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    Petry leistet sich die meisten Falschaussagen in TV-Talks

    Petry leistet sich die meisten Falschaussagen in TV-Talks

    Berlin. Von wegen Lügenpresse: Kein Politiker verbiegt die Wahrheit so ungeniert wie AfD-Chefin Frauke Petry. Dies zeigte eine neue Studie
    .

    Sie sitzen bei Anne Will, Frank Plasberg, Sandra Maischberger, Maybrit Illner – und sie reden und reden. Talkshows gehören inzwischen zum Politik-Betrieb wie Parlamentsdebatten. Um Antworten sind Politiker dabei selten verlegen. Doch wie steht es um den Wahrheitsgehalt der Behauptungen und Thesen, die die Herren und Damen Volksvertreter in den Gesprächsrunden bei ARD und ZDF mal eben so raushauen? Für den Fernsehzuschauer ist diese – entscheidende – Frage oft kaum zu klären. Er muss glauben, oder eben nicht. Doch nun gibt es Abhilfe.

    Volontäre der Kölner Journalistenschule haben die Diskussionsbeiträge von Talkgästen genau unter die Lupe genommen. Zwischen Dezember 2015 und März 2016 prüften sie die Aussagen der Politiker, die in diesen Monaten für ihre Partei am häufigsten in deutschen TV-Talkshows auftraten. Insgesamt 351 Aussagen haben die Journalistenschüler auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Das Resultat: Der überwiegende Teil der Aussagen entsprach tatsächlich der Wahrheit (70,9 Prozent). Weitere 15,1 Prozent waren immerhin „überwiegend wahr“. Auf die Kategorien „überwiegend falsch“ und „falsch“ entfielen demnach 6,6 Prozent beziehungsweise 7,4 Prozent. Jede siebte Behauptung entsprach also nicht den Tatsachen.

    Fast jede dritte Aussage Petrys war nicht korrekt
    Unrühmliche Spitzenreiterin war laut der Untersuchung die AfD-Vorsitzende Frauke Petry, die im genannten Zeitraum drei Talkshow-Auftritte wahr nahm und in 28,9 Prozent der überprüfbaren Aussagen daneben lag. „Fast jede dritte nachprüfbare Aussage von Frauke Petry war falsch oder überwiegend falsch“, so die Untersuchung. Dahinter liegt Bayerns Finanzminister Markus Söder von der CSU mit 21,9 Prozent falschen Fakten.

    Als treffsicherster Gast wiederum entpuppte sich der Studie zufolge CDU-Vizechef Armin Laschet mit „nur“ 6,5 Prozent Falschaussagen. Es folgen SPD-Bundestagsfraktionschef Thomas Oppermann (9,1 Prozent) und FDP-Chef Christian Lindner (12,5 Prozent).

    Prüfer unterstellen niemandem eine vorsätzliche Lüge
    Die Schüler der Journalistenschule betonen in ihrem Faktencheck ausdrücklich, dass „der Anteil falscher Aussagen zwar einen Hinweis darauf gibt, ob ein Politiker es mit der Wahrheit genau nimmt oder eben nicht“. Ein Vergleich der Politiker untereinander jedoch sei wegen der unterschiedlichen Datengrundlage sowie wegen der unterschiedlichen Anzahl von Talkshow-Auftritten „nur mit Vorsicht möglich“. Zudem betonten die Macher der Studie, sie wollten keinem der dem Faktencheck unterzogenen Politiker eine absichtliche Lüge unterstellen: „Das Klischee des Politikers, der alle Sorgfalt fahren lässt, um stets das letzte Wort zu haben – dafür ist unser Projekt kein Beleg.“

    Sämtliche Ergebnisse der Untersuchung haben die Volontäre im Internet auf der Seite „Faktenzoom.de“ veröffentlicht. Dort gewähren sie ebenso einen Einblick in ihre Recherchemethoden – und listen auch alle getätigten Aussagen der Politiker in einer übersichtlichen Tabelle auf.
    http://www.derwesten.de/kultur/ferns...l#plx274770656


    http://faktenzoom.de/das-projekt/

    Vier Monate hat sich unser Projekt hingezogen – den mit Abstand größten Teil dieser Zeit haben wir mit Recherche verbracht. Und das ist offenbar auch bitter nötig – da waren sich fast alle Parteien einig. Die Pressestelle der AfD etwa teilte uns mit, Faktenzoom könne für mehr Transparenz sorgen und bewirken, dass Politiker aller Couleur mehr darauf achten, welche Inhalte sie verbreiten. Die SPD wiederum schrieb uns: „Der Faktencheck […] versachlicht die Debatte und trägt zur Wahrhaftigkeit bei.“ Rückendeckung über das gesamte politische Spektrum – das gibt es wirklich selten.


    Aus dem Disput um die Bewertung der Aussagen Petrys ein kleiner Ausschnitt:

    Brückner 14/06/2016 at 16:55
    Ich habe nur mal eine Aussage von Frau Petry gecheckt, die sie als falsch bewertet haben:

    Laut Wikipedia: Die Landgrenze zu den acht Nachbarländern hat eine Gesamtlänge von 2.648 km. Mit einer Küstenlinie von etwa 7.200 km liegt die Türkei im Westen am Ägäischen Meer, im Süden am Mittelmeer und im Norden am Schwarzen Meer.

    Somit stimmt die Aussage, daß die Türkei eine Außengrenze von ca 10.000 km hat durchaus. Sie können dies leicht selbst überprüfen und sollten dann auch Ihre Prozentzahlen korrigieren.

    Ich werde mir nicht die Mühe machen, Ihre anderen Fehler zu finden. Was soll ich nun von dem Ganzen halten?

    Antworten
    Faktenzoom-Redaktion 14/06/2016 at 18:35
    Liebe(r) Herr/Frau Brückner,

    vielen Dank für Ihre Kritik. Sie liegen richtig: Die Türkei hat eine Außengrenze von circa 10.000 Kilometer. Wir bedauern sehr, dass uns bei der Recherche hier ein Fehler unterlaufen ist. Frauke Petry hat mit ihrer Aussage auf die Frage geantwortet, wie die AfD die Grenzen schließen wolle. Eine Seegrenze kann man schwerlich schließen und so sind wir dazu gekommen, nur die Landgrenze zu überprüfen – ein klarer Fehler. Wir werden die entsprechende Einstufung korrigieren. Die Prozentzahlen werden sich dann ebenfalls ändern.

    Wir freuen uns über jede Kritik und jede Anregung. Wenn Sie sonstige Fehler entdecken, so teilen Sie dies gerne mit.

    Mit freundlichen Grüßen

    das Faktenzoom-Team

    Antworten
    Karopka, Cornelia 14/06/2016 at 17:00
    Die Türkei besitzt eine Küstengrenze von über 8000 km http://www.goruma.de/Laender/Europa/...geografie.html
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Blaue_Grenze
    Die zu den 2500 km Gemeinsame Staatsgrenze zu anderen Ländern hinzuaddiert werden müsste, wenn man korrekt arbeitet. Recherchedauer 1min.
    Frau Petry hat also Recht.

    Antworten
    Faktenzoom-Redaktion 14/06/2016 at 18:38
    Liebe Frau Karopka,

    vielen Dank für den Hinweis. Lesen Sie dazu bitte die Antwort auf Herr/Frau Brückners Kommentar.

    Mit freundlichen Grüßen
    das Faktenzoom-Team

    Antworten
    Martin Halweg 14/06/2016 at 18:01
    Betrifft die Aussage (Nr. 21) der Fr. Dr. Petry in der Sendung „Maischberger“ vom 27.01.2016.

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    bezugnehmend auf die Äußerung; „Ein Großteil der Asylbewerber in Deutschland hat kein Recht auf Asyl“ ist festzustellen, daß Fr. Dr. Petry damit Recht hat.
    Der größte Teil der Bewerber auf Asyl nach Art 16 a GG aus dem Jahr 2015 wurd abgelehnt und zur Ausreise aufgefordert. Im Jahr 2015 wurden 50,2 % der Anträge entweder formal abgelehnt oder erledigten sich durch entsprechende Sachentscheidungen. Die Aussage der Fr. Dr. Petry erfolgte am 27.01.2016. Für das Jahr 2016, dessen Zahlen sie ausschließlich in ihrer Gegenäußerung anführten und welche nur bis Mai 2016 vorliegen, lagen zum Zeitpunkt der Sendung vom 27ten Januar 2016 noch keine validen Zahlen vor. Insofern konnte Fr. Dr. Petry sich ausschließlich auf die Zahlen des Jahres 2015 berufen, welche gemäß ihrer Äußerung eben einen Großteil wiederspiegeln.

    Eine Kopie dieser Nachricht habe ich ebenfalls Fr. Dr. Petry zukommen lassen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Martin Halweg

    Antworten
    Faktenzoom-Redaktion 14/06/2016 at 19:39
    Lieber Herr Halweg,

    vielen Dank für Ihre Kritik. Wir werden aber bei unserer Bewertung bleiben: Die Schutzquote im Jahr 2015 lag bei 61,5 Prozent. Diese Zahl berechnet sich wie folgt: Alle vom BAMF getroffenen Entscheidungen minus der sonstigen Verfahrenserledigungen (also Entscheidungen, bei denen der Antrag nicht inhaltlich geprüft wurde) ergeben 232.429 vom BAMF bearbeitete Asylanträge. Davon bekamen 142 944 Menschen Asyl, subsidären Schutz oder ein Abschiebeverbot. Das ergibt eine Gesamtschutzquote von 61,5 Prozent. Damit wurden nur 38,5 Prozent der Asylanträge abgelehnt – das ist nicht die Mehrheit.

    Wir freuen uns über jede Kritik und jede Anregung. Wenn Sie sonstige Fehler entdecken, so teilen Sie dies gerne mit.

    Mit freundlichen Grüßen

    das Faktenzoom-Team

    Antworten
    Egal 14/06/2016 at 20:52
    Ihre Unwissenheit und Fehler sind wirklich peinlich!
    Die Aussage war „Ein Großteil der Asylbewerber in Deutschland hat kein Recht auf Asyl“. Ein Recht auf Asyl haben nur diejenigen, die vom BAMF Recht auf Asyl bescheinigt bekommen. NICHT diejenigen bei denen das Verfahren abgebrochen wird. NICHT diejenigen die nur subsidären Schutz bekommen haben. NICHT diejenigen bei denen nur ein Abschiebeverbot besteht. Das dürfte sich um eine Größenordnung von wenigen Prozent handeln, gaher hat ein Großteil kein Recht auf Asyl.

    Antworten
    Faktenzoom-Redaktion 14/06/2016 at 22:00
    Wir werden das umgehend prüfen.

    Mit freundlichen Grüßen
    das Faktenzoom-Team

    Antworten
    TerraFox 14/06/2016 at 21:20
    Ein Abschiebeverbot ist jedoch nicht Thema sondern das (politische) Asyl. Demnach sind die Zahlen anderes. Sonst wäre jede Antwort nur Auslegungssache

    Antworten
    Karopka, Cornelia 14/06/2016 at 18:23
    Noch zwei Anmerkungen zu den Aussagen, die „nicht prüfbar“ seien und damit natürlich die Gesamtauote wahr/falsch beeinflussen:
    Aussage 47:“geht darum, dass wir einen permanenten Rechtsbruch erleben, der von Verfassungsrechtlern hinreichend beschrieben wurde.“ Hier der Link zum Gutachten des Verfassungsrechtlers di Fabio, der im Auftrag Bayerns ein Gutachten erstellte: http://www.bayern.de/wp-content/uplo...formatiert.pdf
    Die Aussage ist also überprüfbar und auch wahr (Kurzfassung S116)
    Aussage 65:“Die AfD fordert, Richterstellen zu erweitern. Die CDU in Sachsen hat diesen Vorschlag Vor allem mit Blick auf den zu erwartenden Geschäftsanfall in Asylsachen wurden der sächsischen Justiz durch den Haushalts- und Finanzausschuss des Sächsischen Landtages auch für das Jahr 2016 zehn zusätzliche Richterstellen bewilligt, die für fünf Jahre zur Verfügung stehen werden. Deshalb können sechs neue Richter im Januar 2016 ihren Dienst bei den drei sächsischen Verwaltungsgerichten aufnehmen, für vier weitere ist die Zuweisung bereits Ende 2015 erfolgt.“
    http://www.medienservice.sachsen.de/.../201231?page=3
    Die Recherche hat ein paar Minuten gedauert, allerdings bin ich kein Journalistenschüler, sondern berufstätig.

    Antworten
    Faktenzoom-Redaktion 14/06/2016 at 21:36
    Liebe Frau Karopka,

    haben Sie vielen Dank für Ihre Anmerkungen zur Recherche. Wir haben noch einmal nachgeschaut.

    Zu Aussage 47: „Der aktuelle Zustand an der deutschen Grenze ist ein permanenter Rechtsbruch, der von Verfassungsrechtlern beschrieben wurde.“ Frauke Petry behauptet, dass es sich bei der Situation an den Grenzen um Rechtsbruch handelt. Sie haben recht: Verfassungsrechtler wie di Fabio argumentieren sachlich und kommen zu ihrem Ergebnis, das geltendes Recht verletzt wurde. Jedoch gibt es auch Verfassungsrechtler, die keinen Rechtsbruch im Handeln Merkels sehen. Außerdem ist es nicht möglich, einen solch komplexen juristischen Sachverhalt als wahr oder falsch zu bewerten, wenn es kein rechtskräftiges Urteil gibt. Deswegen sind wir der Meinung, dass die Aussage „nicht überprüfbar“ ist.

    Zu Aussage 64: Als „nicht belegt“ bewerteten wir diese Behauptung aus folgendem Grund: Frauke Petry stellte den Beschluss für zusätzliche Richterstellen so dar, als wäre er auf Vorschlag der AfD bewilligt worden. Das ist aber nicht zu belegen – außer wenn uns ein CDU-Mitglied des Sächsischen Landtags beweisen könnte, dass nur wegen des Vorschlags der AfD neue Richterstellen beschlossen wurden. Die Begründung unserer Bewertung finden Sie aber auch rechtsstehend in dem pdf-Dokument. Die Tatsache, auf die Sie sich bezogen haben – dass überhaupt neue Richterstellen geschaffen wurden – war bei dieser Aussage nicht Teil der Recherche, wohl aber in Aussage 63.

    Wir bitten Sie, bei Ihrem Urteil über unsere Rechercheleistung dies zu berücksichtigen.

    Mit freundlichen Grüßen

    das Faktenzoom-Team

    Antworten
    Petra Ristow 14/06/2016 at 18:35
    Über den größten Teil der Asylbewerber aus 2015 wurde bislang noch gar keine Entscheidung getroffen. Also ist die Aussage „die Mehrheit der Asylbewerber wurde abgelehnt“ ganz schlicht ein Schuss ins Blaue.
    https://www.proasyl.de/thema/fakten-zahlen-argumente/

    Antworten
    Pascal Beucker 14/06/2016 at 18:51
    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ihr schreibt: „Unter den im Bundestag vertretenen Parteien lehnen neben der SPD auch die Grünen eine Obergrenze ab, so eine Erklärung auf der Internetseite der Partei.“ Habt ihr da nicht eine Partei vergessen?
    http://www.linksfraktion.de/position...2-januar-2016/
    https://www.die-linke.de/nc/die-link...d-kontingente/

    Antworten
    Florian Richter 14/06/2016 at 19:20
    Hab ich mich auch gerade gefragt 😀

    Antworten
    Faktenzoom-Redaktion 14/06/2016 at 22:07
    Lieber Herr Beucker,

    vielen Dank für den netten Hinweis! Die SPD und Grüne waren in unserer Begründung nur als Beispiel genannt. Wir haben „die Linke“ nun aber noch in unsere Begründung hinzugefügt.

    Mit freundlichen Grüßen

    das Faktenzoom-Team

    Antworten
    DHFischer 14/06/2016 at 19:41
    „Man rechnet für die Flüchtlingshilfe mit 50 Milliarden Euro Ausgaben jährlich bei gut verlaufender Integration“

    Damit hat Frau Petry Recht, denn bereits belaufen sich die jährlichen Kosten auf 2015, also als der Flüchtlingszustrom begann, bei über 21 Milliarden Euro (bei 1,1 Millionen Flüchtlinge, die ja auch der Innenminister mittlerweile bestätigte).

    http://www.focus.de/finanzen/news/ar...d_5076366.html

    Nun ist es aber so, dass jedes Jahr 400.000 Wohnungen gebaut werden sollen. Ebenso werden bei 1.1 Millionen (das entspricht 11 Großstadte) zusätzliche Menschen mehr Infrastruktur gebraucht: Polizei, Feuerwehr, Lehrer, …
    Diese Kosten sind noch nicht einmal eingerechnet bzw. tauchen nirgendwo auf.
    Weiterhin sind die Flüchtlinge nach einer bestimmten Zeit H4 anspruchsberechtigt und dürfen sich eine Wohnung suchen (also kein Flüchtlingsheim mehr). Wenn bereits jetzt die Kosten (die wahren Kosten dürften höher liegen) schon 21 Milliarden € pro betragen, wie kann es sein, dass dann für das nächste Jahr (also wo Integrations-, Infrastruktur-, H4- u. Sozialkosten noch dazu kommen) nur 25 Milliarden € kosten sollen? Den Familiennachzug und weitere Flüchtlinge sind für 2016 noch nicht einmal einbezogen.

    Die Wahrheit ist, dass nicht einmal die Politiker wirklich wissen wie hoch die Kosten sind, da diese auf Unmengen von Töpfen und Geldgebern aufgeteilt (Mal ist der Bund zuständig, mal Land, mal Kommune) ist oder gar nicht erst zugerechnet wird (z.B. Krankenkassenbeiträge, Kosten für Polizisten, Lehrer usw.).

    Antworten
    Philipp R. 14/06/2016 at 19:51
    Leider ist die Recherche und Bewertung von Faktenzoom ähnlich schlampig wie die Recherchen der zitierten Personen. Die Bewertung ist zum Teil definitiv sehr tendenziös.

    Antworten
    Faktenzoom-Redaktion 14/06/2016 at 20:39
    Lieber Herr R.,

    vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Projekt. Wir haben unsere Quellen offengelegt, die Recherche ist transparent und nachvollziehbar. Wenn Sie also konkrekte Verbesserungsvorschläge haben, so zögern Sie nicht und kontaktieren uns.
    Wir freuen uns auf Ihre Anregungen.

    Mit freundlichen Grüßen
    das Faktenzoom-Team

    Antworten
    DHFischer 14/06/2016 at 20:00
    „Es werden keine demokratischen Entscheidungen getroffen wo, wie und ob Deutschland Geld für Flüchtlinge ausgeben soll“

    Diese Aussage ist korrekt.

    a) Der größte Teil der Bevölkerung lehnt Merkels Flüchtlingspolitik ab; es interessiert die Politiker absolut nicht, was die Bevölkerung denkt oder will

    http://www.zeit.de/politik/deutschla...htlingspolitik
    http://www.tagesschau.de/inland/deut...trend-475.html

    b) Gesetzesbrüche, insbesondere gegen das GG (Art 16 a) sind nie demokratisch legitimiert; Berlins Sozialminister Mario Czaja gibt sogar ganz offen zu, dass sie gegen Gesetze verstossen, das Asylbewerberleistungsgesetz.

    http://www.focus.de/regional/berlin/...d_5188181.html

    c) Durch Merkels Politik wird die Gesellschaft sehr stark verändert und darüber hätte das Volk vorher abstimmen müssen. Das ist wirklich Demokratie, ansonsten muss man auch feststellen, dass Putin und Erdogan ebenso luppenreine Demokraten sind und demokratisch agieren.

    Antworten
    Toni 14/06/2016 at 20:05
    2014 wurden 1,8% nach dem eigentlichen Asylrecht (das heisst auch “Asylberechtigt“) der Aufenthalt gewährt, die Gesamtannerkennungsquote lag bei 48,5% (zu 2015 gibt es noch keine verlässlichen Zahlen), Frau Petry hat immer betont, dass Sie ganz klar trennt zwischen “Asyl“, “subsidiärer Schutz“ – das sind die “Kriegsflüchtlinge“ und die größte Gruppe und “Migranten“. Von daher ist die Aussage über die niedrige Annerkennungsquote auf Asyl korrekt.

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Asylrecht_(Deutschland)

    http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlage...tml?nn=1362948

    Antworten
    Faktenzoom-Redaktion 14/06/2016 at 20:53
    Lieber Toni,

    vielen Dank für Ihre Kritik. Wir nehmen an, Sie beziehen sich auf Frauke Petrys Kommentar „Ein Großteil der Asylbewerber in Deutschland hat kein Recht auf Asyl“. Wir werden diesbezüglich bei unserer Bewertung bleiben: Die Schutzquote im Jahr 2015 lag bei 61,5 Prozent. Diese Zahl berechnet sich wie folgt: Alle vom BAMF getroffenen Entscheidungen minus der sonstigen Verfahrenserledigungen (also Entscheidungen, bei denen der Antrag nicht inhaltlich geprüft wurde) ergeben 232.429 vom BAMF bearbeitete Asylanträge. Davon bekamen 142 944 Menschen Asyl, subsidären Schutz oder ein Abschiebeverbot. Das ergibt eine Gesamtschutzquote von 61,5 Prozent. Damit wurden nur 38,5 Prozent der Asylanträge abgelehnt – das ist nicht die Mehrheit.

    Wir freuen uns über jede Kritik und jede Anregung. Wenn Sie sonstige Fehler entdecken, so teilen Sie dies gerne mit.

    Mit freundlichen Grüßen

    das Faktenzoom-Team

    Antworten
    TerraFox 14/06/2016 at 21:21
    Bitte überprüfen Sie, welche nach GG §16a anerkannt wurden. Dem Asylrecht.

    Antworten
    Joachim 14/06/2016 at 21:41
    Was wohl nicht so ganz korrekt ist, ihre Zählweise.

    Sie schreiben zum einen“Alle vom BAMF getroffenen Entscheidungen minus der sonstigen Verfahrenserledigungen“ – das heißt viele werden einfach aussortiert, das heißt nicht berücksichtigt in ihrer Berechnung. Zum anderen schreiben sie selbst: „Davon bekamen 142 944 Menschen Asyl, subsidären Schutz oder ein Abschiebeverbot.“

    Wieviele bekamen Asyl? Nicht „oder, oder, oder“. Nur darum geht es.

    Asyl nach GG bekamen ca. 1%. Punkt.

    Daß von den 99% anderen quasi 100% immer hier bleiben und für immer alimentiert werden müssen, wissen wir. Aber genau DAS war ja der Kritikpunkt von Frau Dr. Petry.

    Antworten
    DHFischer 14/06/2016 at 20:48
    „Die SPD fordert eine Obergrenze für Flüchtlinge“

    Ist richtig, denn:

    Bei der SPD heissen Obergrenzen Kontingente (klingt einfach besser)

    http://www.tagesspiegel.de/politik/n.../12704300.html

    https://www.tagesschau.de/inland/flu...litik-159.html

    Zusätzlich habt ihr selber einen Fehler gemacht. Nach eurer Aussage sagte Frauke Petry „Die Obergrenze wird aus der SPD gefordert. Die wird auch inzwischen aus allen anderen Parteien gefordert“.

    Das bedeutet gerade nicht, dass die SPD fordert eine Obergrenze, sondern dass selbst Parteimitglieder der SPD Obergrenzen fordern bzw. den grenzenlosen Zuzug von Flüchtlingen ablehnt.

    Beispiele für diese Parteimitglieder:

    Lutz Trümper, Bürgermeister Magdeburg,
    http://www.huffingtonpost.de/2016/01...n_9089468.html

    Guido Reil, Ratsherr der Stadt Essen,
    http://www.derwesten.de/staedte/esse...d11442282.html

    Thilo Sarrazin
    http://www.zeit.de/politik/deutschla...undesregierung

    Heinz Buschkowsky
    http://www.focus.de/politik/deutschl...d_5004332.html

    SPD in Essen ruft zu Demonstration gegen Flüchtlingsheim auf
    http://www.wz.de/home/panorama/spd-b...itik-1.2107214

    Antworten
    Mirko A. 14/06/2016 at 21:15
    Zu Frage 18: Reichen zwei Artikel?
    09.04.2016 >>> http://www.welt.de/politik/deutschla...he-Partei.html <<>> http://www.rp-online.de/politik/deut...-aid-1.6004964 <<<

    sinngemäß: "Der Chef des Verfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen, spricht sich überraschend deutlich gegen eine Überwachung der Alternative für Deutschland (AfD) aus, da die Voraussetzungen dafür nicht erfüllt seien."

    Ergo ist die Fragestellung prüfbar und damit als "wahr" einzuordnen!

    Anmerkung: Je mehr ich mir ihre Arbeit so ansehe (bei allen Personen), desto so mehr gewinne ich den Eindruck das die %-Angabe der Wahr- und Falsch-Aassagen mehr ihre persönliche (politischen) Ansichten widerspiegelt.

    Antworten
    Karopka, Cornelia 14/06/2016 at 21:28
    Nachdem ich mir die Datenblätter von Frau Petry und Frau Göring Eckardt nochmal angeschaut habe, nochmal zwei Anmerkungen:
    1. bei Frau Göring-Eckardt waren 7 von 76 Aussagen „falsch oder überwiegend falsch, bei Frau Petry 10 von 87, also 8,7 Prozent. Bei Frau Göring Eckardt wurde die selbe Aussage, die auch Frau Petry getroffen hatte (Aussetzung des Familiennachzuges) als richtig (wahr) gewertet – bei Frau Frau Petry als falsch. Entweder sie ist wahr oder falsch, beides gleichzeitig geht nicht, oder kommt es doch nicht darauf an, was jemand sagt, sondern wer etwas sagt?
    Das sollten angehende Journalisten besser können.
    Ich bin jedenfalls sehr enttäuscht von der Unseriösität dieses Crossover Projektes.

    Antworten
    Karopka, Cornelia 14/06/2016 at 21:36
    Korrektur :10 von 87 falsche Aussagen entspräche 11,5 Prozent, 7 von 76 entspräche 9,2 Prozent (man sollte eben doch rechnen und nicht schätzen)
    Bleibt die Frage, wie dieselbe Aussage bei zwei verschiedenen Politikern als richtig und falsch eingeschätzt werden kann (sinnigerweise beide Male mit derselben Begründung)

    Martin 14/06/2016 at 21:30
    Kleine Anmerkung zu folgendem Pkt.:
    Petry, Frauke Maybrit Illner 13.03.2016 3400
    „Das ist Realität, Frau Göring-Eckardt, dass die gut Ausgebildeten [Türken] zurück gehen.
    Die gut ausgebildeten Türken in Deutschland gehen in die Türkei zurück. “

    Nach Prüfung der vers. Studien/Befragungen/Statistiken, welche hier mitunter als Begründung angeführt werden, müsste man die Prüfbarkeit der genannten Aussage auf „unprüfbar“ ändern. Fakt ist, dass sich anhand der Ergebnisse keine Auskunft über die spezifische Abwanderungsbereitschaft bzw. tatsächlicher Abwanderung etwaigen türkischstämmiger Hochqualifizierter treffen lässt, da es hier an empirisch validen Erkenntnissen mangelt. Weitergehend ist der letzte Satz mit den angegebenen Werten bzgl. der Abwanderung nicht korrekt, da es sich bei der Gesamtzahl nicht ausschließlich um „Türkischstämmige“ handelt. Vllt. ist hier auf den negativen Wanderungssaldo im 2012 hinzuweisen : 32.788 Fortzügen und 28.641 Zuzüge aus deutscher Sicht.
    http://faktenzoom.de/petry/
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: Petry leistet sich die meisten Falschaussagen in TV-Talks

    Volontäre der Kölner Journalistenschule
    und die sind also kompetent und überprüfen ob Aussagen wahr oder unwahr sind? Diese Leute stehen zu über 80% politisch links und es sollte mich sehr wundern, dass sie objektiv sind. Die zahlreichen Beispiele, wo sie selbst als Trickser überführt werden, sprechen Bände.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  3. #3
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    AW: Petry leistet sich die meisten Falschaussagen in TV-Talks

    Was soll's? Demnächst werden wir wohl lesen dürfen, wer die meisten „i”s nach einem Gewitter gesagt oder geschrieben hat, was ja bekanntlich für den Fortbestand der Menschheit von unabdingbarer Bedeutung ist.
    Vielleicht sollten sich die Damen und Herren Volontäre damit begnügen, die täglichen Ereignisse sachlich und exakt wiederzugeben. Ich glaube, damit wären sie völlig ausgelastet.
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

  4. #4
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    AW: Petry leistet sich die meisten Falschaussagen in TV-Talks

    Natürlich hat Petry die meisten Falschaussagen gemacht.

    Es waren die falschen Aussagen.

  5. #5

    AW: Petry leistet sich die meisten Falschaussagen in TV-Talks

    Aber sie gehört zu den wenigen die nicht hinter einem jeden Wort ääääääääääääääääääää sagt.

    Nimmt man von den Altparteien einen Gabriel, de Misere, Altmeier, Seehofer etc... so scheint deren normal Sprachgebrauch nur aus Umlauten statt an klar gebildeten Sätzen zu betstehen.
    Weltmeister im Umgang mit Umlauten ist immer noch äääääääääääääääääääääääää Stoibäääääääääääääääääääääääääääääääär.

    Als nächstes wären dann die Wackeldackel ...allen voran Merkel , die schafft es nicht ihren Ätzschädel auch nur für ne halbe Sekunde nicht wackeln zu lassen, gefolgt von Roth, v.d. Leyen, etc.

    Und wenn man von Falschaussagen spricht, für mein Verständnis LÜGEN.... so liegt auch hier die Kanzlerin als mieseste Stiefmutter der Nation weit vorne.

    Mein Verständnis für Journalisten die sich mit solchen Studien befassen ist gleich NULL, denn:
    In Deutschland kann sich jeder auf seiner Visitenkarte als Journalist, Publizist oder Schriftsteller titulieren, egal, ob er 300, einen oder gar keinen Artikel pro Jahr verfasst. Der Grund dafür steht im Grundgesetz. Artikel fünf garantiert, dass jeder seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei äußern kann. Dieses wichtige Recht darf nicht von einer akademischen oder anderen Berufsausbildung abhängig sein. Um wirklich Journalist zu werden, ist es natürlich ganz hilfreich, zu studieren, spezielle Kenntnisse und Fertigkeiten zu erwerben und Kontakte zu knüpfen, zum Beispiel als freier Autor, Praktikant oder Volontär. Einen Presseausweis aber bekommt nur derjenige, der tatsächlich seinen Lebensunterhalt als Journalist verdient, zum Beispiel als fest angestellter Redakteur bei Redaktionen, Sendern oder Verlagen.

    Und die wenigsten die Journalismus studiert haben sind gute Journalisten
    Geändert von Der Kritische (15.06.2016 um 22:28 Uhr)
    "Mein Vaterland hat allzeit den ersten Anspruch auf mich." (Mozart)

    "Ich habe nur ein Vaterland, das heißt Deutschland." (vom Stein)

  6. #6

    AW: Petry leistet sich die meisten Falschaussagen in TV-Talks

    Die Petry-Lügen-Studie: Eine Ente aus dem Märchenland

    Manche mögen es vielleicht gar nicht glauben – aber Journalismus ist ein Beruf, den man lernen kann. Es gibt sogar spezielle Ausbildungsbetriebe wie zum Beispiel die Kölner Journalistenschule. Die dortigen Auszubildenden, auch Volontäre genannt, durchlaufen eine vierjährige Ausbildung. Zwölf dieser Volontäre des Ausbildungsjahrgangs 2014 hatten eine durchaus interessante Idee. Sie untersuchten die Aussagen von sieben Politikern in Talkshows wie Maischberger oder Maybritt Illner auf ihren Wahrheitsgehalt.



    Sie steht an der Spitze der AfD und führt unsere Rangliste im negativen Sinn an: Frauke Petry. Gut ein Viertel ihrer Behauptungen mussten wir nach unserer Recherche beanstanden, gut 15 Prozent waren komplett falsch.

    Frauke Petry (41) ist Bundessprecherin der Alternative für Deutschland (AfD) und steht somit seit 2013 an der Spitze der Partei. Seit 2014 ist sie Mitglied des sächsischen Landtags.

    86 Tatsachenbehauptungen Petrys haben wir mitgeschrieben. 19 davon konnten wir nicht recherchieren, bei weiteren 19 fanden wir weder dafür noch dagegen Belege. Eine Kostprobe: „Die Bundesregierung hält sich nicht an das geltende Recht.“ Beobachtet man das politische Geschehen, etwa die Arbeit des NSA-Untersuchungsausschusses, dann wird klar, dass gerade Juristen sich trefflich darüber streiten können, ob der deutsche Staat sich stets den Gesetzen fügt. Es wäre doch sehr vermessen, würden wir in diese Frage abschließend beantworten.

    Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, daß Frauke Petry die meisten Falschaussagen gemacht habe; immerhin 15,8% ihrer Tatsachenbehauptungen seien komplett falsch. Die Zeitung „Die Welt“ titelte daraufhin: "Studie entlarvt Petry als Falschaussagen-Spitzenreiterin". Diese Schlagzeile wird durch nichts weiter untermauert als durch den Hinweis auf die Studie der Kölner Volontäre. Die Mühe, die Ergebnisse dieser Studie zumindest einem oberflächlichen Faktencheck unterzogen zu haben, ersparten sich die Welt-Redakteure. Aus gutem Grund: sonst hätten sie ihre „schöne“ Schlagzeile nicht bringen können.

    Bloß keine steile These kaputtrecherchieren - besonders wenn es um die AFD geht
    Insgesamt sechs von 38 überprüften Tatsachen-Behauptungen Petrys sind nach der Studie der Kölner Volontäre angeblich komplett falsch (die als überwiegend falsch eingestuften Aussagen werden hier außen vorgelassen). Damit schneidet Petry schlechter ab als die anderen untersuchten Politiker. Doch das Ergebnis der Studie beruht auf groben Fehlern in Methodik und Logik und zudem auf unzulässigen Veränderungen von Aussagen Petrys. Drei Beispiele mögen dies belegen:

    1. Veränderung des Inhalts einer Aussage. Am 27.01.2016 sagte Petry wörtlich zum Thema Zuwanderung: "Die Obergrenze wird aus der SPD gefordert." Die Kölner Volontäre machen daraus folgende zu überprüfende Tatsachenbehauptung: "Die SPD fordert eine Obergrenze." Das jedoch hat Petry nicht gesagt; sie hat nämlich nicht gesagt, daß eine Obergrenze von der SPD, sondern daß sie aus der SPD gefordert werde. Ein kleiner, aber um so bedeutsamerer Unterschied. Die Kölner Volontäre haben dadurch den Inhalt von Petrys Behauptung in einer Weise verändert, daß sie nunmehr schlußfolgern konnten, daß Petry falsch liege. Denn in der Tat hat die SPD eine Obergrenze nicht gefordert, doch es gab Stimmen bzw. Personen aus der SPD, die dies getan habe. So z. B. der Regensburger SPD-Oberbürgermeister Wolberg laut Mittelbayerischer Zeitung beim Neujahrsempfang, der eine Obergrenze von 200.000 bis 300.000 jährlich forderte, oder Sigmar Gabriel am 16.01.2016 in einen Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“: "Und ich rate uns allen, diese Grenze, die das Land aufzunehmen in der Lage ist, nicht auszutesten." Gabriel, immerhin Parteivorsitzender spricht also von einer Grenze bei der Zuwanderung, auch wenn er sie nicht mit einer Zahl konkretisiert. Das heißt, Petry liegt richtig, wenn sie sagt, daß es aus der SPD Forderungen nach einer Obergrenze gab.

    2. Manipulative Änderung des Bezugsmaßstabs. Ebenfalls am 27.01.2016 sagte Petry: "Ein Großteil der Asylbewerber hat kein Recht auf Asyl." Hier kommt es nicht auf die Abweichung zwischen Wortlaut und Neu-Formulierung der Kölner Volontäre an, sondern allein auf den Inhalt. Die Kölner Volontäre definieren - richtigerweise - zunächst Großteil mit Mehrheit und verweisen dann bei der Prüfung des Wahrheitsgehalts zuerst auf Zahlen des Bundesamts für Migration für den Monat Januar 2016. Das ist natürlich in Bezug auf eine Behauptung vom 27.01.2016, als die Januar-Zahlen naturgemäß noch gar nicht vorlagen, von vorneherein Unsinn. Die Volontäre verweisen dann aber auch auf die Zahlen des Bundesamts für 2015: "Demnach fielen 49,8% aller Asylanträge unter die Gesamtschutzquote. Wenn man die sonstiges Verfahrensbeendigungen wegläßt, liegt auch im Jahre 2015 die Gesamtschutzquote bei über 50%." Um Frau Petry die Unwahrheit vorwerfen zu können, müssen sich die Kölner Volontäre zunächst die Statistik zurechtbiegen. Dazu rechnen sie einfach mal alle heraus, die zwar kein Asyl erhalten haben, aber auch nicht förmlich abgelehnt worden sind, sondern deren Verfahren sich anderweitig erledigt hat. Doch auch diese Personen haben nun einmal kein Recht auf Asyl gehabt – und nur darum geht es in Petrys Aussage. Was die Volontäre tun, ist es etwa so seriös, als wenn man in der Fußball-Bundesliga-Tabelle alle Bayern-Siege mit nur einem Tor Unterschied herausrechnet und dann behauptet, Dortmund sei Meister geworden.

    Früh übt sich der Nachwuchs in Manipulation
    Doch jetzt kommt die eigentliche Manipulation der Volontäre. Petry sprach vom Recht auf Asyl, die Volontäre sprechen von Gesamtschutzquote. In der Gesamtschutzquote sind aber neben den Asylberechtigten auch die Personen enthalten, die vor allem als Flüchtlinge, insbesondere (Bürger)kriegsflüchtlinge, bleiben dürfen. Als asylberechtigt im Sinne des Art. 16a Grundgesetz anerkannt wurden 2015 hingegen nur 0,7 Prozent (= 2.029 Personen) von 282.726 beschiedenen Antragstellern – laut Asylgeschäftsstatistik des Bundesamts für Migration für Dezember 2015, Seite 6. Die Kölner Volontäre haben also einfach mal den Maßstab gewechselt - statt Asylberechtigung nun Gesamtschutzquote. Wenn man somit Frau Petry etwas vorwerfen will, dann allenfalls, daß nicht nur ein Großteil der Asylbewerber kein Recht auf Asyl hat, sondern fast alle, nämlich mehr als 99 Prozent. Was die Kölner Volontäre gemacht haben, ist reine Manipulation.

    3. Zukunftsprognosen als Wahrheitsbeweis. Zuletzt noch zu Petrys Aussage am 10.03.2016, wonach die Kosten für die Flüchtlinge bei jährlich mindestens 50 Milliarden Euro liegen. Diese Aussage messen die Kölner Volontäre an zwei Prognosen der Wirtschaftsinstitute IDW und IfW, die von künftigen Kosten von 50 Milliarden Euro für zwei Jahre beziehungsweise 25-55 Milliarden jährlich für die nächsten Jahre ausgehen. Da Petry von Mindestkosten gesprochen habe, sei ihre Aussage falsch, da die Prognosen von maximal 55 Milliarden Euro ausgingen. Die Volontäre haben Recht, wenn sie Petrys Aussage an den Prognosen der beiden genannten Institute messen. Doch Petry hatte sich gar nicht auf diese beiden Institute bezogen. Ihr steht es selbstverständlich frei, Berechnungen anderer Institute/Personen oder auch ihre eigenen Berechnungen zugrundezulegen. Man kann also Frau Petrys Aussage gegebenenfalls als den Prognosen zweier bekannter Wirtschaftsinstitute widersprechend bewerten, aber nicht als falsch. Dies gilt um so mehr, als Zukunftsprognosen ohnehin nicht einer Bewertung als richtig oder falsch beziehungsweise wahr oder unwahr zugänglich sind.

    Die Studie der Volontäre taugt nur als Beispiel für schlechten Journalismus
    Die drei Beispiele zeigen, daß in der Studie als falsch bewertete Aussagen Petrys gar nicht falsch sind. Und auch die übrigen angeblichen Falschaussagen sind nicht automatisch falsch, nur weil sie hier nicht erörtert sind, wie zum Beispiel Petrys Behauptung vom 10.03.2016, daß die hierher kommenden Menschen mehrheitlich Migranten seien (siehe nämlich oben Gesamtschutzquote unter 50 Prozent). Die Mängel der Studie sind eklatant und leicht feststellbar. Das hätte eigentlich schon den Volontären selbst auffallen müssen. Aber auch die Ausbilder der Volontäre und die offenbar nur auf eine markante Schlagzeile gierenden Redakteure der „Welt“ waren nicht in der Lage, selbst offensichtliche Unzulänglichkeiten zu bemerken. Diese Studie hätte nie veröffentlicht und weiter verbreitet werden dürfen – es sei denn als Beispiel für schlechten Journalismus. Die Wahrheitspresse muß sich keine Sorgen um ihre Zukunft machen, der Nachwuchs ist bestens vorbereitet.
    http://www.achgut.com/artikel/die_pe...m_maerchenland

  7. #7
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    535

    AW: Petry leistet sich die meisten Falschaussagen in TV-Talks

    Zitat Zitat von Realist59 Beitrag anzeigen
    und die sind also kompetent und überprüfen ob Aussagen wahr oder unwahr sind? Diese Leute stehen zu über 80% politisch links und es sollte mich sehr wundern, dass sie objektiv sind. Die zahlreichen Beispiele, wo sie selbst als Trickser überführt werden, sprechen Bände.
    Nein, dass sind sie ganz offensichtlich nicht:

    Petry: Wieviel Pinocchiopresse geht noch in Deutschland?

    Welche Aussagen werden Frauke Petry als falsch angelastet? Ein paar Beispiele.

    Bei Maischberger am 27. Januar 2016 äußerte sie: „Die Medien haben zunächst zögerlich über die Ereignisse in der Kölner Silvesternacht berichtet.“ Bewertung der Journalistenschüler-Wahrheitskommission: „Nicht prüfbar.“ Also falsch.

    Meedia schrieb am 5. Januar: „Erschreckend ist aber auch, wie langsam und hilflos Behörden und Medien auf den Vorfall reagierten.“ Die Süddeutsche schrieb am 7. Januar: „Übergriffe an Silvester: Warum die Medien so spät über Köln berichteten. Das sollte genügen zumindest im Sekundärquellenbereich genügen und uns auf die Qualitäten dieser Studie einstimmen.

    Petry in derselben Sendung: „AfD-Mitglieder werden durch Steckbriefe von Linksextremisten verfolgt“. Wertung: Nicht prüfbar. Also falsch. Die Eleven der Kölner Journalistenschule haben scheinbar nie etwas von inymedia.de gehört, wo regelmäßig Namen und Adressen von AfD-Mitgliedern und -Geschäftsstellen veröffentlicht bzw. bereits erfolge Anschläge gefeiert werden. Übrigens leicht prüfbar.
    https://www.alternativefuer.de/2016/...n-deutschland/

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