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  1. #1

    Größte Tafel Deutschlands: Das untere Ende der Gesellschaft

    Manfred Baasner verteilt Essen, das sonst im Müll landen würde. Immer mehr Alte, Arme und Flüchtlinge kommen zu ihm. Der Verteilungskampf am unteren Ende der Gesellschaft eskaliert. Ein Besuch bei Deutschlands größter Tafel.

    Wie ein König steht Manfred Baasner da, die Lippen unter dem grauen Schnauzbart geschürzt, die Hände auf das Geländer der Laderampe gestützt, neben sich eine Kiste welker Karotten. Baasner leitet die Tafel Bochum-Wattenscheid, die größte in Deutschland. Aus verkniffenen Augen blickt er herab, das hier ist sein Reich.
    Auf dem Parkplatz vor ihm hasten an diesem Morgen Menschen zur alten Lagerhalle, wo es die Almosen gibt. Trolleys rumpeln über den Asphalt. Früher kannte Baasner die meisten, die hierherkamen. Doch heute? "Immer mehr Fremde", brummt er. Frauen mit Kopftüchern, Männer mit langen Vollbärten und Smartphones. "Inzwischen haben wir 80 Prozent Asylsuchende." Man versteht ihn kaum, seine Stimme verliert sich zwischen den Rufen von unten und dem Röhren der Lieferwagen, die ausrücken, um alte Lebensmittel bei den Supermärkten der Umgebung einzusammeln. Baasner rückt seine Schlägermütze zurecht und wendet sich ab. "Es läuft was richtig schief in Deutschland."

    Der Verteilungskampf eskaliert

    Bei der Tafel in der Laubenstraße eskaliert, wovor viele seit Monaten warnen: der Verteilungskampf am unteren Ende der Gesellschaft. Gerade dort, unter den Ausgegrenzten und Armen, bei denen Hartz IV und Renten nicht zum Leben reichen, fühlen sich viele ohnehin vernachlässigt vom Staat. Die Flüchtlinge haben dieses Gefühl nur noch verstärkt. "Für die macht ihr alles, für uns macht ihr nichts" , lautet der Vorwurf, den Politiker wie Sigmar Gabriel immer wieder hören. Niemand dürfe in Deutschland schlechter leben, nur weil die Flüchtlinge kommen, warnte der SPD-Chef darum vor Wochen schon. Er fürchte sonst, "dass uns die Gesellschaft auseinanderfliegt".

    Es verschiebt sich etwas. Das soziale Gefüge, so die Sorge, könnte durcheinandergeraten. Hartz-IV-Empfänger oder Rentner, Roma oder Aussiedler - auch am unteren Rand der Gesellschaft hatte jeder eine klare Vorstellung, wo er steht und was er zu erwarten hat. Mit den Flüchtlingen droht das zu verwischen. Die Angst vor dem Statusverlust mischt sich mit der Angst, nicht mehr genug abzubekommen. Ob bei der Suche nach bezahlbarem Wohnraum oder eben nach ein paar Tüten mit Essensspenden.
    Manfred Baasner steckt die Hände in die Jackentaschen und steigt von der Laderampe. Fertig zum Rundgang durch sein Reich, das in einem ehemaligen Baumarkt untergebracht ist. Sortierhalle, Ausgabestelle, Sozialkaufhaus, Sprachschule. Als er die Tafel vor rund 16 Jahren ins Leben rief, wollte er vor allem Menschen unterstützen, die unter Altersarmut litten. Von ihnen gibt es immer mehr in Deutschland, Baasner selbst ist einer von ihnen, 903 Euro Rente bekommt er, auch er ernährt sich von der Tafel.

    Die Welt am unteren Rand der Gesellschaft ist nicht schwarz-weiß. Das erfährt sie jeden Tag. Schon mehrfach haben Asylsuchende nebenan im Sozialkaufhaus ein gummigeschnürtes Bündel 500-Euro-Scheine aus der Tasche gezogen, um Schuhe oder Kleidung für 50 Cent zu bezahlen. Wie muss eine Tafel handeln, wenn die Formel "Flüchtling gleich arm" nicht stimmt? Karen Mittelstädt hat darauf keine Antwort gefunden.

    http://www.stern.de/wirtschaft/die-t...t-6871918.html

  2. #2
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    AW: Größte Tafel Deutschlands: Das untere Ende der Gesellschaft

    Nur noch zum Fremdschämen!
    "...und dann gewinnst Du!"

  3. #3

    AW: Größte Tafel Deutschlands: Das untere Ende der Gesellschaft

    Schon mehrfach haben Asylsuchende nebenan im Sozialkaufhaus ein gummigeschnürtes Bündel 500-Euro-Scheine aus der Tasche gezogen, um Schuhe oder Kleidung für 50 Cent zu bezahlen. Wie muss eine Tafel handeln, wenn die Formel "Flüchtling gleich arm" nicht stimmt? Karen Mittelstädt hat darauf keine Antwort gefunden.
    frag mal die Deutschen, die bei der Tafel anstehen wie ein 500 €-Schein ausschaut ....
    Wenn Asylschmarotzer mit 500ern wedeln ..dann Hand ab und mit Dauerschrot zurück in die in die Heimat jagen
    "Mein Vaterland hat allzeit den ersten Anspruch auf mich." (Mozart)

    "Ich habe nur ein Vaterland, das heißt Deutschland." (vom Stein)

  4. #4

    AW: Größte Tafel Deutschlands: Das untere Ende der Gesellschaft

    Die, die diese Armenspeisungen unterstützen, leiten usw., sind doch die, die dieses ungerechte System am leben halten. Würden die hinschmeißen, würde sich auch was ändern! Aber sie schnallen das nicht!

  5. #5
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    57.882

    AW: Größte Tafel Deutschlands: Das untere Ende der Gesellschaft

    Wenn jemand mit so einem Bündel Geld auftaucht, sollte er keine Waren bekommen und gleich rausgeworfen werden.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  6. #6
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    AW: Größte Tafel Deutschlands: Das untere Ende der Gesellschaft

    Wenn jemand mit so einem Bündel Geld auftaucht, sollte er keine Waren bekommen und gleich rausgeworfen werden.
    Alles filmen und die Lokalpolitik fragen, ob sie das so in Ordnung findet. Wenn bejaht wird, fragen, warum keine Deutschen mit dicken Geldbündeln rumwedeln.

  7. #7
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    AW: Größte Tafel Deutschlands: Das untere Ende der Gesellschaft

    Zitat Zitat von Realist59 Beitrag anzeigen
    Wenn jemand mit so einem Bündel Geld auftaucht, sollte er keine Waren bekommen und gleich rausgeworfen werden.
    Es tauchen ja auch sogenannte Bedürftige mit tiefergelegten Mittelklasselimousinen auf der Hartz-IV-Behörde, Jobcenter genannt, auf, ohne dass es jemanden stört, schon gar nicht den Sachbearbeiter, vor dessen Bürofenster sie parken.

    Es kommt eben immer darauf an, wer womit wo auftaucht. Vor allem, wer.
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

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