Geldwäsche leicht gemacht – Mafia setzt auf Immobilien in Deutschland

Der boomende deutsche Immobilienmarkt lockt verstärkt Kriminelle an. Ein Problem ist Geldwäsche. „Beim Immobiliensektor handelt es sich aufgrund der dort vorhandenen hohen Transaktionsvolumina um einen Sektor mit herausgehobenem Risiko“, heißt es in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion.

Von den erfassten 563 Verfahren zur Organisierten Kriminalität im Jahr 2016 gebe es bei sieben Prozent „Geldwäscheaktivitäten mittels Investitionen in Immobilien“. Dabei gehe es in fast der Hälfte der Fälle um russische und italienische Gruppen. Zugleich wird eine hohe Dunkelziffer eingeräumt. Seit 2009 haben sich laut Regierung die Geldumsätze im Immobiliensektor deutlich erhöht, für 2016 werden sie auf 237,5 Milliarden Euro beziffert.

Der Rest sind türkisch-arabische Clans wie die Libanesen etc. Wenn der Immobilienerwerb über einen zuvor gegründeten Fonds abgewickelt wird, fällt es dann nicht mehr allzusehr auf.

 

Wie üblich in Deutschland und im folgenden Abschnitt des Artikels zu lesen: Nix genaues weiß man nicht, das, was man allerdings weiß (die Investments der italienischen Mafia), das weiß man schon lange.

Und man weiß natürlich auch schon lange warum und wegen des Warums haben italienische Behörden schon in der Vergangenheit mehrfach und erfolglos interveniert, aber es ist nichts zu machen: Geldwäsche wird in Deutschland nach wie vor leicht gemacht.  Die Herkunft großer Geldsummen und Vermögen muss nicht nachgewiesen werden. Das führt im Kleinen schon zu solchen Verwerfungen wie in deutschen Städten zu sehen: Türkisch-arabische Jugendliche ohne Schulabschluß, ohne Arbeit aber mit großen, schicken und tiefergelegten Pkw´s der Extraklasse.

Vermutlich hohe Dunkelziffer

Ein Investor ist offensichtlich auch die italienische Mafia. So lägen Informationen vor, „dass mutmaßliche Mitglieder der ‚Ndrangheta, zum Teil nach Aufforderung durch Führungsmitglieder, Investitionen insbesondere im Gastronomiebereich, in der Hotellerie und in verschiedenen Handelsbranchen in Deutschland getätigt haben“, heißt es in der Antwort des Bundesbauministeriums. 2016 seien wegen verdächtiger Aktivitäten im Immobilienbereich Vermögenswerte in Höhe von 61 Millionen Euro durch den Staat vorläufig gesichert worden.

„Die in diesem Bereich regelmäßig vorhandene Wertstabilität eröffnet die Möglichkeit, insbesondere hohe Bargeldsummen zu platzieren“, schreiben die Autoren. Zugleich räumen sie ein Kontrolldefizit des Staates ein. „Zur Dunkelziffer der Verdachtsfälle und des Geldwäschevolumens im Immobiliensektor in Deutschland liegen der Bundesregierung keine aktuellen Informationen vor.“ Die Aufsicht liegt im Bereich der Bundesländer, oft ist sie personell aber nur dünn besetzt.

Derzeit laufe im Rahmen der Nationalen Risikoanalyse (NRA) der Regierung eine Untersuchung des Geldwäsche- und Terrorismusfinanzierungsrisikos unter anderem im Immobiliensektor. Außerdem verweist das Ministerium auf eine Änderung der EU-Geldwäscherichtlinie, die voraussichtlich bis Mitte Juni 2018 in Kraft tritt. Sie soll einen grenzüberschreitenden Zugang zu Informationen über Investitionen im Immobiliensektor und zu Grundbucheinträgen ermöglichen.

Das Ganze scheint System zu haben. In einem Land mit vormals vorbildlicher Verwaltung werden keine Register über Grundbesitz und Eigentümer geführt.

 

Öffentliches Immobilienregister fehlt

(…)Dringend notwendig sei ein zentrales und öffentliches Immobilienregister, in dem die wahren Eigentümer eingetragen sind. Die Geldwäscheaufsicht im Immobiliensektor sei ein Flickenteppich und in vielen Bundesländern schlichtweg ein Witz. „Wir sehen bislang nur die Spitze eines gewaltigen Eisberges“, meinte Paus. Die Grünen-Innenexpertin Irene Mihalic betonte: „Trotz der hohen Dunkelziffer sprechen die Zahlen der Bundesregierung eine eindeutige Sprache, der Immobilienmarkt ist ein Hoch-Risiko-Sektor für Geldwäsche“.

Damit wir wieder am Anfang sind und dort bleiben: Nichts genaues weiß man nicht in Deutschland. Und das wird sich auch nicht ändern.

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Mafia-setzt-auf-Immobilien-in-Deutschland-article20484128.html

 

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