Heute wird in Griechenland über die Hilfspakete der Troika abgestimmt. Obwohl die Regierung die Wähler nahezu anfleht mit Nein zu stimmen, könnte am Ende ein Ja stehen. Die geschlossenen Banken, die leeren Geldautomaten und die nackte Angst, dass sich die Banken an den Sparguthaben der Bürger bedienen, hat die Stimmung umschlagen lassen. Wollten laut Umfragen vor einer Woche noch rund 37% der Bürger mit Ja stimmen, waren es in den letzten Tagen fast 50%. Sollte tatsächlich die Mehrheit mit Ja stimmen, wäre das ein Desaster für Regierungschef Tsipras. Finanzminister Varoufakis hat für diesen Fall seinen Rücktritt angekündigt. Die anfängliche Begeisterung der Griechen über das hemdsärmelige Auftreten ihrer Politiker ist einer Ernüchterung gewichen, die von Zukunftsängsten getragen wird. Es könnte darauf hinauslaufen, dass Tsipras Neuwahlen ansetzen wird. Seine Partei steht in der Wählergunst gut da, hätte die Chance eine absolute Mehrheit zu erreichen. Damit wäre der ungeliebte Koalitionspartner aus dem Boot. Die Probleme aber bleiben und Tsipras würde geschwächt mit den Geldgebern verhandeln müssen.