Wie jeder von uns Flüchtlingen helfen kann

Hunderttausende Flüchtlinge aus aller Welt leben in Deutschland, täglich kommen weitere hinzu. Die Politik sucht nach Lösungen. Dabei können wir schon viel tun, um ihnen den Alltag zu erleichtern.


Die Politik müht sich, zu verhindern, dass täglich Hunderte Flüchtlinge auf dem Mittelmeer ihr Leben riskieren und viele es verlieren. Sie ringt um Maßnahmen, damit künftig weniger Menschen von Flucht betroffen sind und die westlichen Länder zugleich nicht von den Flüchtlingsströmen überfordert werden.
Doch wie auch immer die Lösung aussieht, sie wird Zeit brauchen. Angesichts der akuten Probleme aber mag sich mancher fragen: Soll ich helfen? Kann ich helfen? Und wenn ja, wie? "Die Welt" bietet einen Überblick über konkrete Hilfsideen:

Die Vorschläge:

Wohnraum zur Verfügung stellen

"Vermieten Sie Wohnraum! Helfen Sie Flüchtlingen", baten etwa die Berliner Integrationsbeauftragte Monika Lüke und das Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk (EJF), als die Zahl der Flüchtlinge so groß wurde, dass es zu Problemen bei der Unterbringung kam. Aufgrund der zunehmenden Zahl von Asylsuchenden hätten sich in Berlin erhebliche Engpässe bei der Unterbringung ergeben. Das EJF nimmt Meldungen von Privatleuten entgegen (wohnraum-fuer-fluechtlinge@ejf.de).

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Informationen zu den speziellen regionalen Regelungen und Ansprechpartner finden Hilfswillige auf jeden Fall beim Flüchtlingsrat ihres Bundeslandes (www.fluechtlingsrat.de). Die Flüchtlingsräte koordinieren und begleiten aktive Gruppen vor Ort, halten Kontakt zu den betroffenen Menschen und verfügen über das Wissen, wie konkret geholfen werden kann. Auch beim Verein Pro Asyl gibt es Kontakte, Erläuterungen und Ansprechpartner.

Flüchtlinge in die WG aufnehmen

Ein paar junge Leute haben einen pragmatischeren Ansatz gewählt: Auf dem Online-Portal "Flüchtlinge willkommen" können sich Menschen, die einen Flüchtling in ihre WG aufnehmen wollen, registrieren lassen.


"Wenn ihr Euch angemeldet habt, setzen wir uns mit einem externen Partner, der in eurer Stadt mit Flüchtlingen zusammenarbeitet, in Verbindung. Dieser wird mithilfe eurer Angaben nach einem passenden Mitbewohner suchen", beschreiben die Organisatoren das Verfahren. Ein potenzieller Untermieter werde vermittelt, ein Kennenlernen arrangiert. Für die Finanzierung gebe es mehrere Möglichkeiten....

Zudem übernähmen viele Bundesländer, die den Auszug aus Sammelunterkünften – wie etwa Bremen – fördern, die Kosten der neuen Unterbringung. Das werde aber von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt.

Minderjährige Flüchtlinge betreuen

Die Zahl der Flüchtlinge, die ohne Eltern nach Deutschland kommen, nimmt stark zu. Es ist möglich, solche Jugendliche als Pflegekinder aufzunehmen. Wer Interesse daran hat, einen minderjährigen Flüchtling zu betreuen, sollte sich auch an sein zuständiges Jugendamt wenden, denn dort werden die betroffenen Kinder und Jugendlichen betreut.

...Um einen Jugendlichen aufzunehmen, müssen Interessenten meist einen mehrstufigen Bewerbungsprozess durchlaufen. Am Ende entscheidet das Jugendamt über die Eignung. Für die Aufnahme von Pflegekindern zahlt der Staat ein Pflegegeld....


Wer einen solch weitreichenden Schritt nicht machen kann oder will, kann auch mit einer Patenschaft helfen. Dabei geht es darum, Flüchtlingskindern, die die Zeit nach der Schule oft in Heimen verbringen, zu begleiten, ihnen Gesellschaft zu leisten und Neues zu zeigen. Ein Beispiel ist die Freiburger Initiative "Zeit für Kinder".


Der Verein "Fluchtraum Bremen" wiederum organisiert etwa sogenannte Sommerpatenschaften. Diese sollen jungen Flüchtlingen über die Ferienzeit hinweg helfen, in der Schulkameraden und Freunde meist unterwegs sind und sie selbst nicht wegfahren dürfen.

Flüchtlingen im Alltag zur Seite stehen

Die Zahl der Ideen und Projekte für die ganz praktische Hilfe im Alltag ist kaum überschaubar. Eine Übersicht bietet etwa der Blog "Wie kann ich helfen" der Journalistin Birte Vogel. Sie will dort Helfer mit den passenden Hilfsideen zusammenbringen....

Das örtliche Sport- und Kulturangebot vorstellen, Rechtsberatung, gemeinsam Essen, musizieren – je nach Neigung gibt es zahlreiche Projekte und Ideen

Geld für die Flüchtlingshilfe spenden:

Und natürlich gibt es auch die klassischste Art der Nothilfe, nämlich schlicht eine Spende. Wo private Spenden für Flüchtlinge in Deutschland am besten ihr Ziel erreichen, erfährt man ebenfalls bei den oben genannten Adressen.

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Eine Übersicht über Spendenorganisationen gibt es beim Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen.
http://www.welt.de/finanzen/verbrauc...lfen-kann.html