Das kann man sich ja auch denken, Vetternwirtschaft wird in Bundesministerien groß geschrieben. Die Minister die ihren vertrauten Parteimitgliedern lohnenswerte Posten verschaffen und Beförderungen durchsetzen, machen das sicherlich nicht ohne Eigennutz.
Laut dem Spiegel begünstigen Bundesminister von Union und FDP ihnen nahestehende Parteimitglieder mit hochdotierten Posten. Wirtschaftsminister Rösler (FDP) wurde demnach sogar von eigenen Mitarbeitern kritisiert.
BerlinDie Bundesminister von Union und FDP versorgen ihre politischen Freunde einem Bericht zufolge neun Monate vor der Bundestagswahl mit gutdotierten Posten. Besonders konsequent gehe dabei Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) vor, berichtete das Hamburger Nachrichtenmagazin "Spiegel" am Sonntag vorab. So kümmere sich die frühere Büroleiterin des FDP-Chefs seit kurzem als Referatsleiterin um die Außenwirtschaftsbeziehungen zu Lateinamerika. Anfang 2013 solle sie zudem befördert werden.
Einen Karrieresprung bescherte Rösler laut "Spiegel" auch dem bisherigen Leiter der Geschäftsstelle des Beauftragten für Tourismus. Er werde künftig das Referat "Politische Koordinierung" im Leitungsstab verantworten, der dem FDP-Chef als eine Art Vizekanzleramt dient. Röslers neuer Chefstratege sei bislang nur Angestellter des Öffentlichen Dienstes, künftig sei er Beamter auf Lebenszeit. In einem anonymen Schreiben hätten Mitarbeiter des Ministeriums Rösler neben Beförderungen nach Parteibuch auch vorgeworfen, für Partei- und Wahlveranstaltungen missbraucht zu werden. Das Ministerium bestreitet die Vorwürfe.
Auch im Umweltministerium gibt es Anzeichen, dass Ressortchef Peter Altmaier (CDU) von sieben freien Top-Jobs mindestens fünf Stellen parteipolitisch besetzen will. Es stehe eine Aktion Abendsonne bevor, die "nicht hinnehmbar ist", warne der Personalrat in einer internen Mail. Auf Beförderungen können dem Bericht zufolge auch Getreue von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hoffen, sofern sie das richtige Parteibuch haben. So sollten zwei Referatsleiter aus dem Leitungsbereich der Behörde in eine höhere Besoldungsgruppe gestuft werden. Auch seinen neuen Redenschreiber habe Schäuble ohne Ausschreibung rekrutiert.
Man muss nicht unbedingt große Leistungen vollbracht haben, um Beamter auf Lebenszeit zu werden, es geht auch anders.
Hier der Bericht