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    Nachdenkenwertes

    Die Antwort auf das große Egal unserer Zeit

    Inmitten eines dramatischen Wandels erinnert Weihnachten daran, dass unsere Gesellschaft von mehr als nur materiellen Werten zusammengehalten wird
    René Nehring/PAZ

    24.12.2023

    Spätestens seit dem Durchbruch der industriellen Revolution und der damit einhergehenden Herausbildung der modernen Gesellschaft läuft die Weihnachtszeit in etwa immer gleich ab: Schon Tage und Wochen vor dem Fest schmücken die Menschen die heimischen Stuben und quälen sich durch volle Geschäfte, um für ihre Liebsten die ersehnten Geschenke zu besorgen.
    Nach Feierabend und an den Adventswochenenden gehen sie auf die Weihnachtsmärkte, um sich fröhlich auf das Fest einzustimmen. An Heiligabend dann kommen sie im Kreise der Familie zusammen, um einander zu bescheren, und an den beiden Feiertagen folgen Besuche bei Verwandten und lieben Freunden. Das alles gefüllt mit Festtagsbraten, Christstollen, Lebkuchen und Marzipan. Und die Kirchen, die während des Jahres oftmals leer sind, füllen sich in diesen Tagen dermaßen, dass viele Gemeinden ihre Krippenspiele, Christmetten zur Heiligen Nacht und Weihnachtsgottesdienste sogar mehrfach anbieten müssen.

    Das alles läuft so selbstverständlich und routiniert ab, dass kaum jemand darüber nachdenkt, ob diese Festtagskultur auch in Zukunft noch bestehen wird.
    Dabei gibt es längst Anzeichen für deren Erosion und Bedrohung. Womit keineswegs nur die Angst vor islamistischen Terroranschlägen gemeint ist, die spätestens seit dem Attentat auf dem Berliner Breitscheidplatz am 19. Dezember 2016, bei dem zwölf Menschen starben und 54 weitere Personen schwer verletzt wurden, ein unsichtbarer, aber permanenter Begleiter unserer Vorfreude auf die Feiertage ist. Gerade erst wurde in Paris ein deutscher Tourist erstochen, und parallel dazu wurden in Brandenburg und Nordrhein-Westfalen zwei junge Muslime verhaftet, weil sie einen Anschlag auf den Kölner Weihnachtsmarkt und/oder eine Synagoge planten.

    So bedrohlich das daraus resultierende Gefühl der Angst auch ist – so gibt es doch nicht den hauptsächlichen Anlass zur Sorge um die Zukunft unserer Festtagskultur. Physisch bedroht war das Christentum ohnehin von Anfang an. Man denke nur an die Kreuzigungen Jesu Christi und des Kirchengründers Petrus, an die Enthauptung des Täufers Johannes und die Steinigung des Stephanus.
    Die eigentliche Gefährdung
    Nein, wirklich bedroht ist die hiesige Kultur vor allem durch eigene Ignoranz und schleichende Selbstaufgabe. So verzichten immer häufiger global operierende Organisationen darauf, ihren Mitarbeitern und Kunden „Frohe Weihnachten!“ zu wünschen und schicken stattdessen sinnentleerte „Season's Greetings“ um die Welt.
    Die Veranstalter von Weihnachtsmärkten wiederum verzichten auf diesen Begriff und nennen sie stattdessen „Wintermärkte“ – entweder aus kommerziellen Gründen, weil sie dann länger geöffnet haben dürfen als nur in der Advents- und Weihnachtszeit, oder weil auch sie das nichtchristliche Publikum nicht verprellen möchten.

    Wie weit die Zurücknahme des heimischen Brauchtums inzwischen geht, zeigte unlängst ein Fall in Hamburg, wo die Verantwortlichen eines Kindergartens entschieden, keinen Weihnachtsbaum mehr aufstellen und „keine christlichen Feste mehr feiern“ zu wollen. Dazu passt, dass die Laternenumzüge zu St. Martin, die seit Generationen den Kindern die dunkle Jahreszeit einläuten, vielerorts nur noch „Lichterfest“ heißen. Doch was sagt es aus über eine Gesellschaft, wenn sie ihren Zuwanderern ausgerechnet die Geschichte eines Gottes in Gestalt eines unschuldigen Kindes sowie eines Mannes, der in kalter Nacht seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilt, nicht mehr zumuten will?
    Sicher: Die inzwischen in die Millionen gehende Zahl der Muslime allein in Deutschland ist eine große Herausforderung und mitunter auch Gefahr. Man denke nur an die vielen Umzüge in den letzten Wochen in unseren Straßen, als Tausende im Nachgang zu den Terroranschlägen der Hamas im Heiligen Land lautstark „Allahu akbar“ skandierten – und die Vertreter der Islamverbände weder das eine noch das andere verurteilten.
    Was unsere Welt zusammenhält
    Doch ist all das bei Weitem nicht so bedrohlich wie das große Egal der westlichen Welt gegenüber ihrer eigenen Kultur und deren Wurzeln, zu denen neben der Antike und der Aufklärung maßgeblich auch das Christentum gehört. Das unter dem Kreuz errichtete Heilige Römische Reich steht am Anfang unserer Staatlichkeit.
    Als Johannes Gutenberg den Buchdruck erfand, setzte er mit der neuen Technik als Erstes Worte aus der Bibel. Mit deren Übersetzung ins Deutsche begründete Martin Luther wiederum in jener Zeit unsere moderne Schriftsprache. Und die geistlichen Kompositionen von Heinrich Schütz, Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart und anderen sind Höhepunkte unserer Musikgeschichte – ebenso Advents- und Weihnachtslieder wie „Macht hoch die Tür“ des Königsberger Pfarrers Georg Weissel oder „Stille Nacht, heilige Nacht“ der Österreicher Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber.

    All diese kulturellen Leistungen erfolgten nicht aus irgendwelchen illustren Launen heraus, sondern in dem Bewusstsein, dass der Mensch „nicht vom Brot allein“ lebt. Wann in unserer scheinbar immer hektischer und bedrohlicher werdenden Welt wäre ein besserer Zeitpunkt, sich darauf zurückzubesinnen, als in den vor uns liegenden Tagen?
    Weihnachten ist zweifellos das Fest der Liebe, der Familie und zahlreicher irdischer Freuden, allen voran der großen und kleinen Geschenke unter dem Tannenbaum.
    Doch es ist auch – und noch vielmehr – das Fest der inneren Einkehr und der Besinnung auf die Grundlagen unseres Lebens. Wo diese Besinnung ausbleibt, das ist kein Kulturpessimismus, geht weit mehr verloren als der Glaube an einen höheren Geist. Es geht das Bewusstsein dafür verloren, was die Welt – nicht die physische, sondern die menschliche – im Innersten zusammenhält.
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

  2. #2
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    AW: Nachdenkenwertes

    Ich weiß, dass ich hier sehr verkürze, aber wenn ich das heute lese

    Nach Terrorwarnung gegen Kölner Dom: Gottesdienst unter Polizeischutz
    https://www1.wdr.de/nachrichten/domp...schen-100.html

    dann ist doch klar, dass diese Ungeheurlichkeit das Zeichen einer Zeitenwende ist. Denn abgesehen von der Betrachtung (im Artikel), ob das "große Egal" ein Übel ist, ist die permanente Bedrohung, die von außen eindringt und die Gewißheiten, das Miteinander, die Sicherheit, den Frieden zersetzt, letztendlich das, was die Zivilisation, die wir kennen, zerstört. Man sieht es heute schon in den Innenstädten, wenn viel Polizei das menschliche Miteinander regeln muss, wenn die Durchsagen an Bahnhöfen vor Taschendiebstählen warnen, wenn sich No-go-areas in die Reiseführer der Menschen geschlichen haben, bedeutender als die Tipps, welche Orte man besuchen sollte, wenn Müll auf den Strassen die Szenerie trübt und selbst in den Innenstädten geborstene Schaufensterscheiben vom nächtlichen Trubel berichten. Bei meinen Weihnachtseinkäufen in der Innenstadt in bester Lage gleich 2 Schaufensterscheiben zertrümmert und notdürftig gesichert.
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  3. #3
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    AW: Nachdenkenwertes

    ist die permanente Bedrohung, die von außen eindringt
    Wenn es eine innere Entschlossenheit und Standfestigkeit gäbe, würde man sich entschiedener gegen jede Bedrohung von außen zur Wehr setzen können.
    Aber Gleichgültigkeit und Desinteresse am Mitmenschen zusammen mit einer Egomanie, die mittels des kleinen schwarzen Bildschirms, dem (fast) jeder meint glauben zu müssen, haben all jene Tugenden vernichtet, aus denen frühere Zivilisationen ihre Schöpferkraft bezogen.
    Wir leben gleichsam in einer Welt, in der das Ei dem Huhn vorschreiben möchte, wie dieses zu leben habe.
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

  4. #4
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    AW: Nachdenkenwertes

    Zitat Zitat von Cherusker Beitrag anzeigen
    Wenn es eine innere Entschlossenheit und Standfestigkeit gäbe, würde man sich entschiedener gegen jede Bedrohung von außen zur Wehr setzen können............

    Unser Volk scheint prädestiniert zu sein sich selbst zu zerstören. Und dann rufen die Spalter dazu auf, die Spaltung der Gesellschaft zu verhindern. Die Zerstörer der Demokratie feiern sich selbst als Bewahrer der Demokratie. Unsere Volksvertreter haben sich gegen das Volk gewendet. Es hat in der Vergangenheit viele große Völker gegeben, die wohlstandsverwahrlost die Fähigkeit zur Selbstbehauptung verloren haben. Das deutsche Volk wird ihnen folgen. Die Linken vollenden das Werk Hitlers.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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