreme Richtungen. Soll man derlei stehen lassen? Ja, man sollte! Sei es als abschreckendes Beispiel dafür zu welchen Äußerungen Menschen fähig sind. Es kann einen zwar zum Misanthropen werden lassen, dennoch ist es dieses Risiko wert eingegangen zu werden. Die Redefreiheit scheint mir viel zu kostbar.

    Beschneiden wir die Freiheit des Wortes im Internet, ist die Rede- und Meinungsfreiheit insgesamt verschwunden. Es ist ja bereits der Fall. Wenn vom Dogma der Gutmensch- und Gleichmacherei abweichende Meinungsäußerungen zu Verlust des Arbeitsplatzes, des Einkommens, sogar zu Gerichtsprozessen führen, weil sich ein Vernaderlein dazu bemüßigt fühlte, in seinem grenzenlosen Glück endlich wieder etwas zur Anzeige bringen zu können, haben wir uns von einer freien Gesellschaft bereits verabschiedet ohne es bemerkt zu haben. Großartig!

    Doch wer sind diese denunzierenden Zeigefingerl? Der Schreiber dieser Zeilen wird seinen persönlichen Versuch einer Betrachtung wagen. Vermutlich dieselben Seelen, denen es zu Zeiten der Inquisition Freude bereitete, „Hexen“ ausfindig zu machen und anzuschwärzen. Diese Zeit nur als Beispiel für all die zahlreichen, unseligen Perioden der Geschichte dieses Erdteils, in denen das Denunziantentum zum Alltag gehörte.

    Bleiben wir im Heute. Diese Zeitgenossen stehen nicht nur gerne auf der „richtigen“ Seite, viel mehr noch möchten sie es „ganz richtig“ machen, indem sie Gegner des vorherrschenden Dogmas suchen und ihre Vergehen zur Anzeige bringen. Ein besonderes Wohlgefühl bereitet ihnen auch die Gegner, die Widersprecher der Ideologie, aus dem Weg zu räumen, damit sie alleine herrsche über die Köpfe. Es geht überhaupt nicht um das Eindämmen sprachlicher Gewalt - daran hindert die ideologische Einäugigkeit - die Verbalgewalt des eigenen Lagers ist nämlich mehr als genehm -, sondern darum, der Ideologie, dem Dogma mehr als üblich zu dienen sowie Gesinnungsgenossen, die womöglich höher in der Hierarchie angesiedelt sind, zu gefallen. Der Akt des Meldens müßte für die Denunzianten dem Genuß eines unbeschreiblich köstlichen Mahls oder äußerst edlen Weines gleichkommen. Einigermaßen in sich ruhende, empathiefähige Menschen mit Verstand können derlei nicht nachvollziehen.

    Das Melden als Höhepunkt, als Krönung nach all dem Suchen, dem Erstellen von Listen und was sonst noch an Mühe dazugehört. Der Wunsch nach absolutem Gehorsam den ideologischen Vorstellungen gegenüber, der für einen Augeblick abermals erfüllt wird, sowie das Gefühl des Erhabenseins über andere Menschen einer sich nicht als vollwertig fühlenden Seele, ebenso das Lustgefühl daran, Angst und Leid zugefügt zu haben. Es ist nur eine Vermutung. Das Wesen der Vernaderer scheint im Grunde unabhängig vom Regime und dessen Ideologie. Bei einem Regimewechsel werden sie ihre Hälse wenden und weitermachen, es könnten sich auch welche mit kindischen Rachegefühlen dazugesellen, die es dem „Ancien Regime“ heimzahlen möchten, das sie möglicherweise abgelehnt oder schlecht behandelt hat, es bleiben trotzdem dieselben Charaktere.
    In einem freien Land haben die Vernaderer nichts zu tun und nur die Möglichkeit entsprechender professioneller Psychotherapien. Die noch so irrwitzige Meinung, ebenso der Witz, der auf Kosten einer Gruppe von Menschen geht, wird geduldet. Schon gar nicht führt Meinungsäußerung zu Verlusten des Arbeitsplatzes oder zuGerichtsprozessen. Die Demokratie in bestem Sinne kennt nur die Selbstverantwortung.



    Wer ist der gesichtslose Denunziant? Photo Schurliwurli August 2015

    Unsere Gesellschaft hat ihre Gelassenheit verloren, die zu einem einigermaßen freien Staat gehört. Österreich im einundzwanzigsten Jahrhundert hat seine Vernaderer wie unter Metternich. Ganz abgesehen davon, was uns noch alles von den Machthabern zugemutet und angedroht wird. Ja, es wird einem bereits ein bisserl angst. Nicht nur im Hinblick auf Redeverbote im öffentlichen Raum, zu dem ja das Internet auch gehört: Wir leben in keinem freien Land mehr!
    Ursprünglich wurde dieser Artikel in diesem Thema veröffentlicht: Das Wesen der Vernaderer - Erstellt von: Schurliwurli Original-Beitrag anzeigen
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