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  • Flüchtlinge erhalten an Schule Hausverbot

    Man kann eine Situation benennen, man kann aber auch einen solchen Artikel schreiben, der möglichst relativierend und verharmlosend beschreibt und die eklatanten Vorfälle nur andeutet:

    Hausverbot für Gruppe Flüchtlinge am Gymnasium Ganderkesee

    Eine übliche Überschrift wäre hier schon gewesen

    "Hausverbot für Flüchtlinge am Gymnasium Ganderkesee"

    Und es geht weiter:

    Ganderkesee. Dr. Renate Richter, Leiterin des Ganderkeseer Gymnasiums, hat jetzt gegen eine kleine Gruppe von Flüchtlingen, die die benachbarte Oberschule besuchen, ein formales Hausverbot für das Gymnasium ausgesprochen. Das hat sie den Eltern ihrer Schüler über die Website der Schule mitgeteilt.
    Wichtig in der Formulierung ist jetzt: "kleine Gruppe Flüchtlinge"

    Und nun geht es natürlich nicht weiter, dass gegen einige der Flüchtinge bereits vergangene Woche Anzeigen wegen Körperverletzung (und sexuelle Belästigung (versuchte Vergewaltigung???) gestellt wurden, auf eine Beschreibung der Taten wird natürlich verzichtet, wo doch Zeitungen sonst immer im Detail berichten , sondern es wird wie folgt formuliert:

    Gegen einzelne dieser Jungen seien bereits in der vergangenen Woche Strafanzeigen wegen Körperverletzung und sexueller Belästigung erstattet worden .
    Gegen einzelne dieser Jungen. Wichtig ist hier "gegen einzelne" und "dieser Jungen". Formulierungen, die im Zusammenhang mit ähnlichen Straftaten anderer Personenkreise nicht verwendet werden.

    Und nun wird wieder das gesamte Erziehungsprogramm abgespult:


    Einige dieser 15- bis 16-Jährigen seien unerlaubt ins Gymnasium gekommen. Für die Schulleiterin sei es aber sehr wichtig, dass man „sich in unserem Schulgebäude und auf dem Schulhof weiterhin sicher fühlen kann“. Andererseits weist sie darauf hin, dass „es nur um einige wenige Flüchtlinge geht, die uns diese Sorgen bereiten“. Jetzt müsse man an der Schule vor allem dafür sorgen, „dass sich keine schädlichen Gerüchte oder Ressentiments bilden“.
    Erst einmal ist das unerlaubte Betreten des Schulgeländes weiterhin im Fokus, wenngleich es auch nicht um das Betreten geht, sondern um das Zusammenschlagen, die Körperverletzung, und die versuchten Vergewaltigungen, die sich, wie ich annehme, hinter der Formulierung "sexuelle Belästigung" verbergen. Die Taten werden in diesem Abschnitt folgerichtig auch nicht mehr erwähnt, um sie nicht zu sehr in den Fokus zu holen. Dann aber folgt die Betonung, es handele sich ja nur um "einige wenige Flüchtlinge"

    und im nächsten Abschnitt wird gleich einmal nachgesetzt:

    „Die meisten Flüchtlinge integrieren sich sehr gut“

    Für Manfred Gliese, Leiter der Oberschule, ist die Situation eigenen Angaben zufolge belastend. Es sei gefährlich und auch ärgerlich, dass derzeit durch „wenige Knallköpfe, die es in der Gesellschaft überall gibt“, eine so schlechte Stimmung geschürt werde. Denn die meisten der mehr als 40 Flüchtlinge, die die Oberschule besuchen, würden sich sehr gut integrieren.
    dass sich "die meisten Flüchtlinge" sehr gut integrieren und es sich nur um "wenige Knallköpfe" handelt, die es in der Gesellschaft überall gibt, also auch in der deutschen. Erstaunlich nur, dass man Jahrzehnte auf diese Knallköpfe warten mußte, denn ähnliche Vorkommnisse an der Schule sind bis zum heutigen Zeitpunkt leider nicht überliefert. Vielleicht müssen auch einfach nur die Chroniken umgeschrieben werden.
    Eine weitere Verharmlosung liegt in der Beschreibung "schlechte Stimmung", die zwar vom Schuldirektorium stammt, dem sehr gelegen ist, den Ruf der Schule und damit die Reputation ihres Führungspersonals nicht in ein zu schlechtes Licht rücken zu lassen, von dem Zeitungsschreiber aber dankend aufgenommen wird.

    Ganzer Artikel hier:

    http://www.noz.de/lokales-dk/ganderk...-ganderkesee-1

    Der zweite Artikel über den Vorfall ist auch nicht besser, aber kürzer:

    Auch hier verharmlost wieder die Überschrift, die eigentlich lauten müßte:

    "Schule erteilt Flüchtlingen Hausverbot"

    (Wie lächerlich dieses ständige Erwähnen der "Gruppe" oder "kleinen Gruppe" ist, mag man einer möglichen Formulierung "Schule erteilt Gruppe von Rechten Hausverbot" oder "Gruppe von Salafisten Hausverbot", wobei ich diese Formulierung im letzteren Fall sogar für möglich halte)

    Schule erteilt Gruppe von Flüchtlingen Hausverbot

    Auch hier wieder: Die eigentlichen Taten erst im Nachsatz. Man versucht das Vergehen auf das verbotene Betreten des Schulgeländes festzumachen und die eigentlichen kriminellen Taten erst im Nachsatz zu erwähnen, nebenbei und damit möglichst belanglos.

    Die 14- bis 16-Jährigen von der Oberschule sollen verbotenerweise das Gymnasium in Ganderkesee betreten haben. Nicht nur das – die Polizei ermittelt gegen sie wegen sexueller Belästigung und Körperverletzung.
    Man beachte auch hier wieder die Formulierung "Gruppe von" und die Gewichtung auf das unerlaubte Betreten des Schulgebäudes (Hausverbot erteilt, nachdem die Schüler unerlaubt ins Gymnasium gekommen seien)

    Ganderkesee Die Polizei ermittelt gegen eine Gruppe von Flüchtlingen, die die Oberschule Ganderkesee besuchen, wegen Körperverletzung und sexueller Belästigung. Einigen der Jungen hat Dr. Renate Richter, Leiterin des Gymnasiums Ganderkesee, laut einer Mitteilung auf der Internetseite ihrer Schule jetzt ein formales Hausverbot erteilt, nachdem die Schüler unerlaubt ins Gymnasium gekommen seien. Es sei wichtig, „dass man sich in unserem Schulgebäude und auf dem Schulhof weiterhin sicher fühlen kann“, schreibt Richter.
    Und zum Schluß des Artikels die Erziehung des Lesers, die beinahe mehr Platz verschlingt als die Beschreibung der Taten, die nur oberflächlich und auch nur beiläufig in Nachsätzen erwähnt werden.

    41 Flüchtlinge besuchen die Oberschule aktuell. Mit den meisten – insbesondere mit den unbegleiteten Flüchtlingen, die im Jugendhof Steinkimmen leben – laufe die Zusammenarbeit sehr positiv, hält Gliese fest. „Das sind ganz tolle Jungs!“ Ihm ist daher wichtig, dass die Flüchtlinge aufgrund des angezeigten Vorfalls nicht unter Generalverdacht gestellt werden.
    http://www.nwzonline.de/oldenburg-kr...816186355.html
    Ursprünglich wurde dieser Artikel in diesem Thema veröffentlicht: Flüchtlinge erhalten an Schule Hausverbot - Erstellt von: Turmfalke Original-Beitrag anzeigen