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  • Wenn der Tiger aus Papier ist.........

    Vor wenigen Jahren wagten ein paar "Experten" einen Ausblick in die ferne Zukunft. Im Jahr 2050, so ihre Erkenntnis, würde sich die Rangfolge der Wirtschaftsmächte drastisch verändern. Nicht mehr die USA, Japan und Deutschland würden dann vorne stehen, sondern China, Indien und die Türkei. Auch Brasilien und Mexiko würden aufrücken. Tatsächlich verdrängte China Deutschland vom ersten Platz der Exportnationen, was aber nichts ungewöhnliches ist und schon lange erwartet wurde. 2010 vorhersagen zu wollen, was 2050 sein wird, ist reine Kaffeesatzleserei und unredlich. Mich erinnert das an die sogenannten Tigerstaaten, die sich anschickten, in den 80ger Jahren den Sprung nach vorne zu schaffen. Mit reichlich Geld aus dem Ausland versorgt, bildeten sich vor allem Immobilienblasen, die schon nach wenigen Jahren platzten aber vorher für sagenhafte Wirtschaftswachstumsraten sorgten, die "Experten" dazu veranlassten, sich positiv über die Entwicklung dieser Länder zu äußern. Der Boom war schnell vorbei, der Absturz verheerend.
    Mit Spanien wiederholte sich dieses Spiel und die Türkei ist der nächste Kandidat. In Alanya zum Beispiel stehen 25% der Neubauten leer, sind die Preise für Einheimische zu hoch. Investitionsruinen die vor allem die Banken belasten und als "faule Kredite" in den Büchern auftauchen. In China, so berichtet der Focus, sind zahlreiche Städte aus dem Boden gestampft worden, die nicht besiedelt werden können. Und Indien ist das Chaos pur. Schlendrian und schlichtes Unvermögen hemmen das ganze Land. Wie kommen aber diese Experten dazu, diese Länder hochzujubeln? Entweder macht man es sich zu einfach und nimmt Wachstumsraten der Vergangenheit und rechnet sie einfach auf Jahrzehnte in die Zukunft weiter oder es fließen Gelder aus diesen Ländern in die Taschen der Fachleute um Investoren vermeintlich erfolgversprechende Investments schmackhaft zu machen. Fakt ist, dass in all diesen Ländern der Immobiliensektor die treibende Kraft ist und für Wirtschaftswachstumsraten sorgt. Wichtiger wären Investitionen in produzierendes Gewerbe, in industrielle Anlagen aber dazu benötigt man ausländisches Know how, welches vor allem bei Produktionsverlagerungen ins Land kommt. China hat ohnehin große Zukunftsprobleme. Durch die jahrzehntelange Ein-Kind-Politik macht sich eine Überalterung der Gesellschaft bemerkbar, die sich in einigen Jahren dramatisch auswachsen wird. Nun bremst die Euro-Krise auch noch die chinesische Wirtschaft und auch die Türkei muss kleinere Brötchen backen. Merkwürdig ist im Fall der Türkei, dass man seit Jahren auf Platz 17 in der Rangfolge der Wirtschaftsmächte steht und nicht aufsteigt. Das 75 Millionen-Volk, die selbsternannte Weltmacht, liegt sogar noch hinter den Niederlanden, wo gerade einmal 17 Millionen Menschen leben. Ja, die Wirtschaftskraft der Türkei ist so hoch, wie die von Bayern und das sagt schon viel aus.
    Ursprünglich wurde dieser Artikel in diesem Thema veröffentlicht: Wenn der Tiger aus Papier ist......... - Erstellt von: Realist59 Original-Beitrag anzeigen