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    Was ist eigentlich eine Fachkraft? - BfA will qualifizierte Zuwanderer aus europäischen Krisenländern wie Spanien, Griechenland und Portugal anwerben

    Die NWO will klassische nationale Identitäten zu Gunsten von Superstaaten zerstören und die Wirtschaft staatlich lenken[1]. Beide Ziele werden durch die derzeitige Euro-Krise unterstützt. Dies entspricht dem Schema, das man den Illluminati zuschreibt: 'Erschaffe ein Problem, und biete dann eine Lösung dafür an'. Die Lösung des Problems ist dann das eigentlich beabsichtigte Ziel. Nachdem mit dem Euro wirtschaftlich sehr unterschiedliche Staaten verkuppelt wurden, bemerkt man nun das zu erwartende Ergebnis, dass sich Eisen und Ton nicht sinnvoll vermischen lassen (Daniel 2, 43). Statt nun die nicht funktionierende Währungsunion zu korrigieren, strebt Bilderberg auch noch eine Wirtschaftsunion mit mehr 'Wirtschaftsregierung' an - und diese ist wohl das wirklich zu erreichende Ziel, zumindest aber ein wichtiges Zwischenziel. In dieses Gesamtbild passt gut die Absicht der Bundesagentur für Arbeit, qualifizierte Zuwanderer aus europäischen Krisenländern wie Spanien, Griechenland und Portugal anzuwerben.

    Für die 'Umvolkung' Deutschlands und anderer Länder sind eben nicht nur die klassisch die Deutschen hassenden Grünen und Linken verantwortlich, die Umvolkung ist Teil der Bilderberg-Agenda. Dies kann übrigens auch ein Teil der Gründe für die sonst rational kaum erklärbaren Wahlerfolge der Grünen sein.

    Erstaunlich: Es besteht ein Bedarf nach Medizinern in Deutschland. Ironischerweise arbeiten deutsche Ärzte aber z.B. gerne in Großbritannien[3] oder in der Schweiz...

    ***

    Der FOCUS berichtet nicht nur diese Meldung selbst[2], sondern beleuchtet auch die unterschiedlichen Auffassungen des Wortes 'Fachkraft':

    Kurz erklärt

    Was ist eigentlich eine Fachkraft?




    Deutsche Unternehmen sind händeringend auf der Suche nach Fachkräften. Deutschlands oberste Headhunterin im Ausland, Monika Varnhagen, will Hürden abbauen. [Bild-Quelle: WELT]

    Die Bundesagentur für Arbeit sucht Arbeiter in Spanien, ganze Industriekreise werben in Asien um neue Mitarbeiter. Von einem generellen Fachkräftemangel zu sprechen ist aber irreführend.

    Industrieverbände warnen vor einem drohenden Fachkräftemangel in Deutschland. Die Bundesagentur für Arbeit wirbt um qualifizierte Zuwanderer aus europäischen Krisenländern wie Spanien, Griechenland und Portugal. Gehen Deutschland tatsächlich die gut ausgebildeten Arbeitskräfte aus?

    Ja und nein. Denn allen Unkenrufen zum Trotz gibt es in Deutschland Millionen Fachkräfte und jährlich kommen Hunderttausende hinzu: Egal ob der Bäcker nebenan, der Elektriker, oder die medizintechnische Assistentin beim Zahnarzt. Sie alle sind Fachkräfte. Zumindest wenn man der Definition des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales Glauben schenkt. Für das Ministerium ist ein Arbeitnehmer eine Fachkraft, sobald dieser eine Ausbildung abgeschlossen und sich über den Schulabschluss hinaus qualifiziert hat.

    Ganz anders die Wahrnehmung des Wortes in der Öffentlichkeit. Dort gilt die Fachkraft oft als Synonym für einen speziellen Berufsstand: den Ingenieur. Oft gehören auch für Ärzte, Informatiker oder jeden anderen Akademiker mit hohem Bildungsgrad dazu. Fachkraft gilt also als Synonym für jemanden, der eine spezielle und zeitintensive Ausbildung an einer Hochschule hinter sich hat.

    Was stimmt denn nun? Beides, sagt Alexander Kubis, Arbeitsmarkt-Experte vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg. „Sobald jemand einen Beruf erlernt und eine Ausbildung abgeschlossen hat, ist er eine Fachkraft“, erklärt er. Der kleinste gemeinsame Nenner in Sachen Fachkraft ist also der Auszubildende, der seine Lehre erfolgreich abgeschlossen hat – egal ob es sich um einen Metzger, einen Friseur oder einen Schweißer handelt.


    Die Qualifikation kennt nach oben keine Grenze

    Doch damit nicht genug. Das Spektrum der Fachkräfte ist breiter. So gelten natürlich auch Studenten als Fachkräfte. Der oft herangezogene Ingenieur ist demnach ebenfalls eine Fachkraft – jedoch eine mit besonders hohem Anforderungsprofil. Ingenieure verfügen über eine sehr spezielle Ausbildung, die nicht so einfach durch andere Qualifikationen zu ersetzen ist und gelten deshalb als eine Art Fachkraft Plus – wie alle Akademiker.

    Die Industrie liefert die gleiche Definition wie staatliche Stellen. Auch bei Siemens und ThyssenKrupp ist eine Fachkraft sowohl jemand, der eine Berufsausbildung als Metallfacharbeiter abgeschlossen hat, als auch ein diplomierter Maschinenbauer – je nach zu besetzender Stelle.

    ***

    DIE WELT: Deutschland umwirbt Fachkräfte in EU-Krisenländern

    Monika Varnhagen: Natürlich schauen wir in erster Linie nach Europa. Mittelfristig werden wir aber in unseren europäischen Nachbarländern nicht mehr viele Menschen für Deutschland interessieren können. Alle Europäer stehen vor denselben Problemen: Die Bevölkerung schrumpft und wird immer älter, es fehlt überall an Nachwuchs und Fachkräften. Deshalb richten wir unseren Blick auch auf Länder außerhalb Europas.

    Welt Online: Wie sind Sie gerade auf Vietnam und Indonesien gekommen?

    Varnhagen: Wir kooperieren seit Langem mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), die Fachkräfte aus Deutschland in Entwicklungsländer entsendet, um dort Aufbauhilfe zu leisten. Nun probieren wir aus, ob wir auch Menschen aus Entwicklungsländern für Deutschland interessieren können. Ziel ist, dass alle davon profitieren: Deutschland, das Entwicklungsland und die ausländischen Fachkräfte. In Indonesien und Vietnam gibt es viele Ingenieure, die deutsche Abschlüsse haben und Deutsch sprechen. Es gibt auch eine große Bereitschaft, eine gewisse Zeit lang in Deutschland zu arbeiten.

    Welt Online: Woher rührt die Bereitschaft?

    Varnhagen: Die Bewerber sehen darin eine Möglichkeit, ihre Qualifikationen zu verbessern. Wenn diese Fachkräfte später mit mehr Erfahrung in ihre Heimatländer zurückkehren, profitieren auch diese. Wir wissen, dass in Vietnam junge Leute zu Schweißern ausgebildet werden sollen. Eine Qualifikation, die wir in Deutschland gut gebrauchen können.

    Außerdem hat die Regierung in Vietnam ein großes Interesse daran, dass diese jungen gut qualifizierten Leute im Ausland arbeiten und weitergebildet werden. Wir wollen ausloten, ob man solche Projekte auf andere Länder und Berufsgruppen übertragen kann. Wir streben dabei die geschilderte Win-win-Situation an. Es geht nicht darum, den Entwicklungsländern ihre dringend benötigten Fachkräfte abzuwerben.

    Welt Online: Welche Berufe kommen darüber hinaus infrage?

    Varnhagen: Darüber entscheidet der Bedarf am deutschen Arbeitsmarkt. Neben Ingenieuren benötigen wir momentan vor allem Pflegekräfte und Mediziner. Über fehlende Fachkräfte klagen aber auch viele Handwerksbetriebe.

    Welt Online: Sie werben auch um Spezialisten in Spanien. Dort sind 40 Prozent der jungen Leute arbeitslos.

    Varnhagen: Es gibt ein großes Potenzial in Spanien, Tausende von Ingenieuren sind arbeitslos, auch IT-Spezialisten. Das Interesse an Deutschland ist groß. Doch für die Vermittlung gibt es noch Hürden: Die größte Hürde sind die fehlenden Sprachkenntnisse. Nur jeder Zehnte hat überhaupt Grundkenntnisse der deutschen Sprache. Die Kandidaten sind jedoch bereit, Deutsch zu lernen. Damit verzögert sich die Integration in den deutschen Arbeitsmarkt, bis sich der Ingenieur auf Deutsch ausdrücken kann. Ober aber der Arbeitgeber in Deutschland akzeptiert, dass jemand mit geringen Deutschkenntnissen, aber gutem Englisch im Unternehmen einsteigt und sich dann vor Ort fit macht. In unseren Gesprächen mit Arbeitgebern loten wir derzeit aus, wie groß die Bereitschaft ist, sich auf solche Bewerber einzulassen und in sie zu investieren.

    Welt Online: Gibt es schon Erfolge?

    Varnhagen: Auf den ersten Rekrutierungsfahrten haben uns deutsche Arbeitgeber begleitet und vor Ort Bewerbungsgespräche geführt. In Barcelona waren es 70 Interviews. Erste Arbeitsverträge wurden bereits geschlossen. Im September findet die nächste Rekrutierungsreise statt, die Zahl der Arbeitgeber, die sich hierzu angemeldet haben, ist höher als beim ersten Mal. Unsere Jobbörsen im Ausland sind eine der Kontaktmöglichkeiten zwischen ausländischen Arbeitnehmern und deutschen Arbeitgebern.

    Da in Europa das Recht auf Freizügigkeit besteht, kann jeder Europäer auch selbstständig auf die Suche gehen. In dem Online-Portal der EU kann er sich über Stellenangebote aus Deutschland informieren und sich direkt bewerben. Gern bieten wir in unseren Informationsveranstaltungen zusammen mit unseren Partnern im Ausland auch zusätzliche Informationen, beraten und unterstützen bei der Jobsuche. 17.000 Spanier haben sich bereits informiert und sind grundsätzlich interessiert.

    Welt Online: Welche Arbeitgeber melden sich denn für Ihre Rekrutierungsfahrten?

    Varnhagen: Vor allem für Mittelständler ist unser Modell interessant. Große Konzerne haben dagegen eigene Rekrutierungswege. Teilweise haben sie auch Niederlassungen im Ausland und können dann mittels „Intra-company-Transfers“ Mitarbeiter aus ausländischen Unternehmensteilen für eine gewisse Zeit ins deutsche Unternehmen versetzen.

    Welt Online: Nehmen Sie auch andere Krisenländer an der Peripherie der Europäischen Union in den Blick?

    Varnhagen: Wir sondieren derzeit in Griechenland und Portugal. In Portugal sind ebenfalls sehr viele Ingenieure arbeitslos gemeldet, doch es gibt kaum Absolventen, die Deutsch sprechen, die Quote liegt unter zwei Prozent. In Portugal gibt es eine gute Ausbildung im Bereich der Pflege. Dort gibt es ein großes Interesse von Pflegekräften, in Deutschland zu arbeiten. Hier finden wir unter Umständen Fachkräfte für deutsche Krankenhäuser und Pflegeheime.

    In Griechenland geht es weniger um Ingenieure als um Ärzte. Für griechische Mediziner ist Deutschland interessant, weil sie in Griechenland sehr lange auf eine Ausbildung zum Facharzt warten müssen. Bei uns in Deutschland können sie in vier oder fünf Jahren diese Ausbildung machen und dabei als Ärzte in den Kliniken arbeiten. Mit Österreich kooperieren wir auf diesem Gebiet seit Langem.

    Welt Online: Was ist mit Osteuropa?

    Varnhagen: Wir schauen immer, wo am Arbeitsmarkt ein Überangebot von Fachkräften herrscht, die bei uns fehlen. Auf diese Länder konzentrieren wir uns. In Bulgarien sehen wir Potenzial für Ingenieure, Ärzte, Pflegepersonal und Facharbeiter, in Kroatien auch. Aus Polen könnten Ingenieure und Fachkräfte kommen.

    Welt Online: Am 1. Mai sind die Schranken für Arbeitnehmer aus einigen EU-Beitrittsländern endgültig gefallen. Der erwartete Ansturm von polnischen Arbeitskräften blieb aus. Warum?

    Varnhagen: Polens Wirtschaft entwickelt sich sehr dynamisch. Die Arbeitslosigkeit ist deutlich zurückgegangen. In den Städten haben sich viele Unternehmen angesiedelt, die Gehälter zahlen können, die mit denen in den deutschen Grenzregionen vergleichbar sind. Deshalb ist es für viele Polen nicht mehr so interessant, in Deutschland zu arbeiten. Zudem sind sie sehr heimatverbunden.

    Welt Online: Ist Deutschland für Saisonkräfte auch nicht mehr attraktiv?

    Varnhagen: Aus den ländlichen Regionen kommen nach wie vor viele Polen als Erntehelfer nach Deutschland, und neben den Saisonkräften aus Polen werden in diesem Jahr wohl rund 150.000 weitere aus Bulgarien und Rumänien in landwirtschaftlichen Betrieben beschäftigt sein. Für sie ist diese Tätigkeit attraktiv, weil sie hier in kurzer Zeit deutlich mehr verdienen als zu Hause. Anstatt Spargel zu stechen oder Erdbeeren zu pflücken, könnten die Fachkräfte unter den Saisonarbeitnehmern auch in ihren angestammten Berufen in Deutschland arbeiten.

    Dies betrifft Beitrittsländer wie Polen. Wenn hier Saisonarbeitnehmer ausbleiben, würden bei den deutschen Landwirten sicherlich die Alarmglocken schrillen. Deshalb sprechen wir schon heute viele Saisonarbeiter aus Bulgarien und Rumänien an – Länder, mit denen es bilaterale Vermittlungsabsprache der Arbeitsverwaltungen gibt. Vielleicht müssen wir bald sogar mit Ländern, die noch weiter östlich liegen, Absprachen treffen.

    Welt Online: Wie sieht es generell um den Ruf Deutschlands im Ausland aus. Gilt die Bundesrepublik als attraktives Ziel für Hochqualifizierte?

    Varnhagen: Das Bild Deutschlands in der Welt ist zwiespältig. Auf der einen Seite hat Deutschland wegen seiner starken Unternehmen und innovativen Produkte gerade bei Hochqualifizierten ein sehr gutes Image. Auf der anderen Seite hat Deutschland – wie auch Österreich – seine Grenzen für die osteuropäischen Beitrittskandidaten bis zu diesem Jahr geschlossen gehalten. Dies war kein Signal für Offenheit, was im Ausland aufmerksam registriert wurde.

    Welt Online: Welche Bedeutung hat in diesem Zusammenhang die deutsche Sprache? Stellt sie bei der Anwerbung – besonders der Hochqualifizierten – ein großes Handicap dar?

    Varnhagen: Deutsch gilt als schwer zu erlernen. In vielen Ländern Europas wird Deutsch an den Schulen auch nicht mehr als erste oder zweite Sprache angeboten. Viele Hochqualifizierte lernen nur Englisch und gehen dann eben auch in englischsprachige Länder, wenn sie in ihrem Heimatland keine Beschäftigung finden. Und gerade im englischsprachigen Raum gibt es Länder, die so etwas wie eine Willkommenskultur entwickelt haben.

    In Neuseeland, Kanada und Australien wird um Fachkräfte aus dem Ausland sehr geworben. Sie bieten nicht nur einen Arbeitsplatz, sondern gleich ein „Rundum-sorglos-Paket“ für die ganze Familie: mit Sprachkurs, Wohnung, Arbeitsstelle für die Ehefrau und Kindergartenplatz fürs Kind. Das ist natürlich hochattraktiv. Aus diesen Beispielen können wir in Deutschland durchaus lernen. Es reicht nicht, attraktive Firmen und Produkte zu haben, die Gesellschaft muss auch bereit sein, diese Menschen aufzunehmen und zu integrieren.

    ***

    [1]

    Van Rompuy hält am Klimawandel-Schwindel fest und fordert mehr 'Wirtschafts-Regierung' für die EU


    EU erhält künftig Zugriff auf nationale Budgetdaten


    EU: 'wahrhafte Wirtschaftsregierung' zur Verteidigung des Euro gegen Spekulanten und weltweit organisierten Angriff


    Van Rompuy bekräftigt EU-Verbot jeder Art von Diskriminierung

    EU: par ordre de mufti Wachstumsstrategie für mehr Wettbewerb


    'Wirtschaftsregierung': Merkel und Sarkozy für Euro-Regierung


    [2] FOCUS: Arbeitsagentur sucht Fachkräfte in Krisenstaaten


    ***

    [3] aerzteblatt.de: Deutsche Ärzte in England

    von weisungsempfaenger am 25.11.2005 20:36:42


    Der Dienst am englischen Patienten

    Großbritannien lockt Tausende deutsche Ärzte / 3000 Euro verdienen an einem Wochenende / Von Claudia Bröll

    25. November 2005 Die erste Station von Friedrich Hansen an diesem Morgen ist ein Gesundheitszentrum in Ilford im Nordosten Londons. Eine somalische Frau mit acht Kindern kommt in die Sprechstunde und klagt über Unwohlsein. Hansen macht mit ihr einen Schwangerschaftstest: Sie ist im vierten Monat schwanger. Zwei Stunden später sitzt der deutsche Arzt wieder im Zug: Als nächstes steht eine Praxis in den Docklands im Südosten der Stadt in seinem Terminkalender. Dort warten bereits mehrere Mütter mit kleinen Kindern, ein Diabetiker und ein Drogenabhängiger, der von seiner Sucht loskommen möchte.

    Hansen ist einer von mehr als 3000 deutschen Ärzten in Großbritannien. Was sich in Deutschland, vor allem im Osten, abzeichnet, ist auf der Insel längst Realität: Ärzteknappheit. Der Mangel an Medizinern ist so groß, daß Kranke bis zu einem Jahr auf eine Operation warten müssen. Im Durchschnitt betreut ein britischer Arzt doppelt so viele Patienten wie ein Kollege in Deutschland. Händeringend suchen nicht nur Kliniken nach Fachkräften, auch in den Hausarztpraxen - den ersten Anlaufstellen für Patienten im britischen Gesundheitssystem NHS ("National Health Service") - stöhnt man über Personalengpässe. Seit Anfang dieses Jahres hat sich die Lage sogar verschärft. Nach einer Neuregelung müssen Hausärzte keine Nacht- und Wochenenddienste mehr leisten. Das reißt neue Lücken.

    Das Ministerium wirbt daher um Ärzte aus dem Ausland und setzt sogar Headhunter für die Suche ein. "Die beruflichen Möglichkeiten sind hundertmal besser als in Deutschland", schwärmt Hansen. Trotz Schreckensmeldungen über das marode britische Gesundheitswesen sind die Posten bei deutschen Medizinern begehrt. Der Ärztemangel und eine starke Medizinerlobby treiben die Gehälter nach oben. Die bei den britischen Ärzten unbeliebten Nacht- und Wochenenddienste läßt sich der Staat zwischen 45 und 80 Pfund pro Stunde kosten. An einem Wochenende könne man "leicht und locker" umgerechnet 3000 Euro verdienen, rechnet Winfried Brenneis, Sprecher der Personalagentur "Medical Transfer Services", vor. Angesichts dieser Verdienstmöglichkeiten kommen mehr als 2600 deutsche Ärzte regelmäßig von Donnerstag bis Montag nach Großbritannien, meist mit Billigfluglinien wie Ryanair oder Easyjet. Vor kurzem schrieb die Tageszeitung "Guardian", daß in einigen Regionen jeder dritte Hausarzt, der nach der regulären Sprechstunde erreichbar sei, aus Deutschland komme.

    Doch auch die permanent in Großbritannien arbeitenden Mediziner beklagen sich selten über ihren Verdienst. Ein niedergelassener Hausarzt kommt auf ein Jahresgehalt von 100 000 Pfund (150 000 Euro) - bei etwa 48 Arbeitsstunden in der Woche und sechs Wochen Urlaub im Jahr. Ein Consultant im Krankenhaus verdient zwischen 70 000 und 100 000 Pfund ohne Prämien für besondere Aufgaben. Kümmert er sich auch um Privatpatienten, kann sich das Gehalt vervielfachen.

    Hansen hat sich für die Arbeit als "Locum Doctor" entschieden - eine britische Besonderheit. Er zieht von Praxis zu Praxis und vertritt Ärzte in deren Abwesenheit, für einige Stunden oder für mehrere Tage. "Ärzte, die auch nur für kurze Zeit ihre Praxis oder ihre Klinik verlassen müssen, rufen sofort eine Vermittlungsagentur an und bestellen eine Vertretung. Das ist ganz normales Geschäft", erzählt der Allgemeinmediziner, der die Telefonnummern seiner drei Agenturen auswendig kennt. Die Nachfrage nach den Zeitarbeitern in Weiß ist so hoch, daß sich ein florierender Markt für ihre Vermittlung entwickelt hat. Mehr als hundert spezialisierte Agenturen vermitteln per Anruf einen Arzt. Zwar müssen die "Locums" auf eingespielte Arzt-Patienten-Beziehungen verzichten, dafür sind sie unabhängig, befreit von Verwaltungsaufgaben und verdienen pro Stunde zwischen 75 und 100 Pfund (110 bis 150 Euro). 25 Pfund gehen an die Agentur. Sie kümmert sich um Anreise und Übernachtung, der Arzt muß nur ein Mobiltelefon dabeihaben.

    Doch der Verdienst ist nicht alles. Viele deutsche Ärzte rühmen die attraktiven Arbeitsbedingungen auf der Insel. Ulrike Eden kam 1980 nach dem Studium in Berlin nach Großbritannien und hat seitdem nicht mehr an eine Rückkehr gedacht. "Man arbeitet viel stärker im Team. Die Hierarchien sind flach, das gibt dem einzelnen Arzt große Autonomie", erzählt die Gynäkologin. Sie arbeitet in einem NHS-Krankenhaus im Norden Londons und betreut als lukratives Zubrot Privatpatienten wie Claudia Schiffer in der prominenten Portland-Klinik.

    Wie die meisten Neuankömmlinge hat sie mit Notdiensten und Hausbesuchen begonnen, bevor sie eine Festanstellung im Krankenhaus erhielt. "Man hat hier mit weitaus mehr Fällen zu tun als in Deutschland und kann mehr praktische Erfahrung sammeln", sagt sie. Vor allem für Frauen böten sich bessere Karrieremöglichkeiten als in Deutschland. Eden hat drei Kinder. Neben ihrer Arbeit in den Krankenhäusern kümmert sie sich um die Ausbildung von Assistenzärzten und arbeitet als Ärztin im Gefängnis.

    Reibungslos vollzieht sich der Einstieg jedoch für die wenigsten. Auch wenn sich Mediziner aus EU-Staaten ohne weitere Prüfungen oder Qualifikationen registrieren lassen können, bleiben Hürden zu meistern - sprachliche und fachliche. "Am Anfang habe ich 80 Stunden in der Woche im Notdienst gearbeitet", erzählt Hansen, "nachts hieß es pauken: medizinische Fachbegriffe, Abkürzungen, die gängigen Medikamente und die Besonderheiten des bürokratischen Papierkriegs." Auch in der Behandlung von Patienten habe er umdenken müssen. "In Deutschland gilt das Eminenzprinzip, die Meinung des Chefarztes oder des übergeordneten Arztes ist ausschlaggebend; in Großbritannien folgt man dem Evidenzprinzip und praktiziert eine beweisgestützte Medizin, die auf den Ergebnissen statistischer Erhebungen beruht." Schwierigkeiten machen auch nach vielen Jahren noch Dialekte und umgangssprachliche Ausdrücke. Daß ein Patient, der über "trots" klagt, eigentlich Durchfall hat, ist nur wenigen Wörterbüchern zu entnehmen.

    Ärzte, die im staatlichen NHS arbeiten, erfahren außerdem schnell, weshalb das britische Gesundheitswesen international einen so schlechten Ruf hat. In Ranglisten zur Effizienz der Gesundheitssysteme liegen die Briten am Ende der Skala. Viele Krankenhäuser sind alt, minimale Ausstattung, chronischer Personalmangel und Überbürokratisierung erschweren die Arbeit. Auch mit der Hygiene ist es oft nicht weit her. Regelmäßig sorgen Schreckensmeldungen über den "MRSA-Superbug" in Kliniken für Aufregung, ein todbringendes Bakterium, das mit mangelnder Sauberkeit in Verbindung gebracht wird. Ulrike Eden jedoch warnt vor Übertreibungen. "Der NHS bietet einen guten Service. Auch wenn die Gebäude manchmal alt und schäbig sind, unsere Geräte und Behandlungsmethoden sind up-to-date."

    Bei den britischen Ärzten sind die deutschen Kollegen gern gesehen - schließlich entlasten sie sie von der Arbeit. Doch die Stimmung droht zu kippen, insbesondere gegenüber den "fliegenden Ärzten". Sie verstünden ihre Patienten zu schlecht und seien mit dem britischen System kaum vertraut, hieß es vor kurzem auf einer Konferenz in London. Hausärzte warnten vor lebensbedrohlichen Situationen, wenn man sich im Notdienst zu sehr auf ausländische Kräfte verlasse.

    "Locum Doctor" Hansen hat den Schritt nach Großbritannien nicht bereut. "Als ich vor drei Jahren hierhergekommen bin, war ich 57 Jahre alt. In diesem Alter ist die Karriere in Deutschland für viele schon zu Ende. In Großbritannien konnte ich noch einmal starten." Als nächstes will er einige Monate in Australien arbeiten. Auch das sei ein Vorteil. Ist man als Arzt in Großbritannien registriert, stehen einem große Teile der englischsprachigen Welt offen.

    Text: F.A.Z., 26.11.2005, Nr. 276 / Seite 57


    ***

    www . englandjobs . de: Arbeit als Locum-Doctor in Großbritannien

  2. #2
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    AW: Was ist eigentlich eine Fachkraft? - BfA will qualifizierte Zuwanderer aus europäischen Krisenländern wie Spanien, Griechenland und Portugal anwer

    Generell müssen wir uns auf lange Sicht gesehen damit abfinden, ausländische Fachkräfte für den deutschen Arbeitsmarkt anzuwerben. Eines darf dabei allerdings nicht vergessen werden! Wir verfügen über einen großen Pool an Arbeitslosen, von denen genügend lieber heut als morgen wieder arbeiten möchte. Wenn die Wirtschaft Fachkräfte braucht, dann soll sie sie gefälligst aus dem besagten Pool schöpfen und sie ausbilden. Genau so kann auf das gewünschte Leistungsprofil der Fachkraft hingearbeitet werden.

    Desweiteren muss ein Schnitt gemacht werden! Neue Kräfte können nur einreisen, wenn andere, die nicht mehr arbeiten, der dt. Sprache nicht mächtig sind oder sich auf unsere Sozialsysteme berufen, abwandern. Auch wenn hier mit Nachdruck nachgeholfen werden muss, können nicht ständig finanzielle Interessen der Wirtschaft im Vordergrund stehen. Es wird leider immer wieder vergessen, dass wir als deutsches Volk unseren Nachkommen gegenüber ebenfalls die Verpflichtung haben, ihnen ein sauberes, funktionsfähiges Land zu übergeben, wie wir es von unseren Vorfahren auch bekommen haben. Und damit ist kein MultiKulti-Mix gemeint, der sich größtenteils aus den Sozial- und Rentenkassen bedient. Jedes Volk hat in erster Linie das Recht und auch die Pflicht, an sich selbst zu denken, bevor man anderen die hartverdienten Kohlen in den Rachen schiebt!

  3. #3
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    AW: Was ist eigentlich eine Fachkraft? - BfA will qualifizierte Zuwanderer aus europäischen Krisenländern wie Spanien, Griechenland und Portugal anwer

    Die nun Angeworbenen sind beim nächsten Abschwung die neuen Arbeitslosen. So wie das schon früher der Fall war.Statt die eigenen Leute außer Landes zu treiben, sollte man pfleglicher mit den Deutschen umgehen. Es ist doch ein Irrsinn, Leute über 40 nicht einzustellen und dafür Figuren aus anderen Ländern anzuheuern, die nicht einmal rudimentäre Sprachkenntnisse haben. Türken, die hier studiert haben und hier sozialisiert wurden, finden keine Arbeit obwohl sie perfekt Deutsch können. Es ist der blanke Wahnsinn, was in unserem Land abgeht

  4. #4
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    AW: Was ist eigentlich eine Fachkraft? - BfA will qualifizierte Zuwanderer aus europäischen Krisenländern wie Spanien, Griechenland und Portugal anwer

    Zitat Zitat von Q Beitrag anzeigen
    Was ist eigentlich eine Fachkraft?
    Das nicht! Oder?



  5. #5
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    AW: Was ist eigentlich eine Fachkraft? - BfA will qualifizierte Zuwanderer aus europäischen Krisenländern wie Spanien, Griechenland und Portugal anwer

    Solange auch nur noch ein einziger Ausbildungsfähiger Jugendlicher Deutscher oder eine Arbeitsfähiger Ausbildungsfähiger deutsche in Hartz vier im Land ist, so lange ist dieses Verhalten Grundgesetzwidrig und gänzlich Falsch!

    Tatsache ist doch nur, dass man den Arbeitsmarkt schwächen und die Löhne drücken möchte..!

  6. #6

    AW: Was ist eigentlich eine Fachkraft? - BfA will qualifizierte Zuwanderer aus europäischen Krisenländern wie Spanien, Griechenland und Portugal anwer

    Man will dadurch die Löhne in den Keller drücken. Weiter nichts. Aber die Gewerkschaften schlafen tief und fest.

  7. #7
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    AW: Was ist eigentlich eine Fachkraft? - BfA will qualifizierte Zuwanderer aus europäischen Krisenländern wie Spanien, Griechenland und Portugal anwer

    Das ist der Punkt.

  8. #8
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    AW: Was ist eigentlich eine Fachkraft? - BfA will qualifizierte Zuwanderer aus europäischen Krisenländern wie Spanien, Griechenland und Portugal anwer

    Zitat Zitat von Störtebekker Beitrag anzeigen
    Man will dadurch die Löhne in den Keller drücken. Weiter nichts. Aber die Gewerkschaften schlafen tief und fest.
    Das glaube ich weniger. Ihnen sind die Mitglieder weggelaufen, so finden sie jetzt neue.

  9. #9
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    AW: Was ist eigentlich eine Fachkraft? - BfA will qualifizierte Zuwanderer aus europäischen Krisenländern wie Spanien, Griechenland und Portugal anwer

    Wir sollte aber auch fleißig unbrauchbares oder nicht angepasstes Heim schicken.

    Wäre auch so ein Punkt.

  10. #10
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    AW: Was ist eigentlich eine Fachkraft? - BfA will qualifizierte Zuwanderer aus europäischen Krisenländern wie Spanien, Griechenland und Portugal anwer

    Zitat Zitat von Q Beitrag anzeigen
    'Erschaffe ein Problem, und biete dann eine Lösung dafür an'. Die Lösung des Problems ist dann das eigentlich beabsichtigte Ziel.
    Genau auf den Punkt gebracht! Wir haben nämlich gar kein Facharbeiterproblem!

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