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  • Egon Bahr und Herbert Wehner

    Egon Bahr ist inzwischen 91 Jahre alt und hat ein neues Buch herausgebracht. "Das musst du erzählen" Erinnerungen an Willy Brandt.
    Bahr war ein guter Freund von Brandt und gilt als eigentlicher Architekt der Ostpolitik für die Brandt mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Bahr hat den unrühmlichen Abgang Willy Brandts anscheinend nie verkraftet. Sein neues Buch ist eine einzige Beweihräucherung Brandts. Die Schuld am Rücktritt 1974 gibt er unverholen Herbert Wehner. Dieser hätte sich nie von seiner Vergangenheit als Kommunist befreien können und hätte seinen Genossen in der DDR Informationen zukommen lassen................


    ................Noch rätselhafter aber blieb Egon Bahr der ehemalige Kommunist und Komintern-Funktionär Herbert Wehner. Der Fraktionsvorsitzende der SPD, das steht für Bahr außer Zweifel, hat den Kanzler Brandt eigenhändig gestürzt. Sollte Wehner geahnt haben, dass die Ostpolitik das Ende der DDR einleiten könnte? Dass er in Wirklichkeit kein Freund einer Wiedervereinigung war, dass er heimliche Kontakte zu Erich Honecker pflegte, ja, dass diese an die Grenze des „Hochverrats“ reichten – dies alles addiert sich in Bahrs Buch zu einem Charakterbild Wehners, das einem tückischen Renaissance-Kardinal im Vatikan eher gleicht als dem des robusten „Onkels“, der in die SPD-Folklore eingegangen ist...............

    http://www.tagesspiegel.de/kultur/patriot-im-hintergrund/7978462.html



    ............hier führt der Hass Bahr die Feder denn Wehner war gerade aufgrund seiner kommunistischen Vergangenheit ein geläuteter Demokrat. Es ist durchaus richtig, dass Wehner den Rücktritt Brandts forcierte aber er hatte dafür seine Gründe. Brandt wurde Anfang der 70ger Jahre von massiven Depressionen gequält, verließ oft Tage das Bett nicht und ließ die Regierungsarbeit schleifen. Als durch die Enttarnung Günter Guillaumes Befürchtungen aufkamen, dass Brandt aufgrund seiner zahllosen Liebschaften erpressbar war, gab es nur noch die Flucht nach vorn. Mit Schmidt hatte die SPD das große Glück einen gleichwertigen Mann als Ersatz für Brandt bringen zu können. Wehner hatte große Sorgen, dass die SPD bereits nach wenigen Regierungsjahren in die Opposition zurückkehren müsse. Gerade Wehner hatte als einer der Väter des Godesberger Programms die Regierungsfähigkeit der SPD erst möglich gemacht. Und nun sollte alles das, wofür er und andere gekämpft hatten vorbei sein, nur weil der aus Sicht Wehners weiche Brandt sich nicht zusammenreißen konnte?

    Herbert Wehner





    Egon Bahr

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