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  1. #1

    Plünderung Roms - Sacco di Roma = Folge der Barbareskenkriege

    Sacco di Roma


    Die Plünderung Roms (Gemälde von Johann Lingelbach aus dem 17. Jahrhundert)


    Der Sacco di Roma (ital. sacco, veralteter Ausdruck für „Plünderung“) war die Plünderung Roms und des Kirchenstaates ab dem 6. Mai 1527 durch deutsche Landsknechte und spanische und italienische Söldner. Über die Italienischen Kriege hinaus gilt der Sacco di Roma als ein Höhepunkt der Gewaltexzesse im Krieg durch von ihrer Führung nicht kontrollierbare Söldnerheere.


    Inhaltsverzeichnis




    http://de.wikipedia.org/wiki/Sacco_di_Roma
    Geändert von Realist59 (17.04.2014 um 15:56 Uhr)

  2. #2

    AW: Plünderung Roms

    Plünderung Roms (410)


    Illustration zu einer spätmittelalterlichen Ausgabe von Augustinus’ Gottesstaat, entstanden um 1475: Während der Plünderung Roms durch die Westgoten werden liturgische Gefäße in Sicherheit gebracht.





    Die Plünderung Roms durch die Westgoten unter Alarich erfolgte vom 24. bis zum 27. August 410. Es war die erste Eroberung Roms seit dem Einfall der Gallier rund 800 Jahre zuvor. Das Ereignis stellte einen auch von Zeitgenossen wie Hieronymus, Augustinus und Orosius intensiv diskutierten Einschnitt in der Geschichte Roms dar. Es beschleunigte den Abstieg Roms, das bereits seit fast einem Jahrhundert keine Kaiserresidenz mehr war, und des Weströmischen Reiches.
    Obwohl kaum gesicherte Nachrichten über den Verlauf der Plünderung vorliegen, beschrieben zahlreiche Autoren die Westgoten im Anschluss an Augustinus und Orosius als vergleichsweise gesittete Plünderer, die Roms heilige Stätten schonten, das Kirchenasyl respektierten und frommen Römerinnen kein Leid zufügten. Allerdings betonten auch einige Historiker, darunter Edward Gibbon und Ferdinand Gregorovius, dass die Bewohner der Stadt die Eroberung Roms durch Alarich sehr wohl als Katastrophe erlebt haben dürften.


    Inhaltsverzeichnis

    http://de.wikipedia.org/wiki/Pl%C3%B...Roms_%28410%29

  3. #3

    AW: Plünderung Roms

    Hier liest es sich weniger verharmlosend und besser verständlich.

    Der Sacco di Roma
    1527 plünderten Landsknechte, spanische und italienische Söldner Rom.

    Ein diszipliniertes Söldnerheer mit Erfahrung, Selbstvertrauen und guter Führung erwies sich allen anderen Truppen weit überlegen. Mit Söldnern unterwarfen die Landesherren ihren rebellischen Adel und machten sich von der Lehnsfolge unabhängig. Die Kehrseite war dabei, dass Söldner regelmäßig bezahlt werden müssen. Falls dies nicht geschah, desertierten sie, liefen zum Feind über, plünderten und mutierten zu Räuberbanden. Ganze Armeen konnten auf diese Art verschwinden. Die allerschlimmste Möglichkeit aber, sozusagen der Super-GAU des Geschäfts, war es, wenn sich eine wirklich große unbezahlte Armee selbständig machte und versuchte die Soldrückstände auf ihre Weise einzutreiben. Ein frühes Beispiel war der Söldnerkrieg in Karthago, den Polybios als den mit Abstand grausamsten seiner Zeit bezeichnete, aber auch die Raubzüge der Freien Kompanien, die Frankreich im Hundertjährigen Krieg immer wieder verwüsteten gehören in diese Reihe. Eines der schrecklichsten Ereignisse dieser Art ist der Sacco di Roma. Der Sacco di Roma
    ...
    Zum Sacco di Roma kam es, als Habsburg 1526 wieder einmal in Italien Krieg gegen Frankreich und den Papst führte. Das Silber aus Amerika und die Kredite hatten gerade dazu gereicht ein starkes Heer hauptsächlich aus spanischen Söldnern und Landsknechten in Norditalien zusammenzuziehen. Als nach harten, schweren Kämpfen der Sold immer länger ausblieb begannen die Söldner zu meutern. Charles de Bourbon unter dessen Kommando die Spanier standen und Georg von Frundsberg der Führer der Landsknechte versuchten es mit immer neuen Versprechungen, borgten bei verbündeten italienischen Fürsten, konnten aber den Sold für die mehr als 30.000 Mann nicht mehr aufbringen. Als bei einer Auseinandersetzung seine Knechte sogar drohend die Waffen gegen ihn erhoben, wurde Frundsberg vom Schlag getroffen und musste schwer krank und als gebrochener Mann in die Heimat reisen.

    Charles de Bourbon befiehlt den Angriff auf Rom Bourbon und die anderen Unterführer, denen die Kontrolle über die Truppen inzwischen völlig aus der Hand geglitten waren, sahen nun als einzigen Ausweg, das Heer gegen Rom zu führen, um dort vom Papst eine entsprechende Summe zu erpressen. Schon auf dem Marsch plünderten die Söldner zahlreiche Kleinstädte und unzählige Dörfer und Gehöfte. Doch dabei stieg die Gier nach den wirklichen Schätzen, die in Rom auf sie warten sollten. Als die Verhandlungen mit dem Papst dann vor Rom scheiterten, befahl Bourbon den Sturm auf die schwach verteidigte Stadt. Er selbst fiel beim Angriff und danach ergoss sich eine Woge von niemanden mehr zu kontrollierender Söldner in die Stadt.
    ...
    Gleich nach der ersten Furie des Mordens war den Gefangenen die Schatzung aufgelegt worden, ihre größte, weil längste Qual. »In ganz Rom«, so sagt ein Bericht, »ward kein Sterblicher über drei Jahre gefunden, der sich nicht loskaufen mußte.« Die Spanier verschonten selbst ihre Landsleute nicht; Perrenot, der nachmals berühmte Granvella, des Kaisers Sekretär, wurde um 2.000 Dukaten abgeschätzt. Viele kauften sich mehrmals los. Der kaiserlich gesinnte Bischof von Potenza ward dreimal geschätzt und zuletzt doch umgebracht. Zu Hunderten wurden diese Elenden an Stricken hin und her geführt. Man verkaufte sie in den Soldatenlagern oder würfelte um sie. Man marterte sie mit teuflischer Grausamkeit. Manche gaben sich selbst den Tod.
    ...
    http://www.kriegsreisende.de/neuzeit/sacco-roma.htm
    Geändert von burgfee (14.04.2014 um 21:17 Uhr)

  4. #4

    AW: Plünderung Roms

    Plünderung Roms

    Als Plünderung Roms werden folgende Ereignisse bezeichnet:

    Plünderung Roms 387 v. Chr. durch die Gallier unter Brennus, siehe Schlacht an der Allia
    Plünderung Roms (410) durch die Westgoten unter Alarich
    Plünderung Roms (455) durch die Vandalen unter Geiserich
    Plünderung Roms (472) durch germanische Hilfstruppen unter Ricimer
    Plünderung Roms (546) durch die Ostgoten unter Totila
    Plünderung Roms (846) durch die Sarazenen
    Plünderung Roms (1084) durch den deutschen Kaiser Heinrich IV. bzw. die Normannen unter Robert Guiscard
    Sacco di Roma (1527) durch meuternde Truppen Kaiser Karls V.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Pl%C3%BCnderung_Roms

  5. #5

    AW: Plünderung Roms

    Hadrian VI., Clemens VII. und der Sacco di Roma

    Parallel zu den Ereignissen zwischen Wittenberg (1517) und Worms (1521) veränderte sich das Szenarium auch in Italien. Karl V. machte sich 1521 zum ersten seiner insgesamt fünf Kriege auf, mit denen er sich in den nächsten Jahrzehnten die Vorherrschaft in Italien sicherte. Er eroberte Parma und Piacenza und vertrieb seinen großen Gegner François I im November 1521 aus Mailand, wenige Tage bevor Leo X. am 2. Dezember starb. Neuer Papst wurde Hadrian VI.,der als Rektor der Universität Löwen der Erzieher König Karls V. gewesen war, für den er seit 1520 die Regentschaft in Spanien führte. Gewählt in Abwesenheit, wurde er von den Römern nicht ernst genommen, als er nach seiner Überfahrt von Spanien von Ostia aus auf einem Maulesel nach S. Paolo fuori le Mura ritt, wo ihn die Kardinäle empfingen. In seinen Instruktionen für den 1522 in Nürnberg versammelten Reichstag bekannte er sich zur Reformbedürftigkeit der Kirche und sah in ihr den Grund für den von ihm scharf kritisierten Abfall Luthers.

    ...

    Die Gefangenschaft Clemens VII. in der Engelsburg und die Plünderung Roms dauerten ein halbes Jahr. Während dieser Zeit ließ sich der Papst einen Vollbart wachsen, den er – angeblich zum Zeichen der Trauer über die erlittene Schmach - bis zu seinem Tod (1534) nicht mehr ablegte. Nachdem der Kaiser für diese Demütigung des Papsttums den unerwünschten Beifall der Anhänger Luthers erhalten hatte und französische und englische Truppen zur Befreiung des Gefangenen anrückten, schloss er am 26. November 1527 mit Clemens VII. einen Vertrag, der den Kirchenstaat wiederherstellte und dem Papst die Freiheit zurückgab. Die ehemals glanzvolle Residenz im Vatikan war jedoch so verwüstet, dass sie nicht mehr bewohnbar war.

    ...
    http://www.arthistoricum.net/themen/...sacco-di-roma/

  6. #6

    AW: Plünderung Roms

    ...
    Karl V. verfolgte das Konzept der Universalmonarchie. Dem Kaiser kam danach Vorrang vor allen übrigen Königen zu. Er verstand sich als Friedenswahrer in Europa, Schützer des Abendlandes vor den Osmanen und sah sich zuständig für den Schutz und die Reform der Kirche. Um dieses Konzept durchsetzen zu können, kämpfte Karl mit Franz I. von Frankreich, der ähnlich dachte, um die Vorherrschaft in Europa. Er konnte sich dabei finanziell auch auf die neuen Kolonien in Übersee stützen. Er war zwar der mächtigste Herrscher in Europa, aber sein Ziel einer dauerhaften Schwächung des zeitweise mit den Osmanen verbündeten Frankreichs konnte er nicht erreichen.
    ...
    http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_V._%28HRR%29

    ->

    Augsburger Reichs- und Religionsfrieden

    Als Augsburger Reichs- und Religionsfrieden wird ein Reichsgesetz des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation bezeichnet, das den Anhängern der Confessio Augustana (eines grundlegenden Bekenntnisses der lutherischen Reichsstände) dauerhaft ihre Besitzstände und freie Religionsausübung zugestand. Das Gesetz wurde am 25. September 1555 auf dem Reichstag zu Augsburg zwischen Ferdinand I., der seinen Bruder Kaiser Karl V. vertrat, und den Reichsständen geschlossen.[1]
    Der Augsburger Reichs- und Religionsfrieden gilt als ein wichtiges Verfassungsdokument des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
    ...
    http://de.wikipedia.org/wiki/Augsbur...ligionsfrieden

  7. #7

    AW: Plünderung Roms

    Karl V.
    ...
    Kämpfe gegen Osmanen und Franzosen

    Der Friede war indes nur von kurzer Dauer. Im Jahr 1532 kam es zu einem neuen großen Feldzug gegen die Osmanen. Daran nahm Karl V. selbst teil, ohne dass dieser Krieg eine Entscheidung gebracht hätte. Karl kehrte nach Spanien zurück, um von dort einen „Kreuzzug“ gegen die Osmanen zu starten. Den Kampf auf dem Kontinent überließ er aber seinem Bruder.[38]




    Feierlicher Einzug von Karl V. und Franz I. im Jahr 1540 in Paris



    Karl V. verkündet dem Papst 1535 den Sieg in Tunis





    Das Verhältnis zu Papst Clemens VII., der sich immer mehr Frankreich anschloss, verschlechterte sich. Auch Heinrich VIII. wandte sich eher gegen die Habsburger.[11] Es gelang Franz I. allerdings nicht, mit den deutschen Protestanten ein antikaiserliches Bündnis zu schließen. Die Franzosen waren dagegen seit 1534 mit den Barbaresken und den Osmanen verbündet. Insgesamt war Karl nicht in der Lage, das osmanisch-französische Bündnis entscheidend zu schwächen. Aber auch den Franzosen gelang es nicht, die Ergebnisse des Friedens von Cambrai zu revidieren. Vielmehr gelang es Karl nach dem Aussterben der Sforza, Mailand als Reichslehen an sich zu ziehen und es an seinen Sohn Philipp zu vergeben. Einen wichtigen Sieg konnte Karl 1535 durch die Eroberung von Tunis im Tunisfeldzug erringen. Es war das erste Mal, dass der Kaiser persönlich an einer Schlacht teilnahm. Der Sieg steigerte sein Ansehen in Europa. Von Tunis aus besuchte er das Königreich Neapel und zog von dort nach Rom. Sein Einzug dort glich einem Triumphzug. Allerdings war die Macht der Barbaresken keineswegs gebrochen.[11] Franz I. eroberte Turin. Karl V. hielt im Vatikan am Ostermontag eine lange Rede, klagte den französischen König des Friedensbruchs an und appellierte an den Papst als Schiedsrichter aufzutreten. Auch als Propagandamaßnahme für die italienische Öffentlichkeit gedacht, führte dies beim Papst nicht zum Erfolg. Immerhin kam ihm dieser in der Konzilsfrage entgegen. Auf Raten von Andrea Doria entschloss sich Karl, eine Gegenoffensive in Richtung Marseille zu starten. Der Angriff auf die Stadt scheiterte und die kaiserliche Armee musste in die Lombardei zurückkehren. Inzwischen förderte die Zusammenarbeit der Franzosen mit den Osmanen die Annäherung des Papstes an die Seite Karls. Im Jahr 1538 wurde eine gegen die Türken gerichtete Liga zwischen Karl, seinem Bruder Ferdinand, Venedig und dem Papst abgeschlossen. Im selben Jahr vermittelte Papst Paul III. den auf zehn Jahre angelegten Waffenstillstand von Nizza zwischen Karl V. und Franz I. Dieser schrieb den Status quo in Italien fest. Nach einem Treffen Karls mit Franz I. schien zeitweise sogar eine Aussöhnung möglich.[11]
    http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_V...._und_Franzosen

  8. #8

    AW: Plünderung Roms

    Barbareskenstaaten

    (Weitergeleitet von Barbaresken)



    Carte de la Barbarie de la Nigritie et de La Guinée: Karte der Barbareskenküste, des Sudan und Guinea - Karte von 1707




    Als Barbaresken- oder Piratenstaaten wurden vom 16. bis zum frühen 19. Jahrhundert die zwischen atlantischem Ozean und Ägypten liegenden nordafrikanischen Territorien des Maghreb bezeichnet, insbesondere Algier, Constantine, Tunis, Tripolis und Barka sowie die in den marokkanischen Städten Salé und Rabat etablierte Korsaren-Republik Bou-Regreg. Die Einordnung Marokkos war nicht ganz zweifelsfrei. Das Wort „Barbaresken“ leitet sich von „Barbar“ oder „Berber“ ab.[1] Die Region wurde auch als Barbarei oder Berberei bezeichnet. Haupteinnahmequelle der Barbareskenstaaten war die Piraterie und damit einhergehend Menschenraub, Sklavenhandel und Lösegelderpressung. Modernen Schätzungen zufolge wurden in den Barbareskenstaaten zwischen 1530 und 1780 etwa 1,25 Millionen Menschen versklavt, die meisten davon durch Raubzüge an den Küsten Italiens, Spaniens und Portugals.[2] Die Zahl entspricht etwa einem Zehntel des transatlantischen Sklavenhandels. Die Klassifizierung als Piratenstaat war für die völkerrechtliche Frage entscheidend, ob die Regeln des zwischenstaatlichen Kriegsrechts auf diese Anwendung finden sollten oder nicht.[3]


    Inhaltsverzeichnis


    http://de.wikipedia.org/wiki/Barbaresken


    Lest euch auch den Geschichtsteil durch...
    Geändert von burgfee (15.04.2014 um 09:43 Uhr)

  9. #9

    AW: Plünderung Roms

    Im Wikipediabeitrag über Barbaresken werden u.a. die Korsaren genannt. stellte sich mir die Frage, ob Korsika nach ihnen benannt wurde, dem ist nicht so:

    Korsar

    Korsaren waren Piraten, die von der nordafrikanischen Küste aus agierten. Sie waren im dortigen Gebiet vom 16. Jahrhundert bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts die vorherrschenden Piraten.
    Das Wort findet sich in den romanischen Sprachen des westlichen Mittelmeerraums (fr. corsaire, provenzalisch cursar, ital. corsale, corsare, span. corsario, vgl. auch kroat. gusar) und geht letztlich auf lat. cursus „Beutezug“, eigentlich „Lauf“ bzw. cursor "Läufer" zurück; eine spätere Volksetymologie brachte die Korsaren fälschlich mit der Insel Korsika in Verbindung.


    Inhaltsverzeichnis



    Geschichte

    Siehe auch: Barbareskenkriege
    Mit dem Niedergang der Wirtschaft in den Maghrebländern und der Vorherrschaft der christlichen Staaten im Mittelmeer seit dem 15. Jahrhundert entwickelte sich das Korsarentum in den Küstenstädten des Maghreb. Zentren waren dabei die Barbareskenstaaten Algier, Tunis und Tripolis. Die Korsaren setzten sich aus Arabern und Mauren zusammen sowie aus Morisken, die nach dem Abschluss der Reconquista 1492 aus Spanien in den Maghreb geflohen waren. In Europa wurden sie als Sarazenen bezeichnet. In den folgenden Jahrhunderten führten sie ausgedehnte Raubzüge durch das Mittelmeer und bis weit in den Atlantik, zeitweise sogar an der britischen Küste (Cornwall), wobei sie zahllose Schiffe christlicher Nationen kaperten.
    Daneben überfielen die Korsaren auch häufig an der Küste gelegene Dörfer und kleine Städte, deren Einwohner als Sklaven verschleppt wurden. Die größten Sklavenrazzien fanden entlang der Mittelmeerküste statt und trafen z.B. das italienische Vieste und das korsische Bastia. Allerdings kam es auch zu Überfällen auf nordeuropäische Städte. So wurden etwa die irische Hafenstadt Baltimore[1] und das englische Penzance[2] von moslemischen Korsaren überfallen. Ein Raubzug führte 1627 sogar bis nach Island am Polarkreis.[3] Zwischen 1530 und 1780 wurden über eine Million christliche Gefangene als Sklaven nach Nordafrika verschleppt.[4]
    Vor allem im Mittelmeer wurde der Seehandel erheblich beeinträchtigt, als die Korsaren 1529 den türkischen Sultan als Oberherrn anerkannten und dafür militärische Unterstützung bekamen.

    ...
    ...
    Der Trinitarier-Orden, ein katholischer Mönchsorden, sah seine Hauptaufgabe im Freikauf oder Austausch von christlichen Gefangenen oder Sklaven von den Barbaresken.

    In Kriegen mit Spanien bildeten sich die Machtzentren Algier, Tunis und Tripolis als die sog. Barbareskenstaaten, die teilweise schon die Grenzen der heutigen Staaten Algerien, Tunesien und Libyen besaßen, ohne allerdings das Hinterland im heutigen Umfang zu kontrollieren. Die Seeräuberei war die Haupteinnahmequelle dieser Staaten. Dieses Unwesen ging noch Ende des 18. Jahrhunderts so weit, dass einige europäische Länder, etwa die seinerzeit unabhängige Hansestadt Hamburg, aber auch die noch jungen USA, sich zu regelmäßigen Zahlungen an die Regierungen der Barbareskenstaaten verpflichteten, damit ihre Handelsschiffe nicht behelligt wurden. Für die europäische Handelsschifffahrt stellte dies ein Problem dar, da die ständigen Lösegeldzahlungen und der Verlust der Schiffsladungen massiven wirtschaftlichen Schaden anrichteten. Um die Schiffsbesatzungen zur Verteidigung der Ladung zu motivieren, wurde Propaganda über die Behandlung von Gefangenen durch die Barbaresken verbreitet. Schon bald gab es umfangreiche Literatur über alles, was mit christlichen Gefangenen der Barbaresken tatsächlich oder angeblich geschah. So sollten diese etwa vor die Mündungen von Kanonen gebunden und jene dann abgefeuert werden; die Gräueltaten wurden in allen Details geschildert. Miguel de Cervantes, der selber von algerischen Korsaren verschleppt worden war und fünf Jahre in Algier als Sklave hatte arbeiten müssen, verarbeitete seine Erlebnisse in dem Theaterstück Los Tratos de Argel.


    Im 17. Jahrhundert setzte der Niedergang der Korsarenflotten ein, als die europäischen Seemächte wie z. B. England, die Niederlande und Frankreich mit ihren Flotten mehrmals Algier, Tunis und Tripolis bombardierten. Die USA bauten die ersten Kriegsschiffe der US Navy, um die nordafrikanischen Korsaren in ihre Schranken zu verweisen, und erwarben in zwei kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Barbaresken ihre ersten Seekriegserfahrungen. Ihr Ende fand die Piraterie der Korsaren 1827 mit der Schlacht von Navarino, als die Kriegsschiffe der mit dem Osmanischen Reich verbündeten Barbaresken zerstört wurden. Im selben Jahr nahm der französische König Karl X. einen unbedeutenden Zwischenfall zum Anlass, dem Dey von Algier den Krieg zu erklären. In erster Linie war dieser Schritt durch die innenpolitische Lage in Frankreich bedingt, die den König zwang, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die nordafrikanischen Korsaren zu lenken. Der entscheidende Militärschlag gegen Algier erfolgte allerdings erst 1830, als König Karl X. politisch schon am Ende war. Die Eroberung von Algier konnte somit die Revolution von 1830 nicht mehr aufhalten.
    ...
    http://de.wikipedia.org/wiki/Korsar
    Geändert von burgfee (15.04.2014 um 10:06 Uhr)

  10. #10

    AW: Plünderung Roms

    Barbareskenkriege

    Als Barbareskenkriege werden im engeren Sinne zwei kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und den nordafrikanischen Barbareskenstaaten während des frühen 19. Jahrhunderts bezeichnet.




    Erst mit der französischen Eroberung Algeriens fanden die Barbareskenkriege 1830 ein Ende, da Frankreich auch seine neuen Nachbarn Tunis und Tripolis zur Aufgabe der Piraterie zwang


    Im weiteren Sinne sind damit auch alle anderen vorangegangen Konflikte des 17., 18. und 19. Jahrhunderts zwischen europäischen Seemächten und den Barbaresken-Piraten gemeint. Diese gipfelten meist im Beschuss von Algier, Tunis und Tripolis durch europäische Kriegsflotten, der Zerstörung der in diesen Häfen liegenden Piratenflotten sowie der erzwungenen Freilassung europäischer Sklaven und Geiseln. So bombardierten englische, französische und niederländische Schiffe zwischen 1655 und 1727 zehnmal Tripolis, ehe die Franzosen beim Bombardement von 1728 die Stadt und fast die gesamte tripolitanische Flotte vernichteten. Tunis war zwischen 1661 und 1792 sechsmal das Ziel französischer, venezianischer und spanischer Angriffe. Algier wurde zwischen 1622 und 1688 sechsmal von der englischen bzw. französischen Flotte angegriffen sowie zwischen 1662 und 1729 sechsmal von den Niederländern. Zwischen 1770 und 1773 erschienen dreimal die Dänen, von 1775 bis 1784 dreimal die Spanier vor Algier. 1816 vernichtete ein britisch-niederländisches Geschwader bei ihrer Bombardierung Algiers die im Hafen liegende algerische Flotte. Auch Portugal, Neapel-Sizilien, Sardinien und Malta unternahmen Strafexpeditionen. Gelegentlich werden auch die Kriege gegen marokkanische Piraten zu den Barbareskenkriegen gerechnet. Die parallelen und etwa gleichzeitig endenden Kriege der Briten an der Piratenküste (1819 Vernichtung der Piratenflotte im Hafen von Ra’s al-Chaima) und am Arabischen Meer (1839 Besetzung Adens) werden nicht dazugerechnet.
    Die Barbareskenkriege endeten erst, nachdem

    • 1827 die tripolitanische und tunesische Flotte als Teil der osmanischen Flotte in der Schlacht von Navarino durch britische, französische und russische Kriegsschiffe versenkt wurde
    • 1830 Frankreich Algerien eroberte
    • 1835 das Osmanische Reich Tunis und Tripolis wieder stärkerer direkter Verwaltung unterstellte.

    Übersicht der Barbareskenkriege

    ...
    http://de.wikipedia.org/wiki/Barbareskenkriege

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