Der Winter kommt, doch die Zahl der neu ankommenden Flüchtlinge nimmt nicht ab. Seit dem Ungarn-Entscheid der Bundeskanzlerin sind bereits 550.000 illegal eingereist. Nun wirft der erste CDU-Präside Angela Merkel den Fehdehandschuh hin.

ens Spahn ist ab sofort der Horst Seehofer der CDU. Der umtriebige Staatssekretär im Finanzministerium legt dieser Tage ein Buch mit dem lyrischen Titel "Ins Offene" vor. Doch das Buch ist in Wahrheit ein machtpolitischer Brandsatz für die Bundeskanzlerin und soll Angela Merkel nicht ins Offene sondern ins Mark treffen. In dem Buch lässt der CDU-Spitzenmann nicht nur Kritiker der Flüchtlingspolitik Angela Merkels los donnern, dass Horst Seehofer und Markus Söder ihre helle Freude haben dürften.

Auch Spahn selbst schreibt im Ton der offenen Anklage: "Obgleich Zigtausende Menschen jeden Tag haupt- und ehrenamtlich fast Übermenschliches leisten, um der Lage Herr zu werden, erleben wir doch in vielen Bereichen eine Art Staatsversagen." Er mahnt: "Die Grenze kann nicht gesichert, Recht nicht durchgesetzt, Tausende von Asylanträgen nicht bearbeitet werden." Und weiter: "Keine Gesellschaft erträgt es, wenn nicht definiert ist, wer unter welchen Bedingungen ein Teil von ihr werden kann. Deutschland als komplexe moderne Gesellschaft mit den höchsten Sozialleistungen der Welt kann nicht funktionieren, wenn sich quasi jeder durch Betreten des Staatsgebietes selbst zuweisen kann."
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