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    Wie Zigeuner aus Serbien ein Bleiberecht erhalten

    Die Familie Brkić sollte nach Serbien abgeschoben werden. Tausende Unterstützer kämpften dafür, dass die Familie in Potsdam bleiben darf. Mit Erfolg.
    Potsdam - Die Familie Brkić darf in Potsdam bleiben, zumindest vorerst. Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) teilte am heutigen Mittwoch mit, dass die Roma-Familie aus Serbien eine zweijährige Aufenthaltsgenehmigung erhalten wird.

    Innenminister Schröter: Familie Brkić soll eine faire Chance erhalten

    Ich habe mir den Fall noch einmal sehr genau überlegt, die Entwicklung der familiären und beruflichen Situation in den letzten Monaten angesehen und bin letztlich zu dem Ergebnis gekommen: Diese Familie soll in Deutschland eine faire Chance erhalten, sich ein neues und besseres Leben aufzubauen“, teilte Schröter mit. Damit revidierte er seine anderslautende Entscheidung im Zuge des Härtefallverfahrens vom März 2015. Schröter betonte aber zugleich, dass es sich in diesem Fall um eine strikte Einzelfallentscheidung handele.


    Der Innenminister begründete seine Entscheidung damit, dass der Familienvater einen Vollzeitjob habe und ausreichend gut Deutsch spreche. Außerdem sei die Familie in Deutschland nie mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. "Mein Eindruck ist, wir haben es mit ehrlichen Leuten zu tun, die sich nachweisbar bemühen, sich in Deutschland durch eigene Anstrengung und Arbeit möglichst schnell gut zu integrieren. Dabei haben sie bereits viel erreicht, an Integrationsbereitschaft mangelt es hier nicht“, so Schröter.

    Die Familie hat in Potsdam viele Unterstützer, mit einer Online-Petition kämpften sie dafür, dass die Familie Brkić in Potsdam bleiben darf. Bis zum Mittwochnachmittag haben fast 9000 Personen die Petition unterschrieben. Besonders den siebenjährigen Vukasin, der Vule genannt wird, haben viele ins Herz geschlossen. Er ist schon fast ein Star in der Potsdamer Breakdance-Szene.

    Härtefallkommission des Landes Brandenburg lehnte Antrag zunächst ab

    Schon seit Monaten kämpfen das Stadtteilnetzwerk Potsdam-West und eine Potsdamer Breakdance-Gruppe wie berichtet dafür, dass die Familie bleiben dürfe. Bereits kurz nach der Ankunft der Brkićs in Deutschland Anfang 2014 wurde ihr Asylantrag vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) abgelehnt. Doch unter anderem wegen der Geburt von Vules kleinem Bruder Dušan wurde die Abschiebung immer wieder ausgesetzt – die Familie erhielt eine sogenannte Duldung. Um aus der Duldung eine Aufenthaltserlaubnis zu machen, versuchten die Unterstützer der Brkićs, den Fall vor die Härtefallkommission des Landes Brandenburg zu bekommen – und schafften es, obwohl nur etwa zwölf Fälle pro Jahr dort verhandelt werden.
    Die Kommission prüfte und empfahl tatsächlich, die Abschiebung auszusetzen. Doch Brandenburgs Innenminister Schröter lehnte ab. Die Duldung wäre zum 30. Juni abgelaufen. Die Brkićs stammen ursprünglich aus Serbien und sollten dorthin abgeschoben werden, weil ihre Heimat nach deutschem Recht als sicheres Herkunftsland gelte.
    http://www.pnn.de/potsdam/1088862/

    International soll die Unterstützung gewesen sein.
    Wer einmal einen richtigen Breakdance gesehen hat, der weiß, dass dazu akrobatische Meisterleistungen gehören. Die Breakdance-Einlagen dieses Jungen sind nur ein hilfloser Versuch, unkoordiniertes Herumgeschlackere, keine Begabung erkennbar:



    Über den Vater schreibt der Stern in der Ausgabe 26/2016 vom 23.06.2016:

    Jetzt, in diesen Tagen, tanzt Vule um seine Zukunft. Es bleibt ihm noch eine Woche. Am 30. Juni läuft die Duldung für die Familie Brkin aus.Und sie muss womöglich zurück dorthin, von wo sie Anfang 2014 aufgebrochen ist, um Vukašin, der erst in Potsdam den Spitznamen Vule bekam, ein besseres Leben zu ermöglichen: nach Serbien, das seit November 2014 als sicherer Herkunftsstaat gilt. Wer von dort kommt, dessen Asylantrag wird vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge pauschal abgelehnt.

    Doch Vule hat sich in die Herzen seiner neuen Nachbarn getanzt. Er ist ein Star der Breakdance-Szene geworden. Und die Tänzer, international vernetzt und politisch engagiert, feiern den Jungen nicht nur, sie kämpfen für ihn. Alexander kämpft mit einer Internetpetition an Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht für ein Bleiberecht der Familie, binnen weniger Tage kamen über 33 000 Unterschriften zusammen.

    Die Arme von Vater Zoran sind geschwollen, heute musste er Armiereisen schleppen. Er ist fest angestellt bei einer Firma in Babelsberg. Zoran, der nicht weiß, wo er hingehen sollte mit seiner Familie, ist einfach nur enttäuscht. „Wer sich krank stellt, darf bleiben. Ich gehe arbeiten. Der Stress macht Probleme in meinem Magen, aber wir sollen nun weg.“

    Dann erzählt er von früher, vom Leben in Serbien: „Ich bin im Heim aufgewachsen, da sagten die Leute dann immer zu mir ‚Roma-Leute sind nicht gut.‘“ Er habe von Schwarzarbeit gelebt und vom Papiersammeln. Für ihn sei Serbien kein sicheres Land. „Roma-Leute werden diskriminiert.“ So habe er sich mit seiner Familie auf den Weg nach Deutschland gemacht.
    Möglicherweise sitzt er auf einer vom Arbeitsamt und Steuerzahler subventionierten Stelle, sicherlich aber wird er Unterstützung zum Lebensunterhalt bekommen, denn sein Verdienst als Hilfsarbeiter wird wohl kaum für seine Familie ausreichen.

    Und ziemlich sicher wird er in nicht allzuferner Zukunft seinen Arbeitsplatz verlassen. Das hängt dann aber von der Art der Aufenthaltsberechtigung ab.
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: Wie Zigeuner aus Serbien ein Bleiberecht erhalten

    Es tut mir ja Leid, dass es der Familie so schlecht geht, aber:
    DEUTSCHLAND IST NICHT DAS SOZIALAMT FÜR DEN REST DER WELT!!!

  3. #3
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    AW: Wie Zigeuner aus Serbien ein Bleiberecht erhalten

    Glaubt man den Ausländern dann werden sie in Deutschland massiv diskriminiert. Aber besser in Deutschland diskriminiert werden als im armen Serbien. Geradezu erbärmlich ist es aber das Kind zu instrumentalisieren. Ich wurde auch gebeten die Petition zu unterschreiben und habe es nicht getan. Der Wortlaut dieser Petition ist dummes Zeug, aufgesetzt von Gutmenschen, die sich noch sehr wundern werden wen sie sich da in ihre Siedlung reingeholt haben.


    Die Petition im Wortlaut

    Familie Brkić lebt seit 2014 in Potsdam. Ursprünglich kommen sie aus Smederevo in Serbien, wo sie als Roma struktureller und staatlicher Diskriminierung ausgesetzt waren. Sie wohnen in der Neuen Nachbarschaft in Potsdam-West und sind ein Teil der Gemeinschaft in unserem Stadtteil geworden. In kürzester Zeit haben sie sich hier verwurzelt.
    Zoran Brkić arbeitet bei einem Baustoffhandel in Potsdam. Mit seiner Frau Ivana hat er zwei Söhne. Der kleinere Duššan ist in Potsdam geboren. Der größere Vukaššin - von allen liebevoll Vule genannt - soll in diesem Jahr hier in die Schule kommen. Die Familie bezieht Kindergeld und versucht, über die Stadtverwaltung Potsdam eine Wohnung zu finden. Die soziale Unabhängigkeit von Familie Brkić ist in greifbarer Nähe.
    In allererster Linie gehören die vier Brkić's aber zu unserer Nachbarschaft! Wir sind 2013 von der Landeshauptstadt Potsdam gebeten worden, die Willkommenskultur in unserem Stadtteil Potsdam-West zu etablieren. Es war keine Frage, unsere Nachbarschaftsarbeit auch für die zu uns kommenden geflüchteten und asylsuchenden Menschen zu erweitern. Wir nennen es seitdem die Neuen Nachbarschaften und schließen uns selbst darin mit ein. 2014 ist unsere Nachbarschaft dafür mit dem Integrationspreis der Landeshauptstadt Potsdam ausgezeichnet worden.
    Auf der PLATTE in der Haeckelstraße haben wir gemeinsam gefeiert, gesungen und getanzt. Und beim Breakdance ist VULE zum Tänzer geworden. Er gehört mittlerweile zum festen Kern der Potsdamer Breakdance Szene und tritt mit seiner Crew heute - am 18.06.16 - in Hannover beim Battle Of The Year, der inoffiziellen Weltmeisterschaft im Breakdance, an. Auch in Potsdam sind die "Kidz mit Style", wie sich die Gruppe nennt, auf vielen Bühnen zu sehen - demnächst auf dem Toleranzfest und bei der Verleihung des Integrationspreises der Landeshaupstadt Potsdam.
    Trotz aller Bemühungen und nachweislichen Verwurzelung plant die Ausländerbehörde von Potsdam jetzt, der Familie Brkić das Bleiberecht zu versagen und damit endgültig diese gewachsene Neue Nachbarschaft in unserem Stadtteil zu zerstören.
    Bereits im Dezember 2015 hatte sich die Härtefallkommission des Landes Brandenburg mit Familie Brkić beschäftigt. Der Antrag wurde von zahlreichen Einzelpersonen und innerhalb kurzer Zeit von über 750 Menschen per Unterschrift unterstützt. Nach tiefgehender fachlicher Prüfung hat die Härtefallkommission ein Ersuchen an den Innenminister des Landes Brandenburg für das dauerhafte Bleiberecht der Familie Brkić gerichtet. Der Innenminister hat kurz vor Ostern - wie zuvor bereits in zwei anderen Fällen - das Ersuchen abgelehnt und damit die Familie Brkić in die akute Notlage der drohenden Abschiebung versetzt. Er persönlich hätte die Chance gehabt, mit einem Gnadenakt für eine voll integrierte Familie eine erfolgreiche Integrationsgeschichte in Brandenburg fortzusetzen und sie, die aufgrund ihrer Abstammung als Roma in ihrem Heimatland diskriminiert werden, vor einem menschenunwürdigen Leben zu bewahren. Er hat sich dagegen entschieden und ist bis heute unserer Aufforderung, dafür eine Begründung zu liefern, schuldig geblieben.
    Jetzt ist es an der Zeit, dass die Landeshauptstadt Potsdam entscheidet, ob sie in diesem Fall zusammensteht und "Farbe bekennt", ob sie in diesem Fall für Familie Brkić und für die Zukunft Neuer Nachbarschaften in Potsdam votiert und alles dafür tut, dass die Grundlagen für ein friedliches, kreatives und innovatives Zusammenleben in einer einwanderungsfreundlichen Landeshauptstadt sich auch im Verwaltungshandeln widerspiegeln.
    Wir fordern den Oberbürgermeister Jann Jakobs auf, sich mit allen ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten dafür einzusetzen, dass unsere Neuen Nachbarn Ivana, Zoran, Duššan und Vukaššin "Vule" Brkić ein dauerhaftes Bleiberecht zuerkannt bekommen und wir weiter mit ihnen zusammen leben, wachsen, arbeiten, feiern und tanzen können.

    ......der Trick bei so einer Petition ist ja, dass Leute, die mit der ganzen Situation gar nichts zu tun haben, ihren "Otto" daruntersetzen. Vielleicht wollen die direkten Nachbarn diese Leute gar nicht aber Unterzeichner aus Bayern oder Bremen sorgen nun dafür, dass eine schöne Liste an Unterzeichnern zusammengekommen ist. Ich gehe jede Wette ein, dass der kleine Breakdancer in 10 Jahren im Knast sitzt.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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